In den Medien sowie der öffentlichen Diskussion erfahren Jugendliche derzeit ungewohnt viel Aufmerksamkeit. Die Ausschreitungen in England oder protestierende junge Spanier und Griechen offenbaren Perspektivlosigkeit und das Gefühl, ausgegrenzt zu sein. Doch auch in Deutschland ist die junge Generation durch Exklusion, Bildungsungerechtigkeit sowie mangelhafte Teilhabechance geprägt. Auch wenn klar ist, dass deutsche Großstädte nicht London sind und die Bundesrepublik nicht mit Spanien gleichzusetzen ist, ist die Lebensrealität für junge Menschen in unserem Land kritisch zu beleuchten.
Vereinbarkeit von Beruf und Familie für 90 Prozent „die wichtigste Herausforderung der Zukunft“
Auf Grundlage einer repräsentativen Befragung von TNS Infratest im Auftrag der IG Metall, hat die Gewerkschaft Politik und Wirtschaft zu mehr Engagement für die junge Generation aufgefordert. Rund 70 Prozent der Bevölkerung sind der Ansicht, dass nicht genug für die junge Generation getan wird. 83 Prozent der Befragten glauben, dass unsichere Beschäftigungsverhältnisse „hohen“ bis „äußerst hohen“ Einfluss auf den sozialen Frieden im Land haben. Zudem stelle für 90 Prozent der jungen Beschäftigten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie „die wichtigste Herausforderung für die Zukunft“ dar.
Der Vizevorsitzende der IG Metall, Detlef Wetzel, sagte: „Wer eine gut funktionierende Gesellschaft will, muss der Jugend eine sichere Zukunft mit guten beruflichen und privaten Perspektiven ermöglichen.“ Dazu gehörten gute Bildung und Ausbildung, sichere Arbeitsplätze, soziale Absicherung und die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Als große Herausforderung in den Betrieben bezeichnete Wetzel die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die aktuellen Ergebnisse einer Umfrage unter Betriebsräten im Zuständigkeitsbereich der IG Metall belege, dass trotz gegenteiliger Behauptungen von den Unternehmen in dieser Frage zu wenig getan werde.
Quelle: IG Metall; KNA