Der Berufsbildungsbericht 2018 zeigt, dass immer mehr junge Menschen keine passende Ausbildungsstelle finden. Dagegen will die FDP mobil machen. Um Deutschlands wirtschaftliche Spitzenposition und die Leistungsfähigkeit der beruflichen Ausbildung auch in Zukunft zu sichern, seien deutlich dynamischere Reformen erforderlich, fordert sie in einem Antrag im Deutschen Bundestag. Die Zahl der unversorgten Bewerber sei 2017 auf ein Rekordniveau gestiegen. Gleichzeitig blieben rund 48.900 der von den Arbeitgebern gemeldeten Ausbildungsplätze unbesetzt. Alarmierend komme hinzu, dass 2,1 Millionen junge Erwachsene zwischen 20 und 34 Jahren 2016 ganz ohne abgeschlossene Ausbildung dastehen würden, neun Prozent mehr als im Vorjahr. Um das zu ändern soll der Bundestag
- eine Ausweitung der Berufsorientierungsangebote und Praktika in enger Kooperation mit der Wirtschaft an allen Schulformen,
- verstärkte Werbung für den Weg der beruflichen Ausbildung als gleichwertige Alternative zur akademischen Laufbahn,
- den flächendeckenden Ausbau der Jugendberufsagenturen, und
- eine Exzellenzinitiative Berufliche Bildung
beschließen.
Allen jungen Menschen den Weg zu einem Ausbildungsplatz eröffnen
Mit einem Ausbau der Berufsorientierung und -beratung, ausbildungsbegleitender Betreuung, Investitionen in die Ausbildungsbefähigung und der Förderung regionaler Mobilität will die FDP allen jungen Menschen den Weg zu einem Ausbildungsplatz eröffnen. Vorankommen durch eigene Leistung müsse auch denen möglich sein, die die hohen Anforderungen an eine dreijährige Ausbildung in Vollzeit und deutscher Sprache bisher nicht erfüllen. Damit erhielten auch bisher schwer erreichbare Jugendliche, Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen und junge Menschen mit Behinderungen mehr Chancen in der beruflichen Bildung.
Mehr Flexibilität in der Gestaltung von Ausbildungszeiten
Ein gutes Bildungssystem bremse diese Vielfalt und Selbstbestimmung nicht aus, sondern fördere sie. Es schaffe Aufstiegschancen für jeden. Immer noch würden viele Ausbildungsordnungen indes die Auszubildende, Lehrende und Ausbildenden in das starre Korsett einer Einheitsausbildung zwingen, schreiben die Abgeordneten in ihrem Antrag. Mehr Spezialisierungsmöglichkeiten nach einer breit angelegten Phase der Basisausbildung, die Möglichkeit von Teilqualifikationen und mehr Flexibilität in der Gestaltung von Ausbildungszeiten seien dringend erforderlich.
Exzellenzinitiative – Der richtige Weg?
Die FDP fordert, eine Exzellenzinitiative Berufliche Bildung auf den Weg zu bringen. Analog zur Exzellenzinitiative für Hochschulen soll diese einen bundesweiten Wettbewerb um die besten Ideen zur Zukunft der beruflichen Bildung anregen. Um die hochrangige Auszeichnung und mehrjährige Förderung sollen sich einzelne Berufsschulen, Berufsschulnetzwerke, Betriebe, Kammern und weitere Akteure oder Projekte der beruflichen Bildung unabhängig von ihrer Trägerschaft bewerben können.
Details zu den Forderung der FDP lesen Sie im Antrag „Ein Update für die berufliche Bildung“.
Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages