Die Ausgaben für Kinder in Deutschland unterscheiden sich je nach Einkommen der Eltern stark. Die einkommensschwächsten zehn Prozent der Paare gaben zuletzt 424 Euro pro Monat für ein Einzelkind aus, die einkommensstärksten zehn Prozent mit 1.212 Euro etwa dreimal so viel, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. Im Durchschnitt gaben Eltern 2018 demnach 763 Euro pro Monat für ein Einzelkind aus – und damit 103 Euro mehr als 2013.
Weniger Bildung und weniger Gesundheit für arme Kinder?
Besonders deutlich sind die Unterschiede in der Gesundheitspflege. Hierfür erhalten Kinder aus einkommensschwachen Familien 11 Euro, Kinder aus einkommensstarken Familien mit 113 Euro rund das Zehnfache. Für Bücher bekommen Kinder einkommensstarker Haushalte die dreifache Summe (23 Euro gegenüber 9 Euro), ebenso für Bildung (83 Euro gegenüber 28 Euro). Für Kleidung und Schuhe geben die reichsten Eltern 87 Euro im Monat für ein Einzelkind aus, die ärmsten 36. Ein Einzelkind verbraucht der Auswertung der Einkommens- und Verbraucherstichprobe 2018 zufolge 21 Prozent aller sogenannten Konsumausgaben der Eltern. Alleinerziehende wandten 35 % ihrer Konsumausgaben fürs Kind auf.
Bildung und Gesundheit dürfen nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. setzt sich für Bildungsgerechtigkeit ein. Sie fordert daher einen gleichberechtigten Zugang zu allen Bildungsleistungen für alle jungen Menschen. Eine Kinder- und Jugendgrundsicherung kann der richtige Weg dahin sein.
Die Einkommens- und Verbraucherstichprobe wird alle fünf Jahre erhoben. Die aktuellsten Werte stammen aus 2018.
Quelle: Statistisches Bundesamt; KNA