Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit kommt nicht voran

Der Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit kommt nicht voran Zum Stand der Umsetzung der Vorhaben des Bundeswirtschaftsministers bis April mit jedem Jugendlichen eine Eingliederungsvereinbarung zu treffen und dafür zu sorgen, dass bis Ende des Jahres kein Jugendlicher länger als drei Monate arbeitslos ist. Auszüge aus einem Artikel aus der Frankfurter Rundschau vom 14.4.2006: “ Das Ziel ist klar – und Wirtschaftsminister Wolfgang Clement (SPD) will sich dafür haftbar machen lassen, dass es auch erreicht wird: bis Ende des Jahres, so der rot-grüne Traum, soll kein Jugendlicher länger als drei Monate ohne Beschäftigung sein. Bis dahin aber ist es ein steiniger Weg. Die Bundesregierung will verhindern, dass die erste Erfahrung von Jugendlichen im erwerbsfähigen Alter die Arbeitslosigkeit ist. Erstens: Um bei jungen Menschen von 15 bis 25 nicht das Gefühl aufkommen zu lassen, nicht gebraucht zu werden. Zweitens: Um sicherzustellen, dass die heranwachsenden Jahrgänge Beiträge in die Sozialkassen zahlen, statt umgekehrt auf Leistungen angewiesen zu sein. Und drittens: Um im Buhlen um Wähler endlich Erfolge vorweisen zu können. Deshalb das Budget von 6,3 Milliarden Euro, das der Bund im Zuge der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe (Hartz IV) den Vermittlern zur Integration von Langzeitarbeitslosen und vorrangig zur Förderung Jugendlicher zur Verfügung gestellt hat. … Die nackten Zahlen beweisen, dass in zahlreichen Arbeitsgemeinschaften an eine effektive Vermittlung Jugendlicher nicht zu denken ist: Mitte März waren 31 Prozent aller Arbeitsplätze nicht mit der notwendigen Rechnerkapazität ausgestattet, 34 Prozent der Arbeitsgemeinschaften verfügten nicht in ausreichendem Maß über Telekommunikationstechnik, 29 Prozent haben noch nicht einmal die erforderlichen Räume beziehen können. Das erklärt, weshalb die Vermittler oft gar nicht die Zeit dazu haben, die Mittel des Bundes zur Förderung Jugendlicher, sei es durch Vermittlung eines Arbeits- oder Ausbildungsplatzes, eines Ein-Euro-Jobs oder einer Qualifizierungsmaßnahme abzurufen. BA-Vize-Heinrich Alt räumt ein, dass man allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres bis zu 80 000 Jugendliche mehr hätte fördern können, wenn die organisatorischen Voraussetzungen dafür schon geschaffen wären. Im ersten Quartal waren laut BA 665 000 Jugendliche zwischenzeitlich arbeitslos. 140 000 konnten in Arbeit, 70 000 in Ausbildung und 170 000 in eine integrationsfördernde Maßnahme vermittelt werden. Bleiben rund 215 000, die den Vermittlern wegen des oftmals schwierigen sozialen Umfelds zu schaffen machen. Das erste Etappenziel Clements wurde weit verfehlt. Bis April, so Clement, sollte mit jedem Jugendlichen eine Eingliederungsvereinbarung, also eine Art Vertrag über das gemeinsame Vorgehen gegen die Arbeitslosigkeit abgeschlossen werden. Im Osten ließ sich immerhin noch die Hälfte der Jugendlichen auf eine solche Vereinbarung ein. Im Westen schaffte man das lediglich bei jedem Fünften. “  

Quelle: http://www.fr-aktuell.de/ressorts/nachrichten_und_politik/thema_des_tages/?sid=81491b03634b44753421788ae4b29433&client=fr&cnt=661031&src=163677

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