Deutscher Caritasverband startet Befähigungsinitiative – Unterstützung für benachteiligte Kinder und Jugendliche “ Eine Befähigungsinitiative, die die Chancen benachteiligter Kinder und Jugendlicher verbessern soll, wurde am 20.10.2005 in Münster von der Delegiertenversammlung, einem zentralen Gremium des Deutschen Caritasverbandes (DCV), beschlossen. Angesichts von 1, 5 Millionen Kindern und Jugendlichen, die nach offiziellen Angaben in Deutschland auf dem Niveau von Sozialhilfe leben, sei es dringend erforderlich, entschieden zu handeln, so der Caritas-Präsident Peter Neher. Er erinnerte daran, dass rund 15 Prozent der Jugendlichen eines Jahrgangs keinen Ausbildungsabschluss erreichen, neun Prozent nicht einmal einen Schulabschluss. Bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund verlassen 19 Prozent die Schule ohne Abschluss, rund ein Drittel schaffen keinen Ausbildungsabschluss. „Angesichts dieser dramatischen Zahlen sind wir in unseren Einrichtungen und Diensten gefordert, die Ressourcen, über die diese Kinder verfügen, zu stärken. Wir können als Gesellschaft nicht zulassen, dass Kinder und Jugendliche unter solch schlechten Voraussetzungen ihren Weg in das Erwachsenenleben beginnen“ sagte Neher. In dem heute beschlossenen Positionspapier sei die Umsetzung dieser Initiative in den Einrichtungen und Diensten der Caritas konkretisiert worden. So sollen die Mitarbeiter in den 10.000 Kindertagesstätten für das Thema „Kinderarmut“ sensibilisiert werden. Die Kindertagesstätten sollen Bestandteil von Familienzentren werden, die ein umfassendes und niedrigschwelliges Beratungs- und Förderangebot zur Verfügung stellen. Die Caritas als Arbeitgeber will in ihren Einrichtungen und Diensten Berufsbilder für Geringqualifizierte ohne Hauptschulabschluss schaffen. Neben dem Engagement der Caritas seien aber auch die Gesellschaft und die Politik gefragt. “Befähigungsgerechtigkeit heißt, dass die Gesellschaft in der Pflicht steht, die notwendigen Rahmenbedingungen für ein menschenwürdiges Leben zu sicherzustellen.“ Neher nannte als eine Forderung an die Politik, dass das Kinder-Existenzminimum für Familien im unteren Einkommensdrittel gesichert sein müsse. Auch müsse endlich der Rechtsanspruch für eine Tagesbetreuung für Kinder unter drei Jahren eingeführt werden. ….“
Das
Rede
und
das
Statement
von
Präsident
Neher
im
Internet:
http://www.caritas.de/2340.asp
Quelle: http://www.caritas.de/2338.asp?detail=1&id=8307&area=dcv&order=datum&pageNr=1