Qualität, Professionalität und Kompetenz für nicht-formale Bildung im Kontext europäischer Jugendarbeit

NICHT FORMALE BILDUNG SPIELT ENTSCHEIDENDE ROLLE FÜR LEBENSLANGES LERNEN Die verantwortliche Nationalagentur für das EU-Programm JUGEND IN AKTION – JUGEND für Europa – veröffentlichte im Dezember 2008 die deutsche Übersetzung einer Studie zur Qualität, Professionalität und Kompetenz für nicht-formale Bildung und Training im Kontext europäischer Jugendarbeit. Vor allem die Ausführungen zu �Qualitätsstandards für nicht-formale Bildung’ beziehen sich nicht nur auf den europäischen Kontext, sondern lassen sich gleichermaßen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, für Jugend- und Jugendsozialarbeit und nicht-formale Bildung allgemein anwenden. Auszüge aus der Studie von Helmut Fennes und Hendrik Otten aus der Einleitung zur Qualität in der nicht-formalen Bildung und den Qualitätsstandards: „EINLEITUNG … viele der in der Studie angesprochenen Punkte sind nicht nur für die Ausbildung im Jugendbereich auf europäischer Ebene zutreffend sind, sondern gleichermaßen für nicht-formale Bildung und Training auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene, ebenso wie für Jugend- und Jugendsozialarbeit und nicht-formale Bildung allgemein. … Da zwischen einzelnen Arbeitsbereichen Überschneidungen bestehen, behandelt die hier vorgelegte Studie die Frage der Qualität in der nicht-formalen Bildung und Ausbildung im Kontext der europäischen Jugendarbeit aus ganzheitlicher Sicht. … * Jugendarbeit im europäischen Kontext Jugendarbeit im europäischen Kontext hat eine lange Tradition. Verschiedene europäische Jugendorganisationen – vornehmlich Dachorganisationen nationaler Nichtregierungsorganisationen aus dem Jugendbereich – wurden im Laufe der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts ins Leben gerufen, unter anderem um der Jugendarbeit eine europäische Dimension zu verleihen und Plattformen für Zusammenarbeit und Austausch im Jugendbereich auf europäischer Ebene einzurichten. Daneben zielten sie auch auf die Anerkennung von Jugendfragen und die Teilhabe von Jugendlichen am öffentlichen und politischen Leben ab. … Jugendorganisationen in Europa, der Europarat und die Europäische Union teilen weitgehend die folgenden Werte und Ziele im Jugendbereich und darüber hinaus: – die Förderung von Teilhabe und demokratischer Bürgerschaft aller Jugendlichen, insbesondere die Teilhabe von Jugendlichen an der Zivilgesellschaft sowie am öffentlichen und politischen Leben – die Förderung von Demokratie, Menschenrechten, gesellschaftlicher Gerechtigkeit, Toleranz und Frieden – die Förderung von gleichen Rechten und Gleichberechtigung in allen Bereichen der Gesellschaft – die Stärkung der Solidarität unter Jugendlichen und Förderung der gesellschaftlichen Integration, insbesondere im Hinblick auf benachteiligte Jugendliche – das Verständnis für und Wertschätzung von kultureller Vielfalt, Toleranzentwicklung und Handlungsfähigkeit in einer kulturell vielfältigen Gesellschaft – die Bekämpfung von Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Die oben dargestellten Zielsetzungen geben der Jugendarbeit im europäischen Kontext eine bedeutsame Bildungsdimension, da sie die Entwicklung spezifischer Kompetenzen Jugendlicher beinhalten, darunter auch Schlüsselkompetenzen. Im Kontext der Jugendarbeit beinhaltet dies nicht-formale Bildung, Training und Lernen von Jugendlichen. * Nicht-formale Bildung und Lernen im Jugendbereich Nicht-formale Bildung und nicht-formales Lernen haben auf allen Ebenen der Jugendarbeit eine lange Tradition, auch wenn sie nicht immer ausdrücklich als solche bezeichnet wurden. Persönliche Entwicklung, Lernen in Gruppen, interaktives, partizipierendes und erfahrungsbasiertes Lernen sind seit langem bestehende Merkmale nicht-formaler Bildung und nicht-formalen Lernens im Jugendbereich. Dies steht in direkter Verbindung mit den oben beschriebenen Zielen, welche die Entwicklung persönlicher und zwischenmenschlich-sozialer Kompetenzen ebenso wie die Entwicklung humanistischer und demokratischer Werte, Einstellungen und Verhaltensweisen über den Erwerb reinen Wissens hinaus erfordern. Persönliche Interaktion und eine Kombination kognitiven, affektiven und praktischen Lernens sind unentbehrlich zur Erreichung dieser Ziele. … Im vergangenen Jahrzehnt haben nicht-formale Bildung und nicht-formales Lernen angesichts gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Forderungen danach, Lernen als einen lebenslangen Prozess in allen Lebensbereichen anzusehen, zunehmende Aufmerksamkeit in Praxis, Politik und Forschung erfahren. … Besondere Bedeutung wird der Anerkennung und Validierung von Kompetenzen beigemessen, die im Allgemeinen mittels nicht-formaler und informeller Bildung und im Besonderen im europäischen Jugendbereich erworben wurden. … Die aktuelle Forschung sieht nicht-formales Lernen in einem Lernkontinuum zwischen formalem und informellem Lernen, wo eine Bildungs- bzw. Lernaktivität eine Reihe von Elementen verbinden kann, von denen einige für formale Lernumgebungen typischer sind als für nicht-formale und umgekehrt. … Eine zentrale Rolle in diesem europäischen Bildungsprozess spielen Trainerinnen und Trainer von nicht-formalen Bildungsangeboten. Als eine logische Konsequenz entsteht deshalb seit einigen Jahren eine neue Profession auf europäischer Ebene, die über das ehrenamtliche Engagement von erfahrenen JugendleiterInnen früherer Tage in diesem Bereich weit hinaus geht. Trainerinnen und Trainer haben heute eine wichtige MultiplikatorInnenfunktion auf verschiedensten Ebenen, die sie zumeist als Auftragsarbeit für institutionelle Einrichtungen und Nichtregierungsorganisationen ausüben. Die nachhaltige Qualifizierung dieser Trainerinnen und Trainer zur Durchführung qualitativ hochwertiger nicht-formaler Bildungsangebote muss somit auch im Interesse der AuftraggeberInnen liegen eine systematische und auf Grund mangelnder Ressourcen möglichst gemeinsame Weiterentwicklung und Durchführung einer Qualifizierungsstrategie für Trainerinnen und Trainer ist dieser Aufgabe adäquat und deshalb empfehlenswert. Diese Studie soll ein erster Schritt dazu sein. QUALITÄT IN DER NICHT-FORMALEN BILDUNG UND AUSBILDUNG IM JUGENDBEREICH … * Qualitätskriterien und -standards für die nicht-formale Bildung sowie Aus- und Weiterbildung Es mag zwar nur wenige explizite und umfassende Konzepte oder Schemata für Qualitätskriterien und -standards in der nicht-formalen Bildung sowie Aus- und Weiterbildung geben. Dennoch werden Qualitätskriterien und -standards in der nichtformalen Bildung bereits eingesetzt, manchmal explizit, häufig nur bruchstückhaft und oftmals implizit. Um zur Qualität im Bereich der nicht-formalen Bildung und