Das aus den USA stammende Konzept „Housing-First“ wird seit über zehn Jahr erfolgreich in Finnland umgesetzt. So galten im Jahr 2018 in Finnland gerade noch 5482 Menschen als obdachlos. Das entspricht gerundet 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung. In Deutschland sind 41.000 Menschen von Obdachlosigkeit betroffen. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung sind dies rund 0,5 Prozent. Insgesamt waren nach Schätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) im Jahr 2018 678.000 Menschen in Deutschland ohne Wohnung.
Der Schlüssel zum finnischen Erfolg ist die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher staatlicher und nichtstaatlicher Akteure. Hinzu kommt eine Art Mietdeckel. Ehemalige Obdachlose bezahlen z.B. in Helsinki zwischen 11 und 13 Euro pro Quadratmeter, während die durchschnittliche Miete in der finnischen Hauptstadt 20 Euro beträgt. Insgesamt wurden im Rahmen des bisherigen Konzepts 270 Millionen Euro für den Ankauf von Häusern, Renovierungen und Löhne für Sozialarbeiter ausgegeben. Ausgaben die sich lohnen. So zahlt die Gesellschaft für „Housing First“ pro Kopf 15.000 Euro weniger als für einen obdachlosen Menschen.
Quelle: Focus Online