Die Mitgliederversammlung der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. fordert angesichts des Kriegs gegen die Ukraine, Bildung, Ausbildung und Teilhabe für alle jungen Geflüchteten abzusichern. Die geflüchteten Menschen aus der Ukraine erfahren an vielen Orten in Deutschland sowie in ganz Europa große und unbürokratische Solidarität durch großes zivilgesellschaftliches Engagement. Die Mitglieder der BAG KJS begrüßen es sehr, dass für umfangreiche staatliche Hilfe zusätzliche Mittel im Bundeshaushalt und den Länderhaushalten eingestellt werden. Die Jugendsozialarbeit in katholischer Trägerschaft engagiert sich mit all ihren Angebotsstrukturen, Hilfe zu leisten. Auch wenn die große Hoffnung besteht, dass nach Ende des Krieges eine baldige Rückkehr möglich ist, sind Begleitung, Bildung und Teilhabe für junge, oft traumatisierte Menschen nun essenziell. Es gilt, Kinder und Jugendliche zu stärken und zu befähigen – ganz unabhängig von der Frage, wie lange sie letztlich in Deutschland bleiben.
Die Zukunft junger Menschen in den Fokus stellen: Forderungen an die Politik
Die BAG KJS erwartet von der Bundesregierung, dass sie in dieser schwierigen politischen Situation ihr Handeln daran ausrichtet, jungen Menschen mit Unterstützungsbedarf und insbesondere allen geflüchteten jungen Menschen (nicht nur denen aus der Ukraine) die notwendigen Hilfen zu ihrer sozialen, schulischen und beruflichen Integration zur Verfügung zu stellen. In einer Krise benötigen junge Menschen noch mehr als sonst eine verlässliche Unterstützung und eine gute Ausbildung.
Deshalb gilt: Begleitung und Unterstützung müssen allen nach Deutschland geflüchteten Kindern und Jugendlichen offenstehen. Angesichts der aktuellen Not wird deutlich sichtbar, dass schnelle und unbürokratische Hilfe und Teilhabe für junge Menschen notwendig und möglich sind.
Der im Koalitionsvertrag angekündigte Paradigmenwechsel in der Asyl- und Jugendpolitik muss konsequent umgesetzt werden. Die Integrations-, Studien- und Ausbildungsbedingungen für alle geflüchteten jungen Menschen sind grundsätzlich zu verbessern. Ihr Aufenthaltsstatus ist sicherzustellen und es muss ausreichend Wohnraum zur Verfügung stehen. Bereits in der Heimat erworbene Kompetenzen und Qualifikationen sind schnell und unbürokratisch anzuerkennen.
Um Bildung, Ausbildung und Teilhabe für alle Geflüchteten sicherstellen zu können, muss in ganz Deutschland eine stabile soziale Infrastruktur abgesichert werden. Nach den Verwerfungen durch die Coronapandemie treffen in Folge des Krieges nun die rasant steigenden Energie- und Lebensmittelkosten die Träger der Jugendsozialarbeit ebenso massiv wie alle anderen Träger der sozialen Arbeit. Die vielfältigen Kostenträger auf allen Ebenen müssen daher die gestiegenen und weiter steigenden Preise den freien Trägern der Kinder- und Jugendhilfe kurzfristig, unbürokratisch und realistisch refinanzieren. Das gilt in der Jugendsozialarbeit insbesondere für die Angebote der Jugendberufshilfe und des Jugendwohnens.
Quelle: BAG KJS