Das Europäische Jugendforum will die Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen. Das Europäische Jugendforum ist davon überzeugt, dass die Einführung einer Europäischen Jugendgarantie eine effiziente und gezielte Aktion sein könnte, dieses Ziel zu erreichen. Der europaweite Durchschnitt der Jugendarbeitslosigkeit beträgt derzeit 25%.
Das Europäische Jugendforum empfiehlt daher die Einführung einer „Europäischen Jugendgarantie“ und somit das Recht junger Menschen auf einen neuen Arbeitsplatz oder eine Ausbildung nach maximal vier Monaten Arbeitslosigkeit.
In den meisten europäischen Ländern ist eine solche Garantie auf Ausbildung oder Arbeit für junge Menschen unbekannt. In den skandinavischen Ländern hingegen, ist sie bereits selbstverständlich. Schweden hatte bereits 1984 eine erste Jugendgarantie eingeführt.
Im Jahr 2010 hatten 53.000 junge Menschen am Schwedischen Programm teilgenommen, 46% mit erfolgreichem Ausgang. In Finnland konnte 2011 bei 83 % der Bewerber innerhalb der ersten drei Monate der Arbeitslosigkeit erfolgreich interveniert werden. Die Statistiken belegen, dass die Finnische Jugendgarantie die Anzahl der Arbeitslosen verringert hat. Das direkte Einschreiten der Garantie verhindert zudem die Nachfolgeeffekte von Jugendarbeitslosigkeit (wie u.a. unregelmäßige künftige Beschäftigung, Verdrossenheit und Isolation). Der Erfolg solcher Programme hängt jedoch stark von anderen öffentlichen Maßnahmen ab, bspw. von der Bereitstellung von Bildung, Ausbildung und Arbeitsstellen.
Auch wenn diese Jugendgarantien nicht immer langfristige Lösungen bieten, so machen sie angesichts der Erfahrungen in Skandinavien Hoffnung. Das Europäische Jugendforum weist allerdings darauf hin, dass die Einführung einer Jugendgarantie alleine nicht ausreicht. Gleichzeitig sind weitere zielgerichtete Maßnahmen für langfristiges Wachstum und eine Beschäftigungspolitik für Jugendliche sowie höhere Investitionen in junge Menschen notwendig.
Die Europäische Kommission unterstützt das Anliegen. Um jungen Menschen den Übergang von der Schule in den Beruf zu erleichtern, will die Kommission dem Europäischen Rat die Einführung einer solchen Jugendgarantie empfehlen. Zu diesem Entschluss gelangte die EU-Kommission u.a. aufgrund von zwei Studien zum Thema Lehrstellen und Praktika, die Erkenntnisse aus allen EU-Mitgliedsstaaten beinhalten. Damit junge Menschen eine bessere berufliche Perspektive haben, empfiehlt die Kommission als Schlussfolgerung aus der Studie zu Lehrstellen außerdem
## ausgewogenes Verhältnis zwischen spezifischen berufsbezogenen Fähigkeiten sowie allgemeinen Kenntnissen und Fähigkeiten
## Einbindung der Sozialpartner in Gestaltung und Durchführung der Lehrstellenprogramme (wichtige Voraussetzung für ihren Erfolg)
## Maßnahmen unter Einbeziehung von Auszubildenden, um dem Berufsbildungssystem ein besseres Image zu verschaffen“
www.jugendpolitikineuropa.de/beitrag/skandinavische-erfahrungen-jugendgarantie-kann-zugang-junger-menschen-zum-arbeitsmarkt-verbessern.8794/
ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=de&catId=89&newsId=1599&furtherNews=yes
Quelle: www.jugendpolitikineuropa.de