Knapp neun Prozent der Berufstätigen in Nordrhein-Westfalen sind arm. Trotz Job zählen damit 762.00 Erwerbstätige zu den „working poor“, wie der Arbeitslosenreport der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen belegt. Als „besonders erschreckend“ bezeichnet die Freie Wohlfahrtspflege NRW, dass 17 Prozent der Vollzeitbeschäftigten (knapp 772.000 Menschen) in dem einwohnerstärksten Bundesland nur einen Niedriglohn erhielten. Unter den Frauen sei davon sogar jede vierte betroffen.
Bei über 30.000 Vollzeit-Erwerbstätigen in NRW ist das Einkommen dem Bericht zufolge so niedrig, dass es nicht zur Sicherung des Existenzminimums reicht. Sie sind als sogenannte Aufstocker auf Harzt-IV-Leistungen angewiesen. Hinzu kommen weitere 85.000 „Aufstocker“, die in Teilzeit arbeiten. Der Report basiert auf Daten der Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit sowie Daten des Statistischen Bundesamts. Hinzu kommen Kennzahlen zu Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit und zur Zahl der Personen in Bedarfsgemeinschaften, um längerfristige Entwicklungen sichtbar zu machen.
Quelle: epd