2020 war für junge Menschen, die neu in Deutschland sind, ebenso wie für Mitarbeitende in Beratungs- und Hilfsdiensten eine besondere Herausforderung. Die Corona-Pandemie stellte für die klassische Beratungsarbeit junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Hürden auf. Doch die fast 500 Jugendmigrationsdienste (JMD) im gesamten Bundesgebiet standen Hilfesuchenden zuverlässig zur Seite: mit Beratung online und vor Ort – durch Glasscheiben voneinander getrennt oder kreativen Gruppenaktionen oder Nachhilfe im Netz.
Trotz des Engagements der Mitarbeiter*innen war es schwierig, den Kontakt zu den Ratsuchenden aufrecht zu erhalten. Übliche Wege der Kontaktaufnahme und -pflege konnten nicht oder nur stark eingeschränkt genutzt werden: Schulbesuche durch den JMD, Begleitung bei Behördengängen oder niedrigschwellige Freizeit- und Gruppenangebote des JMD und seiner Kooperationspartner. Insgesamt wurden mit 113.000 jungen Menschen 6.000 weniger als 2019 beraten und im Case Management begleitet. Jedoch sank die Zahl der Neuzugewanderten im gleichen Zeitraum deutlich stärker. Damit ist die Nachfrage nach Hilfe- und Beratungsleistungen der JMD weiterhin auf hohem Niveau.
Auch die katholische Jugendsozialarbeit engagiert sich in der Beratung und Begleitung junger Menschen mit Zuwanderungsgeschichte. Rund 280 Mitarbeitende machen sich in 131 JMDs für die Belange Jugendlicher stark.
Um während der Pandemie mit den Jugendlichen in Verbindung zu bleiben, ging die Kontaktpfelge vor allem von den JMD-Mitarbeiter*innen aus. Sie posteten auf Facebook und Instagram oder riefen die Jugendlichen an. Vor allem bei jenen, die noch nicht gut Deutsch sprechen, sei die Hemmschwelle hoch, selbst zum Hörer zu greifen.
Wie sich das Pandemiejahr 2020 für die JMD insgesamt darstellte, fasst der Jahresrückblick gelungen zusammen, den das Servicebüro der JMD erstellt hat.
Quelle: Servicebüro Jugendmigrationsdienste; BAG KJS; Bildquelle: Servicebüro Jugendmigrationsdienste