„Qualitätsstandards für Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf“ – Veröffentlichung liegt vor

TRANSFER ZUM BQF-PROGRAMM DES BUNDESMINISTERIUMS FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG (BMBF) Über das Programm „Kompetenzen fördern – berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf (BQF-Programm)“ des BMBF wurde zwischen 2001 und 2006 eine Reihe von Projekten gefördert, in denen Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf entwickelt und erprobt -, bestehende Verfahren auf ihre Übertragbarkeit für verschiedene Zielgruppen hin geprüft – und vielfältige Modelle für Verfahren zur Kompetenzfeststellung mit Schülerinnen und Schülern umgesetzt wurden. Dabei begleitete die Diskussion um die Notwendigkeit und Ausgestaltung von Qualitätsstandards die Arbeit der Projekte. Das Transfervorhaben „Kompetenzfeststellung vor dem Übergang Schule – Berufsfindung“ des Instituts für Maßnahmen zur Förderung der beruflichen und sozialen Eingliederung e.V. (IMBSE), hat die Ergebnisse der Diskussion aufgegriffen und in einem programmübergreifenden Kreis von Expertinnen und Experten „Qualitätsstandards für Verfahren zur Kompetenzsfeststellung im Übergang Schule – Beruf“ formuliert. Ein Grundverständnis, die Qualitätsstandards selbst und ein umfangreicher Anhang bilden das Kernstück der „Qualitätsstandards für Verfahren zur Kompetenzsfeststellung im Übergang Schule – Beruf“, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) in der vorliegenden Broschüre veröffentlicht wurden. Auszüge aus der Veröffentlichung: “ …GRUNDVERSTÄNDNIS… Verfahren zur Kompetenzfeststellung … zielen darauf ab, Jugendliche, die sich lebensweltlich und beruflich orientieren, dabei zu unterstützen, eigen Kompetenzen zu entdecken und sich dieser Kompetenzen bewusst zu werden. … Kompetenzen werden dabei als Selbstorganisationsdispositionen begriffen, die sich nach Erpenbeck und Heyse in die vier Kompetenzbereiche „Fachkompetenz“, „Methodenkompetenz“, „Sozialkompetenz“ und Personalkompetenz“ unterteilen lassen. Diese vier Kompetenzbereiche werden auf übergeordneter Ebene zum Begriff der Handlungskompetenz zusammengefasst. Individuelle Handlungskompetenz ist demnach die Disposition, die in den vier genannten Kompetenzbereichen „erlangten Werte, Erkenntnisse und Verhaltensweisen im beruflichen und persönlichen Lebensbereich anzuwenden sowie zielorientiert umzusetzen. Unterschiedliche Verfahren zur Kompetenzfeststellung Zu den Verfahren, mit denen Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf durchgeführt werden können, zählen – standardisierte Testverfahren – Bilanzen und Profilings (z.B. biografieorientierte Verfahren, Verfahren zur begleitenen Selbstevaluation, Kompetenzbilanzen, Portfolioverfahren) sowie – simulations- bzw. handlungsorientierte Verfahren (z.B. Assessment Center, an Assessment Center angelehnte Verfahren oder Potenzialanalysen). … Adressaten aller Verfahren, die zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf durchgeführt werden, sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbst. … Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf sind grundsätzlich stärken- und ressourcenorientiert. Sie fragen danach, über welche Kompetenzen eine Person (bereits) verfügt und was diese Person mit diesen Kompetenzen (schon) erreichen kann. … Verfahren zur Kompetenzfeststellung können im Prozess der beruflichen Orientierung und Stabilisierung mehrfach eingesetzt werden. Welches Verfahren jeweils ausgewählt wird, mit welcher Zielsetzung und in welcher inhaltlichen Ausgestaltung diese Verfahren angewendet wird, hängt vom Zeitpunkt seines Einsatzes ab. … Damit Jugendliche ihre Kompetenzen zeigen können und die Ergebnisse der Kompetenzfeststellung in Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung münden können, müssen die