DGB Ausbildungsreport bestätigt schwierige Lage für Hauptschüler*innen auf dem Ausbildungsmarkt

Der DGB Ausbildungsreport 2024 offenbart erneut die Herausforderungen, denen junge Menschen auf dem Weg in die Berufsausbildung begegnen. Besonders betroffen sind Hauptschüler*innen, die trotz Fachkräftemangels mit erheblichen Zugangshürden zu kämpfen haben. Viele Ausbildungsplätze, die als Chancen für diese jungen Menschen gelten, bleiben unbesetzt. Gleichzeitig berichten Jugendliche von einer fehlenden Anerkennung dieser Berufe, was ihre Attraktivität senkt.

Der Report zeigt zudem, dass Hauptschüler*innen weniger von Unterstützungsangeboten profitieren als Jugendliche mit höheren Abschlüssen. Es fehle eine systematische Berufsorientierung, die junge Menschen in ihrer Ausbildungswahl bestärken könnte. Die Gewerkschaften fordern u. a. eine intensivere Förderung und bessere Zugangswege für Schulabgänger*innen mit maximal Hauptschulabschluss, um ihre Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu verbessern. Der Fokus auf eine inklusive Ausbildungspolitik könnte helfen, strukturelle Benachteiligungen abzubauen.

Der DGB Ausbildungsreport 2024 basiert auf einer Befragung von Auszubildenden. Der Report sammelt regelmäßig die Erfahrungen, Meinungen und Bewertungen von Auszubildenden zu verschiedenen Aspekten ihrer Ausbildung, wie etwa die Qualität der fachlichen Betreuung, die Arbeitsbedingungen, die Ausbildungsvergütung und die Zufriedenheit mit der Ausbildung. Diese Befragung gibt einen Einblick in die aktuelle Situation der dualen Ausbildung in Deutschland und zeigt auf, wo es Stärken gibt und wo Verbesserungsbedarf besteht. Für die diesjährige Ausgabe wurden über 10.000 Auszubildende in verschiedenen Berufen befragt.

So bewerten junge Menschen ihre Ausbildung

Der DGB Ausbildungsreport 2024 zeigt, dass es weiterhin Mängel in der Ausbildungsqualität gibt. Eine der zentralen Erkenntnisse ist, dass viele Auszubildende unzureichend betreut werden. Mehr als 10 % der Befragten gaben an, dass ihre Ausbilder*innen „selten“ oder „nie“ verfügbar sind. Diese fehlende Präsenz wirkt sich negativ auf die fachliche Qualität der Ausbildung und die Zufriedenheit der Auszubildenden aus. Dies zeigt, wie wichtig es ist, dass Ausbilder*innen nicht nur fachlich kompetent, sondern auch ansprechbar sind.

Zudem müssen 15,3 % der Auszubildenden regelmäßig ausbildungsfremde Tätigkeiten ausführen. Dies verdeutlicht, dass viele Betriebe den Fokus nicht ausreichend auf die Vermittlung der erforderlichen Fähigkeiten legen, was zu einer sinkenden Ausbildungszufriedenheit führt.

 Während die meisten Auszubildenden mit der Betreuung durch ihre Ausbilder*innen zufrieden sind, gibt es Defizite in der Feedback- und Motivationskultur. Nur etwa die Hälfte der Befragten fühlt sich durch regelmäßige Rückmeldungen motiviert.

Handlungsbedarf für eine gerechtere Ausbildung

Angesichts dieser Ergebnisse fordert der DGB eine stärkere Unterstützung der Ausbilder*innen durch Arbeitgeber und Politik. Dies umfasst eine bessere Vorbereitung und kontinuierliche Weiterbildung sowie eine Reduzierung der Ausbildungsbelastungen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Einführung eines Betreuungsschlüssels von 1:8 für hauptberufliche Ausbilder*innen.

Der DGB Ausbildungsreport 2024 verdeutlicht, dass es noch viel zu tun gibt, um die duale Ausbildung in Deutschland zu verbessern. Besonders die Situation der Hauptschüler*innen zeigt, dass erheblicher Handlungsbedarf besteht, um allen jungen Menschen gleiche Chancen auf dem Ausbildungsmarkt zu bieten. Nur so kann sichergestellt werden, dass die duale Ausbildung auch in Zukunft eine attraktive Option für junge Menschen bleibt.

Quelle: DGB Jugend

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