Ausbildung beitragen zu können, müssen sie transparent gemacht und auf systematische, kohärente und geeignete Weise organisiert werden. Die Schwierigkeit besteht dabei darin, dass die Kriterien und Standards teilweise relativ, kontext- oder situationsabhängig und manchmal schwer oder gar nicht messbar sind. Im Kontext der nicht-formalen Bildung und des Trainings im Jugendbereich auf europäischer Ebene sind einige Vorschläge und Konzepte für Qualitätskriterien und – standards aufgesetzt worden. Die nachfolgende Darstellung bezieht sich auf einige dieser Konzepte und stellt einen Rahmen für Qualitätskriterien und –standards in teilweise generischer Art bereit, der in Abhängigkeit vom Kontext und der besonderen Situation einer Trainingsaktivität spezifiziert werden muss. Während diese Qualitätsstandards für Trainingsaktivitäten im Jugendbereich auf europäischer Ebene vorgeschlagen wurden, können sie teilweise auf nicht-formale Bildung allgemein angewendet werden. QUALITÄTSSTANDARDS FÜR NICHT-FORMALE BILDUNG UND TRAINING – DIE AKTIVITÄT WIRD DURCH DIE GRUNDPRINZIPIEN UND PRAKTIKEN DER NICHT-FORMALEN BILDUNG UNTERMAUERT. … – DIE AKTIVITÄT ENTSPRICHT DEN IM UMFELD IDENTIFIZIERTEN BEDÜRFNISSEN. Dies bezieht sich auf – gesellschaftspolitische (inkl. kultureller und bildungsbezogener) Bedürfnisse von BürgerInnen und dem entsprechenden sozialen Umfeld, einschließlich der Bedürfnisse, die sich aus den spezifischen Anforderungen des sozialen Umfelds oder Gemeinwesens ergeben – berufliche und persönliche Entwicklungsbedürfnisse von Zielgruppen und potenziellen TeilnehmerInnen – Prioritäten und Bedürfnisse, die in der Bildungs- und Ausbildungspolitik zum Ausdruck gebracht werden. Die Aktivität ist so konzipiert und gestaltet, dass sie den durch eine adäquate und fortdauernde Bedarfsanalyse auf allen Ebenen identifizierten Bedürfnisse entspricht, wobei folgende Kriterien erfüllt werden: – erklärte wertebezogene Position der die Bedarfsanalyse durchführenden Personen – vorgegebener Umfang – systematisch aufbauend auf verfügbaren Informationen zum Wissen über die betreffende Fragestellung, einschließlich Wissen aus Forschung, Praxis und der Erfahrung der Beteiligten – Berücksichtigung latenter und manifester Bedürfnisse – Einbeziehung einer Beschreibung und Interpretation der Ergebnisse sowie einer Empfehlung für nachfolgendes Handeln – Zugang zu und Transparenz bezüglich der Ergebnisse für alle relevanten Beteiligten bzw. Stakeholder. – DIE AKTIVITÄT IST BEWUSST SO KONZIPIERT UND GESTALTET, DASS SIE IDENTIFIZIERTEN UND ANGEMESSENEN ZIELSETZUNGEN ENTSPRICHT UND GLEICHZEITIG UNERWARTETE ERGEBNISSE ZULÄSST. Dies bezieht sich auf die folgenden Aspekte: Definition der sozialen und bildungsbezogenen Zielsetzungen TeilnehmerInnenprofil und Zusammensetzung der TeilnehmerInnengruppe Aktivitätsformat und -architektur pädagogischer Ansatz. Soziale und bildungsbezogene Zielsetzungen: – sind explizit und klar, und angesichts der verfügbaren Ressourcen auch realistisch und erreichbar – sind so formuliert, dass sie evaluiert werden können – beziehen sich auf identifizierte Bedürfnisse der TeilnehmerInnen (siehe obigen Abschnitt zur Bedarfsanalyse) – beinhalten Veränderungen der Situation und des Verständnisses der TeilnehmerInnen und/oder zu solchen Veränderungen führende Handlungen, insbesondere durch die Entwicklung und Anwendung bestimmter Kompetenzen – stimmen mit der Bedarfsanalyse überein – stimmen mit den erwarteten Ergebnissen überein – ermöglichen Kommunikation und Interaktion zwischen den Lernenden TeilnehmerInnen/Lernende: – Das Teilnehmerprofil ist klar definiert und berücksichtigt die Bedarfsanalyse sowie die gesellschaftlichen und bildungsbezogenen Zielsetzungen – Die Zusammensetzung der TeilnehmerInnengruppe (Gruppenprofil) ist so definiert, dass sich ein gutes Gleichgewicht von Gemeinsamkeiten und Unterschieden im Aktivitätskontext ergibt (Zusammensetzung im Hinblick auf Geschlecht, Alter, Bildungsstand, Beruf, sozioökonomischer Status, kultureller/ethnischer Hintergrund, Sprache, Nationalität, Wohnsitzstaat, themenbezogene Erfahrungen und Kompetenzen, Motivation usw.) Die Gestaltung von Aktivitätsformat und -architektur bezieht sich auf die Dauer und Geschwindigkeit, Ort, Unterrichts-/Lernmodalitäten, Klassifikation und Rahmenbedingungen, Anzahl der Lernenden/TeilnehmerInnen, Trainerteamprofil. Gestaltung von Aktivitätsformat und -architektur: – Die pädagogischen Rahmenbedingungen werden angesichts der zu erreichenden Ziele bewusst geplant und begründet: Dauer und Tempo, Lernort, Unterrichts-/Lernmodalitäten, Klassifikation und Rahmen, Anzahl der TeilnehmerInnen/Lernenden. Die pädagogischen Rahmenbedingungen sind in Bezug zu allen anderen in diesem Qualitätsschema beschriebenen Kriterien und Parametern angemessen. – Die Rollen von und Beziehungen zwischen den verschiedenen AkteurInnen (d.h. TeilnehmerInnen, TrainerInnen, OrganisatorInnen usw.) sind geklärt und transparent. – Die im Trainerteam vorhandenen Erfahrungen, Qualifikationen und Kompetenzen erfüllen die zur Erreichung der Ziele und Umsetzung der pädagogischen Rahmenbedingungen notwendigen Anforderungen. Der pädagogische Ansatz stimmt mit den Prinzipien der nicht-formalen Bildung überein. Daneben: – reflektiert er die soziale und politische Wirklichkeit – ist er kohärent, vertrauenswürdig und glaubhaft – stellt er die Autonomie von TrainerInnen und Lernenden/TeilnehmerInnen sicher – fordert er die Lernenden, ohne sie zu überfordern – ermutigt er zur Infragestellung und Kritik von „alten“ und „neuen“ Konzepten – bietet er Unterstützung bei der Lösungsfindung – stellt er die Grundlage für die Methodik zur Verfügung, die an die Situationen und den Prozess angepasst wird. – DIE AKTIVITÄT IST SOWOHL IN BILDUNGSBEZOGENER ALS AUCH ORGANISATORISCHER HINSICHT GUT AUFGEBAUT, GEPLANT UND DURCHGEFÜHRT. Dies bezieht sich auf das Management der Aktivität, Information der und Kommunikation mit AntragstellerInnen, TeilnehmerInnen und anderen relevanten AkteurInnen, Rollen und Beziehungen aller AkteurInnen, Anwerbung und Zusammenstellung des pädagogischen Teams/TrainerInnenteams, Vorbereitung und Umsetzung des pädagogischen Programms. Management: – Der gesamte vorbereitende Prozess und die Durchführung werden angemessen geplant, zeitlich festgelegt, umgesetzt und im Sinne eines Monitoring überwacht (Entwicklung der Aktivität, Anwerbung der TrainerInnen, Ankündigung der Trainingsaktivität/Aufruf an BewerberInnen, Bewerbung und Auswahl der TeilnehmerInnen, Kommunikation mit TeilnehmerInnen, TrainerInnen und anderen AkteurInnen, organisatorische Aufgaben einschließlich technischer und administrativer Unterstützung während der Aktivität, Vorbereitung der Programmeinheiten, Format und Gestaltung der Evaluierung, Dokumentation, Planung der Nachbereitung, Finanzmanagement usw.). – Rechtzeitige und adäquate Kommunikation mit allen AkteurInnen wird sichergestellt. – Ein angemessener Veranstaltungsort mit geeigneten Einrichtungen für Training, Unterbringung, Verpflegung (falls zutreffend) einschließlich der erforderlichen Ausstattung wird rechtzeitig ausgewählt. Dabei muss die sozioökonomische Wirklichkeit der Region berücksichtigt werden, in der die Aktivität stattfindet. – Falls zutreffend, wird eine geeignete virtuelle Lernumgebung für computergestütztes kollaboratives Lernen (CSCL) eingerichtet. – Eine Beschreibung der Aktivität (Hintergrundinformationen, Kontext und Begründung angesprochene Bedürfnisse Absicht und Ziele TeilnehmerInnenprofil pädagogischer Ansatz und Methodik technische, finanzielle und administrative Informationen Informationen zu den Organisatoren, Geldgebern und anderen Beteiligten/Stakeholders usw.) und ein Bewerbungs-/Anmeldeformular (persönliche Daten Motivation für die Bewerbung/Anmeldung Fragen zum Teilnehmerprofil usw.) in elektronischer, Papier- oder Onlineform werden erstellt und der Zielgruppe (in einer von der Zielgruppe verstandenen Sprache) zugänglich gemacht. Für einen angemessenen zeitlichen Rahmen zur Verbreitung der Information und einen angemessenen Bewerbungs- bzw. Anmeldezeitraum wird gesorgt. – Der Zugang zur Aktivität für benachteiligte Menschen wird durch entsprechende Teilnahmekriterien, Kommunikationsmittel und -kanäle sichergestellt. – Die Auswahl der TeilnehmerInnen (falls zutreffend) ist transparent und konsistent mit der Gestaltung der Aktivität und den Werten der Jugendarbeit im europäischen Kontext (siehe entsprechendes Kapitel). – TrainerInnen, andere Fachleute, externe GutachterInnen, DolmetscherInnen und andere DienstleisterInnen (falls zutreffend) werden rechtzeitig und mit klar definierten Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Rollen verpflichtet. – Geeignete technische und administrative Unterstützung während der Trainingsaktivität, auch für computergestütztes kollaboratives Lernen (CSCL), wird sichergestellt. – Die Gestaltung der Aktivität ermöglicht etwaige Folgemaßnahmen. – Die Aktivität wird zeitgerecht dokumentiert, so wie dies für die Zielerreichung, Berichtslegung (z.B. für Geldgeber) und Folgemaßnahmen erforderlich ist. Die Information der und Kommunikation mit den AntragstellerInnen und TeilnehmerInnen gewährleistet, dass: – Anforderungen für Bewerbung, Teilnahme und Follow-up bei dieser Aktivität (Zeit, Energie, Engagement, Mobilität, IKT-Zugang usw.) deutlich gemacht werden – soziale und bildungsbezogene Zielsetzungen von den TeilnehmerInnen verstanden werden – TeilnehmerInnen rechtzeitig über die erwartete Vorbereitung vor der Aktivität, die Logistik und finanzielle Angelegenheiten informiert werden – TeilnehmerInnen die Dokumentation/den Bericht über die Aktivität und andere als Ergebnis der Aktivität erstellte Dokumente erhalten. Rollen und Beziehungen: – Verschiedene Rollen und Verantwortlichkeiten werden mit allen Beteiligten geklärt und an alle Betroffenen kommuniziert, mit dem Ziel, dass alle AkteurInnen sich mit ihrer Rolle wohl fühlen und diese kompetent ausfüllen können. – Die Verantwortlichkeiten für politische, administrative und bildungsbezogene Rollen sind klar und transparent und werden von allen respektiert. – Die Kommunikationskanäle