Jugendlichen die Verfahren anerkennen. Diese Anerkennung basiert vor allem darauf, dass die Jugendlichen ernst genommen und auch in den Auswertungsprozess einbezogen werden. … Das Ziel: ein kohärentes System berufliche Qualifizierung Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf, die auf der Grundlage des oben skizzierten Grundverständnisses eingesetzt werden und den folgenden Qualitätsstandards Rechnung tragen, leisten einen Beitrag zu einem kohärenten System beruflicher Qualifizierung. DIE QUALITÄTSSTANDARDS Die folgenden Qualitätsstandards sind in die drei übergeordneten Kategorien „Pädagogische Prinzipien“, „Professionelle Umsetzung“ und „Systematische Beobachtung“ gegliedert. … I. Pädagogische Prinzipien 1. Subjetkorientierung 2. Managing Diversity – die Vielfalt anerkennen 3. Lebens- und Arbeitsweltbezug 4. Kompetenzansatz 5. Transparenzprinzip II. Professionelle Umsetzung 6. Auswahl von Verfahren/Ziel- und Prozessorientierung 7. Professionelle Vorbereitung und Durchführung 8. Geschultes Personal 9. Feedback 10. Schriftliche Ergebnisdokumentation 11. Qualitätssicherung 12. Qualitätsprüfung 13. Systemorientierung III. Systematische Beobachtung 14. Verhaltensorientierung 15. Dokumentation während der Beobachtung 16. Kriteriengeleitete Beobachtung 17. Mehrfachbeobachtung 18. Trennung von Beobachtung und Bewertung 19. Personalschlüssel 20. Rotation der Beobachterinnen und Beobachter Die Darstellung dieser Qualitätsstandards erfolgt in Anlehnung an die Standards des Arbeitskreises Assessment Center e.V., die bereits jetzt vielen Anwenderinnen und Anwendern von Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf als Orientierung dienen. Dabei wird zunächst für den jeweiligen Qualitätsstandard eine Kernaussage formuliert. Diesen Kernaussagen schließen sich Begründungen, Hinweise zur Umsetzung sowie Hinweise auf mögliche Verstöße an. I. Pädagogische Prinzipien Damit Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf dem Ziel genügen könnenn, Stärken und Ressourcen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sichtbar zu machen – darauf aufbauend – individuelle Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Entwicklungsprozesse zu initiieren (Empowerment), müssen einige grundlegende pädagogische Prinzipien beachtet und umgesetzt werden. … * Qualitätsstandard Managing Diversity – die Vielfalt anerkennen In den Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf wird die Verschiedenartigkeit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer berücksichtigt Begründung Die Gruppe der jungen Menschen, die sich im Übergang Schule – Beruf befinden, ist sehr heterogen. Diese Heterogenität ist nicht allein darauf zurückzuführen, dass Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Verlauf des Prozesses der beruflichen Orientierung zu verschiedenen Zeitpunkten eingesetzt werden. Die Jugendlichen, die an den Verfahren zur Kompetenzfeststellung teilnehmen, bringen auch die unterschiedlichsten Voraussetzungen mit. Sie unterscheiden sich etwa im Hinblick auf ihr Alter, ihr Geschlecht, ihre körperlichen Gegebenheiten (Behinderungen), ihre Lebensstile, ihre kulturellen und familiären Hintergründe, ihre sexuelle Orientierung, ihren religiösen Glauben und die Ethnie, der sie angehören. In den Verfahren zur Kompetenzfeststellung wird diese Verschiedenartigkeit berücksichtigt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen im Rahmen der Kompetenzfeststellung die Erfahrung, dass ihnen Wertschätzung entgegengebracht und vor Ort ein positiver Umgang mit Wertevielfalt und Pluralismus gepflegt wird. Hinweise zur Umsetzung – Es wird überprüft, ob die zum Einsatz kommenden Verfahren oder einzelne ihrer Bestandteile allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine gleichberechtigte Teilnahme ermöglichen. Das heißt, Aufgaben