Mobbing in Sozialen Netzwerken spielt nach Erkenntnissen der Kinder- und Jugendärzte eine große Rolle für Schulschwänzer und -abbrecher. „Oft erzählen die Kinder und Jugendlichen uns zum ersten Mal von ihrem Leid“, erklärte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Neben kompromittierenden Fotos und Verleumdungen im Internet führten häusliche Probleme wie Trennung oder Dauerstreit der Eltern zu mangelndem Interesse für die Schule. Eltern sollten feinfühlig auf die Anzeichen von Mobbing reagieren, so der BVKJ. Alarmzeichen könnten Kopfschmerzen, Schlafstörungen, nachlassende Noten oder eben im schlimmsten Fall Schulvermeidung sein. Helfen könnten Gespräche mit dem Kind, den Lehrern, Schulsozialarbeitern, der Erziehungsberatung oder einem Kinder- und Jugendarzt. Eltern sollten ihrem Kind klarmachen, dass sie auf seiner Seite stehen und helfen, selbstständig aus der Opferrolle herauszufinden. Die Mediziner verweisen auf Bildungsstudien der Caritas. Demnach verließen mehr als 52.000 Jugendliche im Jahr 2017 die Schule ohne Abschluss. 2015 waren es noch 47.435. Einen bundesweiten Anstieg der Schulabbrecher-Quote meldet auch die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Binnen eines Jahres ist die Abbrecherquote von 5,7 auf 6,3 Prozent angestiegen.
Quelle: KNA