Hartz-IV-Empfänger wohnen in immer teureren, aber kleineren Wohnungen. Die gestiegenen Mietpreise erhöhen die Ausgaben der Jobcenter. Die laufenden anerkannten Wohnkosten ohne Betriebskosten und Heizung stiegen zwischen 2011 und 2017 von 4,79 Euro auf 6,10 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einem Plus von rund 25 Prozent. Von 2016 auf 2017 ließen sich besonders große Steigerungen der Mietpreise in verschiedenen süddeutschen Großstätten beobachten, wie aus der Antwort der Bundesregierung hervorgeht: In Reutlingen stiegen die anerkannten Kosten der Unterkunft von 7,47 Euro auf 13,74 Euro pro Quadratmeter, also um fast das Doppelte. In Nürnberg wurden 2016 9,33 Euro pro Quadratmeter anerkannt, ein Jahr später waren es 13,85 Euro. Die durchschnittliche Wohnfläche einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft verkleinerte sich zwischen 2011 und 2017 von 63,30 auf 61,27 Quadratmeter. Die durchschnittlichen monatlichen Unterkunftskosten stiegen von gut 915 Millionen Euro im August 2011 auf 1,02 Milliarden Euro im August 2017. Insgesamt gab der Bund im August 2017 für die Wohnungen, die Betriebs- und die Heizkosten von Hartz-IV-Empfängern knapp 1,5 Milliarden Euro aus. Nach Angaben der Linken entspricht dies den Ausgaben des Bundes für den sozialen Wohnungsbau im gesamten vergangenen Jahr. Diese Zahlen und Informationen stammen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken. Die Linken-Fraktionsvize Caren Lay spricht angesichts dieser Zahlen vor einer dramatischen Fehlentwicklung. Sie fordert einen Miterhöhungsstopp und ein öffentliches Wohnungsbauprogramm des Bundes.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages; Die Linke; epd