und Tests werden danach ausgewählt bzw. sind so zu gestalten, dass sie für Teilnehmerinnen und Teilnehmer unterschiedlichen Geschlechts und unterschiedlicher kultureller Hintergründe gleichermaßen ansprechend und zugänglich sind. – Die in den Verfahren enthaltenen Aufgaben und Übungen zur Teamarbeit / Teamfähigkeit sind so aufgebaut, dass die vielfältigen Kompetenzen, über die das Team als Ganzes verfügt, dafür genutzt werden können, die Aufgaben rasch und gut zu lösen. – Um das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit zu fördern, hast sich das Personal, das bei der Durchführung der Kompetenzfeststellung eingesetzt wird, mit zentralen Fragen des Managing Diversitiy auseinandergesetzt. Die impliziert auch die Reflexion der eigenen Haltung gegenüber „Fremden“ bzw. „Unbekannten“, die Reflexion des alltäglichen Sprachgebrauchs sowie die Auseinandersetzung mit (eigenen) Stereotypen und Leistungserwartungen, die sich vor allem in der Arbeit mit Gruppen unterschiedlicher ethnischer und/oder kultureller Herkunft besonders häufig einstellen. Verstöße – Die Verfahren zu Kompetenzfeststellung enthalten Übungen oder Szenarien, für deren erfolgreiche Bearbeitung Teilnehmerinnen und Teilnehmer grundlegende Werte außer Acht lassen müssen (dies gilt z.B. für so genannte „Überlebensübungen“, an deren Ende nur einer aus der Gruppe überlebt haben wird – Die Verfahren zu Kompetenzfeststellung erlauben (z.B. für die Art, in der schriftlich dividiert wird, oder für die Art, in der Dinge schriftlich geordnet werden) nur einen Weg der Zielerreichung und/oder die Durchführenden missachten den Wert von Kompetenzen. („Was Sie in Ihrer alten Heimat gelernt haben, ist hier nichts wert.“, „Dass du wieder zur Klassensprecherin gewählt worden bist, heißt doch nicht, dass du was kannst.“) – Einzelne Gruppen werden bereits durch die Gestaltung der Räumlichkeiten oder durch das Angebot in der Cafeteria bzw. Kantine in ihren Gefühlen verletzt oder ausgegrenzt. (In der Metallwerkstatt hängen z.B. sexistische Poster in der Cafeteria wird kein vegetarisches Essen angeboten oder die Fleischwurst- und Käsebrötchen liegen auf einem Tablett. … II. Professionelle Umsetzung Unabhängig davon, ob im Rahmen der Kompetenzfeststellung standardisierte Tests, biografische Verfahren, Portfolios, Assessment Center oder an diese angelehnte Verfahren zum Einsatz kommen, gibt es für die professionelle Umsetzung einer Kompetenzfeststellung sieben Qualitätsstandards. Der Terminus „professionelle Umsetzung“ umfasst in diesem Kontext mehr als nur die Durchführung und Auswertung des Verfahrens. Er beinhaltet auch die Auswahl eines bestimmten Verfahrens sowie eine regelmäßige Qualitätsprüfung. … * Qualitätsstandard Professionelle Vorbereitung und Durchführung Verfahren zur Kompetenzfeststellung im Übergang Schule – Beruf zeichnen sich dadurch aus, dass sie gut vorbereitet werden. Ihre Durchführung wird von einer Person (einer Moderatorin bzw. einem Moderator) verantwortlich geleitet. Begründung Eine „professionelle Planung und Durchführung … sind eine Basis für Fairness und Respekt gegenüber allen Beteiligten.“ Die Anwendung verschiedener Verfahren zur Kompetenzfeststellung bildet eine komplexen und dynamischen Prozess, der einer entsprechenden Organisation bedarf (Durchführungsqualität). Zu dieser Organisation zählen geeignete Instrumente, Rahmenbedingungen und klare Zuweisungen von Kompetenzen bzw. Rollen. Letztere sind für alle Beteiligten festzulegen. Hinweise zur Umsetzung – Die Termine für die Kompetenzfeststellung werden rechtzeitig geplant und bekannt gegeben. – Alle Mitwirkenden werden rechtzeitig informiert. Zu den Mitwirkenden zählen u.U. auch die Erziehungsberechtigten. Dies gilt etwa dann, wenn Schülerinnen und Schüler aufgrund einer Kompetenzfeststellung länger in der Schule