Viele (post)migrantische Organisationen und Vereine fühlen sich von der Politik ungleich behandelt: Was Förderprogramme betrifft, was strukturelle Zuschüsse betrifft oder was die Einbindung z.B. in Fachjurys oder Auswahlkommissionen angeht. Ist dieses Gefühl auch belegbar? Die Grünen stellten die Anfrage an die Bundesregierung wie es sich mit der Unterstützung und Förderung von (post)migrantischen Vereinen und Organisationen verhält. Die Sprecherin für Bürgerschaftliches Engagement der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN , Dr. Anna Christmann, ist mit der Antwort der Bundesregierung unzufrieden. Die Bundesregierung unterschätzt die Bedeutung von Vereinen im Bereich der Integration massiv, so Christmanns Auffassung. Sie wisse noch nicht einmal, wie viel Fördergelder an (post)migrantische Vereine und Organisationen fließen. Ein positives Beispiel für die Förderung von interkultureller Vereinsarbeit sind die „House of Ressources“. Über das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge werden bundesweit 11 solcher Ressourcen-Häuser gefördert. Sie stellen auf lokaler Ebene bedarfsorientiert und flexibel Leistungen zur Verfügung. In Form von Beratung, Räumen oder finanziellen Mitteln wird bürgerschaftliches und zivilgesellschaftliches Engagement im Integrationsbereich gefördert. Christmann kritisiert, dass der Bund die Förderung neu ausschreiben wolle und etablierte Projekte „im Regen“ stünden. Die Förderung bürgerschaftlichen Engagements brauche keine Projektitis, sondern langfristige Lösungen, so die Grünen Abgeordnete.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; Dr. Anna Christmann (MdB) – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN