Viele Menschen, die nach Deutschland einwandern und einen formellen Berufsabschluss besitzen, werden oft nur als An- und Ungelernte beschäftigt. Um dem abzuhelfen, müssen ausländische Berufsabschlüsse stärker anerkannt und gegebenenfalls durch Nachqualifizierungen ergänzt werden. Die Zahlen sind eindeutig: Von den rund elf Millionen in Deutschland lebenden Menschen im erwerbsfahigen Alter, die einen Migrationshintergrund haben, hat jeder Dritte keinen beruflichen Abschluss. Doch selbst wer einen Abschluss in der Tasche hat, muss unter Umständen mit einem Job für An- und Ungelernte vorliebnehmen.
An- und Ungelernte trotz Berufsabschluss: 10% unter denjenigen ohne Migrationsgeschichte, 34% unter den Zugewanderten
Nur knapp 10 Prozent der 16- bis 64-Jährigen ohne Migrationshintergrund sind trotz Berufsabschluss als An- und Ungelernte beschäftigt – von den Zuwanderern mit ausländischem Abschluss dagegen fast 34 Prozent. Mit dem im April 2012 in Kraft gesetzten Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz will die Bundesregierung erreichen, dass ausländische Berufsabschlüsse besser anerkannt werden. Dabei zählt auch die Erfahrung, die die Migranten in dem entsprechenden Beruf bereits erworben haben. Auf www.bq-portal.de bietet das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ein Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen.
Deutsche Sprache lernen und nachqualifizieren verbessern die Chancen
Mit der gesetzlichen Anerkennung von Abschlüssen ist es allerdings nicht getan. Wichtig ist auch, die Migranten beim Erlernen der deutschen Sprache zu unterstützen. Zudem lassen sich die Zuwanderer – ob mit oder ohne beruflichen Abschluss – besser in den hiesigen Arbeitsmarkt integrieren, wenn es für sie passende Angebote zur Nachqualifizierung gibt. Mit den begonnenen Anstrengungen darf nicht nachgelassen werden.