Das Saarland geht neue Wege in der Arbeitsmarktpolitik. Mit einem echten Perspektivwechsel will man der Langzeitarbeitslosigkeit zu Leibe rücken.
Oft sei nicht nur die Qualifikation ein Hindernis zur Aufnahme einer Arbeit, sondern es spielten viele weitere Faktoren wie etwa eine Überschuldung in der Familie oder Suchtprobleme bei einem Familienmitglied eine Rolle, sagte Anke Rehlinger (SPD). Man will weg von der individuellen Betrachtung des Leistungsbeziehers hin zu einem Familiencoaching.
Im Saarland gibt es 47.000 Hartz-IV-Haushalte, in jedem dritten davon leben Kinder unter 18 Jahren. Seit 2014 ist die Zahl der Hartz-IV-Haushalte mit minderjährigen Kindern um 28 Prozent gestiegen. Das will man im Saarland nicht länger hinnehmen. Ein Berater soll die Familie begleiten. Er habe eine Lotsenfunktion und müsse über juristisches Fachwissen, aber auch über die Fähigkeiten eines Sozialarbeiters verfügen. Er entscheide etwa darüber, ob ein Schuldenberater oder ein Vertreter des Jugendamtes hinzugezogen werde, erklärte die saarländische Arbeitsministerin. Die erste modellhafte Erprobung soll Anfang März starten und etwa ein Jahr.
Quelle: epd