Karl Richard Maria Schiewerling (* 18. Mai 1951 in Essen-Borbeck; † 28. Februar 2021) erlag den Folgen einer Krebserkrankung.
Optimismus und seine Visionen von einer sozial gerechten Gesellschaft sowie seine Beharrlichkeit, mit der er Mitstreiter*innen für seine politischen Vorhaben gewann, zeichneten Karl Schiewerling aus. In unzähligen Interviews oder bei öffentlichen Auftritten vertrat er unbeirrbar eine Werthaltung basierend auf der christlichen Soziallehre.
Großen Anteil hatte Schiewerling in seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter am Projekt „Respekt“. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) im Herbst 2015 initiiert mit dem Ziel, schwer erreichbare Jugendliche und junge Erwachsene in schwierigen Lebenslagen zu unterstützen und sie (zurück) auf den Weg in Bildungsprozesse, in Maßnahmen der Arbeitsförderung, in Ausbildung oder Arbeit zu holen. Das Projekt wurde verstetigt und ins Sozialgesetzbuch II als Regelförderung für schwer erreichbare Jugendliche überführt.
Lisi Maier, Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V., würdigt Schiewerlings Einsatz in einer Pressemitteilung: „Karl Schiewerling setzte sich in unterschiedlicher Weise für junge Menschen ein. Er hat insbesondere diejenigen gesehen, die am Rand unserer Gesellschaft stehen, ausgegrenzt werden und die die Allgemeinheit für chancenlos hält. Wir verlieren mit Karl einen Menschen, der sich auch in seinem ehrenamtlichen Engagement stets für Schwächere und von Regelangeboten nur schwer erreichbare Menschen engagiert hat. Seiner Frau und seinen Kindern sowie seinem Enkelkind wünschen wir viel Kraft. Uns tut der Verlust Karls sehr leid.“
Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann war Schiewerling von 1970 bis 1973 bei der Mannesmannröhren-Werke AG tätig. Danach war er hauptberuflicher Sekretär des Verbandes der Katholiken in Wirtschaft und Verwaltung und wurde 1978 Bundessekretär des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Von 1984 bis 2009 war Schiewerling Diözesansekretär beim Diözesanverband Münster des Kolpingwerkes. Der nordrhein-westfälische CDU-Politiker Karl Schiewerling vertrat von 2005 bis 2017 den Wahlkreis Coesfeld-Steinfurt II im Bundestag.
Karl Schiewerling hinterlässt seine Ehefrau Mechthild, drei Kinder und einen Enkel, denen er in Nottuln ein Zuhause gegeben hat. „Sein unermüdlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit bleibt unvergessen,“ so Maier.
Quelle: Kolpingwerk Deutschland; Kolping Diözesanverband Münster; BDKJ; CDU Bundestagsfraktion; CDU-Vorsitzender Armin Laschet; Pressedienst des Deutschen Bundestages; BAG KJS