Viele Schulkinder und Jugendliche gerade aus einkommensschwachen und bildungsfernen Familien laufen angesichts der fortdauernden Quasi-Schließung der Schulen Gefahr, abgehängt zu werden. Es sei dringend notwendig, diese Familien mit Computern auszustatten und in ihre Kompetenzen zu investieren, damit die Kinder auch digital am Unterricht teilnehmen könnten, fordert der Deutsche Caritasverband (DCV). Der von der Bundesregierung hierfür beschlossene Zuschuss von 150 Euro sei wichtig, aber zu niedrig. Die Kosten müssten für Grundsicherungsempfänger in einer angemessenen Form übernommen werden. Um zu vermeiden, dass weitere Anträge beim Jobcenter gestellt werden müssen, sollten die tatsächlichen Kosten einer angemessenen und in dieser Form von den Schulen beschriebenen EDV-Ausstattung (bis zu 250 Euro) übernommen werden. Die administrative Umsetzung sollte über die Schulen erfolgen und möglichst stigmatisierungsfrei. Aber allein mit dem Geld für die technische Ausstattung sei es nicht getan. Studien belegen, dass teilweise auch das KnowHow fehlt, die Geräte und die Software anzuwenden. Hier braucht es weitere Anstrengungen, wie der DCV schon in seiner Stellungnahme zum Corona-Pandemie-Sozialschutz-Paket II deutlich gemacht hat. Damit sich die Bildungsungleichheit nicht weiter verschärfe, müssten sozial- und bildungsbenachteiligte Kinder bei der schrittweisen Öffnung der Betreuungs- und Bildungseinrichtungen schnell berücksichtigt werden. Der Deutsche Caritasverband fordert darüber hinaus: Die im Bildungs- und Teilhabepaket vorgesehenen Leistungen zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben sollten – solange Kinos und Sportstätten noch geschlossen sind – auch für den Kauf von Büchern verwendet werden können. Die im Bildungs- und Teilhabepaket enthaltene Unterstützung der Lernförderung, also die Möglichkeit zur Nachhilfe, sollte zudem großzügig gehandhabt werden. Im Moment bekommen sie Familien nur unter restriktiven Voraussetzungen.
Quelle: Deutscher Caritasverband