Soziales Umfeld prägt die Berufswahl von Jugendlichen

Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) präsentiert neue Erkenntnisse zu Ursachen des Lehrlingsmangels im Handwerk: Nur wenn Jugendliche mit ihrer Berufswahl im sozialen Umfeld punkten können, ergreifen die den Beruf. Ist dies nicht der Fall, nehmen viele vom betreffenden Beruf Abstand, selbst dann, wenn ihnen die Arbeit darin gefallen würde. Ob die Arbeit interessant ist, was sie einbringt und unter welchen Bedingungen sie zu verrichten ist, spielt eine untergeordnete Rolle. Handwerksberufe sind davon besonders betroffen. Dies sind Ergebnisse einer Befragung von rund 1.700 Schülerinnen und Schülern, die einer neuen BIBB-Publiaktion zu Grunde liegen.

Einfluss des sozialen Umfeldes eine große Herausforderung für das Handwerk

Viele Jugendliche wünschen sich abwechslungsreiche und kreative Arbeit unter Einsatz modernster Technik. Das bietet das Handwerk in viel stärkerem Maße, als man sich das vorstellt. Nur noch wenige junge Menschen haben Kenntnisse über die aktuellen Tätigkeitsanforderungen in Handwerksberufen. Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Schülerinnen und Schüler aus Elternhäusern stammen, die selbst keine Verbindung zum Handwerk mehr haben. Viele Kinder aus Akademiker-Familien wissen über Handwerksberufe und ihre Tätigkeitsanforderungen nicht Bescheid. Wenn dann seitens der Eltern das Abitur oder einen Hochschulabschluss erwartet wird, schwindet das Interesse an Handwerksberufen.

Hilft Aufklräung?

Bei Schülerinnen und Schülern, die über ihre Bekannten und Verwandten noch Kontakte zu Handwerkerinnen und Handwerkern haben, ist das anders. Durch eine stärkere Aufklärung ließe sich also das Interesse der Schülerinnen und Schüler an Handwerksberufen steigern.

Gleichwohl bleibt es für die Jugendlichen aber die entscheidende Frage, ob ein Beruf ihr Ansehen beziehungsweise ihre Stellung in ihrem sozialen Umfeld stärkt. Ist dies nicht der Fall, stößt auch die Aufklärung an ihre Grenzen.

Die Ergebnisse der Befragung lesen Sie in der Reihe BIBB REPORT.

Quelle: Bundesinstituts für Berufsbildung

Ähnliche Artikel

Skip to content