zwischen allen AkteurInnen sind klar. – Rollen und Beziehungen sind gekennzeichnet durch Verantwortungsgefühl. Das TrainerInnenteam: – wird durch geeignete Einladungs- und Auswahlverfahren auf transparente Weise rekrutiert, wobei alle Bedürfnisse und Anforderungen der Aktivität berücksichtigt werden, insbesondere im Hinblick auf die notwendigen Kompetenzen, einschließlich der Fähigkeit zur Teamarbeit („team as a team“ – als Team zusammenarbeiten) – ergänzt sich gegenseitig (vor allem in Bezug auf die erforderlichen Kompetenzen) in einer ausgewogenen Zusammenstellung (insbesondere im Hinblick auf Geschlecht, kulturellen/ethnischen Hintergrund, Nationalität usw.) im Kontext der Aktivität – weiß um die Teamprozesse und baut eine Kultur der Zusammenarbeit auf, basierend auf gegenseitigem Vertrauen, Respekt, Unterstützung, Offenheit und Ehrlichkeit, und fühlt sich diesen Grundsätzen verpflichtet – kommt mindestens einmal rechtzeitig vor Beginn der Aktivität zu einem Arbeitstreffen aller Teammitglieder zusammen, um die Aktivität angemessen vorzubereiten (Teamentwicklung detaillierter Programmentwurf und Besprechung der Methodik in Übereinstimmung mit dem pädagogischen Ansatz und den zu erreichenden Zielen Klärung der Trainings- und Arbeitsmethoden, Verantwortlichkeiten und individuellen Vorbereitung der TrainerInnen Gestaltung der internen Evaluierung) – führt die Aktivität in Übereinstimmung mit den anderen Qualitätskriterien desy vorliegenden Qualitätsrahmens durch – trifft sich regelmäßig im Verlauf von aus mehreren Modulen und/oder Phasen bestehenden Langzeit-Trainingsaktivitäten – implementiert eine interne Evaluierung der Aktivität unter Einbeziehung der Lernenden. – DIE AKTIVITÄT VERFÜGT ÜBER ANGEMESSENE RESSOURCEN. … – DIE AKTIVITÄT NUTZT IHRE RESSOURCEN NACHWEISLICH EFFEKTIV UND EFFIZIENT. … – DIE AKTIVITÄT WIRD IM SINNE VON MONITORING ÜBERWACHT UND AUSGEWERTET. … – DIE AKTIVITÄT ERKENNT IHRE ERGEBNISSE UND RESULTATE AN UND MACHT DIESE SICHTBAR. – Die Ergebnisse und Resultate der Aktivität werden dokumentiert und allen beteiligten AkteurInnen, Geldgebern und Fördereinrichtungen, sowie interessierten ForscherInnen und (optional) politischen EntscheidungsträgerInnen zugänglich gemacht. – Falls relevant, werden Ergebnisse und Resultate veröffentlicht und einem größeren Publikum mitgeteilt. – Die TeilnehmerInnen erhalten für ihre Teilnahme an der Aktivität ein Zertifikat mit einer Beschreibung des Programms, der Ergebnisse und anderer relevanter Aspekte. – Die TeilnehmerInnen werden ermutigt, das Gelernte anzuwenden und Folgemaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. – Den TeilnehmerInnen wird angeboten, bezüglich Folgemaßnahmen mit dem Anbieter der Trainingsaktivität in Kontakt zu bleiben und Informationen zu erhalten. QUALITÄTSSTANDARDS FÜR NICHT-FORMALE BILDUNG UND TRAINING IM JUGENDBEREICH AUF EUROPÄISCHER EBENE – DIE AKTIVITÄT INTEGRIERT DIE PRINZIPIEN UND PRAKTIKEN INTERKULTURELLEN LERNENS. Die Aktivität ist so gestaltet und wird so umgesetzt, dass TeilnehmerInnen – ermutigt und unterstützt werden, mit TeilnehmerInnen mit anderem kulturellen Hintergrund in Kontakt zu treten und in Interaktion zu treten – ermutigt werden, das soziokulturelle Umfeld zu entdecken, in dem die Aktivität stattfindet – kulturelle Unterschiede erleben und daraus lernen – eine Wertschätzung der kulturellen Vielfalt entwickeln – Empathie und Verständnis für andere Kulturen entwickeln – eine positive Haltung gegenüber den Menschenrechten und Ablehnung gegenüber Rassismus, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Intoleranz entwickeln – interkulturelle Kompetenzen entwickeln. Weitere Qualitätskriterien sind wie folgt: – Die Aktivität wird von einem TrainerInnenteam (mindestens zwei TrainerInnen) mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund durchgeführt, der die kulturelle, sprachliche und gesellschaftliche Wirklichkeit in der Gruppe der Lernenden widerspiegelt. – Jede/r TrainerIn muss interkulturelle Kompetenz besitzen, insbesondere interkulturelle pädagogische Kompetenz sowie Kompetenz zur Verhandlung von Konflikten mit interkultureller Dimension. Jede/r TrainerIn muss mindestens eine der während der Aktivität verwendeten Arbeitssprachen fließend beherrschen. – Die Gestaltung und Umsetzung der Aktivität folgt den Prinzipien interkulturellen Lernens, berücksichtigt die kulturellen Dimensionen von Bildung und Ausbildung sowie entsprechende Konzepte und legt Wert auf bi- und multilinguale Trainings- /Lernformen. – Die Gestaltung und Umsetzung der Aktivität berücksichtigt den Bedarf an Übersetzungen und Verdolmetschungen. – DIE AKTIVITÄT TRÄGT ZU DEN POLITISCHEN ZIELEN IM JUGENDBEREICH AUF EUROPÄISCHER EBENE BEI. – Die Zielsetzungen der Aktivität spiegeln europapolitische Absichten und Zielsetzungen im Jugendbereich wider oder beinhalten diese. – Die Gestaltung und Umsetzung der Aktivität ist kohärent mit den Werten und Prinzipien der europapolitischen Absichten und Zielsetzungen im Jugendbereich. – Die Aktivität wird unter Bezugnahme auf die Erreichung dieser und verwandter Ziele und Absichten der Politik evaluiert. – Relevante Ergebnisse und Resultate der Aktivität, einschließlich der Folgemaßnahmen, werden der interessierten Öffentlichkeit, insbesondere auch politischen EntscheidungsträgerInnen in der Jugendpolitik aller Ebenen sowie JugendforscherInnen zugänglich gemacht. Diese Qualitätsstandards beziehen sich hauptsächlich auf den Trainings-Lern-Prozess und haben daher, …, einen Einfluss auf das Kompetenzprofil von TrainerInnen im Jugendbereich teilweise beziehen sie sich außerdem auf die Ebene der Anbieter von nicht-formalen Bildungs- und Trainingsaktivitäten. Letztere müssen ebenso erfüllt werden, um die notwendigen Bedingungen zu schaffen, damit kompetente TrainerInnen effektiv arbeiten können und den Qualitätsstandards entsprechen, für die sie verantwortlich sind. “ Weitere detaillierte Ausführungen zu den Qualitätsstandards für nicht-formale Bildung können dem Anhang B des Papiers entnommen werden. Ausführlich widmet sich die Studie in ihrem zweiten Teil dem Kompetenzprofil für Trainerinnen und Trainer in der europäischen Jugendarbeit. Es werden verschiedene Kompetenzdimensionen dargelegt, die für die Entwicklung eines Kompetenzprofis für Trainerinnen und Trainer in der europäischen Jugendarbeit als verpflichtend erachtet werden. Das Dokument im Volltext entnehmen Sie bitte dem Anhang oder der Schriftenreihe „documents-Materialien zum EU-Programm JUGEND IN AKTION“ Nr. 10.

http://www.jugendfuereuropa.de/downloads/4-20-1212/Studie_10_end.pdf
http://www.jugendfuereuropa.de
http://www.webforum-jugend.de

Quelle: Jugend für Europa

Dokumente: Studie_10_end.pdf

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