Ein Fünftel aller Jugendlichen und ein Viertel aller jungen Erwachsenen bis 25 sind von Armut bedroht. Diese Zahlen bestätigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linken. Die Jugendarmutsquote stieg in den letzten Jahren um 1,4%, die Armutsgefährdungsquote bei 18 bis 25-Jährigen um 1,5 % seit 2012. Sehr groß sind weiterhin auch die regionalen Unterschiede etwa zwischen Bremen (35,8 % der Jugendlichen) und Baden-Württemberg (14,6 %) oder Bayern (12,9 %). Diese Befunde bestätigen auch die Ergebnisse des Monitors Jugendarmut in Deutschland 2018, in dem die BAG KJS aufzeigte: Keine Altersgruppe ist stärker von Armut betroffen als Jugendliche und junge Erwachsene. Der Weg in das Erwachsenenleben und die Übergänge in Selbständigkeit sind für junge Menschen, die nicht auf eine entsprechende Unterstützung ihrer Familie zurückgreifen können, äußerst riskant: 51,5 % aller alleinstehenden Jugendlichen und 56 % aller alleinstehenden jungen Erwachsenen sind von Armut bedroht. Damit Engagierte im Kampf gegen Jugendarmut den Durchblick behalten, hat die BAG KJS aktuelle Zahlen und Fakten in einem Update Jugendarmut 2019 zusammen getragen. Mit ihren Forderungen wendet sie sich an politische Entscheider/-innen gesetzliche Änderungen umzusetzen. Die gesonderten Sanktionsregeln im SGB II für Jugendliche unter 25 Jahren sind abzuschaffen. Damit die Armutsspirale durchbrochen wird, darf in Deutschland der Bildungserfolg nicht länger von der sozialen Herkunft abhängen. Jeder junge Mensch, der eine Berufsausbildung absolvieren möchte, soll die Chance dazu erhalten; ein gesetzlich verankertes Recht auf Ausbildung sichert diese ab. Die BAG KJS engagiert sich mit ihrer Initiative bereits seit 2008 im Kampf gegen Jugendarmut.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; Die Linke; BAG KJS