bleiben oder sich an einen außerschulischen Ort begeben. Zu den Mitwirkenden können u.U. auch Dolmetscherinnen und Dolmetscher zählen. – Mithilfe von Ablauf- und Zeiplänen, vorbereiteten Arbeitsunterlagen und Materiallisten, Beobachtungs- und Beurteilungsbögen sowie Leitfäden wird sichergestellt, dass alle Beteiligten sich voll auf ihre Aufgaben konzentrieren können. – Für die Kompetenzfeststellung werden frühzeitig adäquate Räumlichkeiten reserviert. – Alle Materialien, die für die Durchführung der Kompetenzfeststellung notwendig sind, werden rechtzeitig kopiert, bestellt und vorbereitet. Dies impliziert u.U. auch, dass die Materialien in verschiedene Sprachen übersetzt werden. – Bei der Planung der Kompetenzfeststellung ist darauf zu achten, dass – vor allem für die Jugendlichen – lange Wartezeiten vermieden werden. – Ferne ist darauf zu achten, dass der Ablauf des Verfahrens so geplant wird, dass die Vergleichbarkeit gewahrt bleibt. Man sollte also nicht etwa für einen Teil der Gruppe eine komplexe Aufgabenstellung aus Zeitgründen in den späten Nachmittagsstunden legen. – Eine Moderatorin bzw. ein Moderator steuert das gesamte Verfahren und fühlt sich dafür verantwortlich, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden und die Kompetenzfeststellung für alle Beteiligten erfolgreich verläuft. – Die Moderatorin bzw. der Moderator wird von allen Beteiligten akzeptiert. Sie bzw. er verfügt über die Kompetenz, die Beteiligten davon zu überzeugen, dass es notwendig ist, die Qualitätsstandards umzusetzen. – Die Moderatorin bzw. der Moderator leitet die gemeinsamen Auswertungen, die die einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmer betreffen. Verstöße – Die Durchführung der Kompetenzfeststellung wird (z.B. von Beteiligten, die einen Raum oder ein bestimmte Person suchen, oder von Dritten, die nicht wissen, dass in den Räumlichkeiten gerade eine Kompetenzfeststellung durchgeführt wird) gestört. – Da es an notwendigen Materialien für die Durchführung der Kompetenzfeststellung mangelt, wird „improvisiert“. So können beispielsweise nicht allen, die an dem Verfahren teilnehmen, identische Materialien zur Verfügung gestellt werden, sodass sich mehrere Teilnehmerinnen und Teilnehmer schriftliche Unterlagen teilen müssen. – Einzelne Aufgaben oder Übungen werden – etwa aufgrund von Zeitdruck oder fehlendem Personal kurzfristig aus dem Ablaufplan eliminiert. Bestimmte Merkmale können daher nur einmal beobachtet werden. – Bei der Erstellung des Ablaufplans wurde keine bzw. zu wenig Zeit für die Auswertungen bzw. für die Beobachterkonferenzen eingeplant. – Die Beteiligten sind überfordert und gestresst, da die zur Verfügung stehende Zeit zu knapp bemessen ist. – Es gibt keine verantwortliche Moderatorin bzw. keinen verantwortlichen Moderator. … III. Systematische Beobachtung Die folgenden Qualitätsstandards beziehen sich auf simulations- bzw. handlungsorientierte Verfahren (wie Assessment Center, an Assesment Center angelehnte Verfahren oder Potenzialanalysen), die auf der Grundlage einer systematischen Verhaltensbeobachtung durchgeführt werden. Nur eine systematische Verhaltensbeobachtung erlaubt eine „nicht dem Zufall überlassene, methodisch kontrollierte Wahrnehmung durch einen oder mehrere Beobachter, mit der Absicht, dadurch etwas für die beobachtete Person Charakterischtisches zu erfahren“ … Den folgenden … Qualitätsstandards für eine systematische Beobachtung sei die Empfehlung vorangestellt, dass pro Aufgabe oder Übung maximal fünf Anforderungen bzw. Merkmale beobachtet werden sollten. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass die mit der Beobachtung betrauten Personen sich so überanstrengen, dass ihnen Beobachtungs- und Bewertungsfehler unterlaufen. Eine solche Beschränkung bietet also die Grundlage dafür, dass eine gute Qualität erzielt werden kann. … * Qualitätsstandard Kriteriengeleitete Beobachtung Die Beobachtung erfolgt auf der Grundlage festgelegter Kriterien. Begründung Festgelegte Kriterien erlauben es den Beobachterinnen und Beochtern, sich auf konkrete Verhaltensweisen zu konzentrieren. Mithilfe dieser festgelegten Kriterien kann die Objektivität des gesamten Verfahrens erhöht und die Anzahl der Beobachtungsfehler verringert werden. Hinweise zur Umsetzung – Für jede Aufgabe bzw. jede Übung liegen Beobachtungsbögen vor, in denen vorgegeben wird, welche Merkmale beobachtet werden. In standardisierten Verfahren wie z.B. Assessment Centern werden diese Merkmale zusätzlich operationalisiert. Das heißt, es wird zusätzlich vorgegeben, anhand welcher Verhaltensindikatoren die Merkmale beobachtet werden sollen. Nur diese eigens für die jeweilige Aufgabe bzw. Übung formulierten Merkmale bzw. die für das jeweilige Merkmal formulierten Verhaltensweisen werden beobachtet. (Letzteres gilt für die Durchführung von Assesment Centern und von Verfahren, die sich an Assessment Centern orientieren.) – Alle zu beobachtenden Anforderungen und Merkmale sind eindeutig definiert. Versöße – Es liegen keine Beobachtungsbögen vor, sodass die Beobachtung ohne jegliche Vorgaben erfolgt. – In Assessment Centern und an diesen orientierten Verfahren wird nicht anhand operationalisierter Verhaltensindikatoren beobachtet und bewertet, sondern allein auf der Grundlage übergeordneter Merkmale („Sorgfalt“, „Teamfähigkeit“, etc.). … * Qualitätsstandard Trennung von Beobachtung und Bewertung Beobachtung und Bewertung sind voneinander zu trennen. Begründung Die Bewertung einer Aufgabe bzw. Übung enthält eine Zusammenfassung aller beobachteten und protokollierten Verhaltensweisen. Außerdem wird bei der Bewertung der gesamte Bearbeitungszeitraum berücksichtigt. Sie erfolgt daher erst im Anschluss an die Beobachtung. Hinweise zur Umsetzung – Während die Aufgaben bearbeitet werden, wird ausschließlich beobachtet und alle wahrnehmbaren Beobachtungen werden festgehalten. Verstöße – Bereits während der Beobachtung werden Zuordnungen zu bestimmten Merkmalen und/oder erste Bewertungen vorgenommen. – Beobachterinnen und Beobachter werden ausgetauscht, während eine Aufgabe bearbeitet wird. – Die Ergebnisse systematischer Verhaltensbeobachtung werden „zerredet“, indem beispielsweise ein Beobachter, der seine Bewertung noch nicht vorgenommen hat, von Dritten Informationen erhält, die ihn beeinflussen. („C. habe ich gestern auch beobachtet, der kommentiert ja alles.“, „J. braucht die Kompetenzfeststellung doch gar nicht, die hat doch schon einen Praktikumsplatz.“) Die Ergebnisse systematischer Verhaltensbeobachtung werden auch verfälscht, wenn während der Beobachterkonferenz Informationen einfließen, die das Ergebnis der Kompetenzfeststellung beeinflussen. („Die Eltern kenne ich, die stimmen einer zusätzlichen Förderung am Nachmittag nie zu. Das brauchen wir erst gar nicht zu versuchen.“). …“ Den Volltext der Veröffentlichung mit der Beschreibung aller 20 Qualitätsstandards erhalten Sie über aufgeführten Link oder bei IMBSE e.V. Im Anhang der Veröffentlichung werden u.a. Gütekriterien für die Durchführung standardisierter Test sowie situations- und handlungsorientierter Verfahren benannt. Darüber hinaus enthält der Anhang spezielle Hinweise zur Durchführung biografieorientierter Interviews. Herausgeber: BIBB, IMBSE Vertriebsadrese: Bestellung mit 1,45 € frankierten und Lieferadresse beshrifteten DINA 4-Umschlag bei: IMBSE e.V. Stichwort „Qaulitätsstandards“ Im Moerser Feld 7 47441 Moers

http://www.kompetenzen-foerdern.de/qualitaetsstandards_kompetenzfeststellung.pdf

Quelle: IMBSE BIBB

Dokumente: qualitaetsstandards_kompetenzfeststellung.pdf

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