Kinder und Jugendliche im Internet: Aufklärung und negative Erlebnisse zeigen Wirkung

Schlagzeilen, aber auch Studienergebnisse vermitteln oft den Eindruck, Beleidigungen, gezielte Blamagen und ähnliches stünden auf der Tagesordnung, wenn sich Jugendliche im Internet bewegen. Laut Erhebung des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest wurden von 42 Prozent der Befragten schon einmal Bilder ohne deren Einverständnis ins Netz gestellt, 14 Prozent wurden online beleidigt – und ein Viertel hat im weitesten Sinn Erfahrungen mit Cyber-Mobbing gemacht. Der aktuelle Norton Online Family Report 2010 fördert nun erfreulichere Ergebnisse zutage: Etwa drei Viertel der befragten Jugendlichen in Deutschland sagen von sich selbst, sie befolgen die allgemeine Verhaltens-Etikette für das Internet: keine Beschimpfungen, keine Schikane, kein Mobbing.

Eltern sind besser aufgeklärt im Hinblick auf die Online-Aktivitäten ihrer Kinder

Noch im Jahr 2009 hatte eine Studie des medienpädagogischen Forschungsverbands Südwest festgestellt, dass knapp 15 Prozent der Jugendlichen bereits persönliche Erfahrungen mit Online-Mobbing haben und jede(r) Dritte ein Mobbing-Opfer kennt. Laut dem Norton Online Family Report 2010 scheint die Aufklärungsarbeit unter Jugendlichen nicht ohne Wirkung zu bleiben: Eine deutliche Mehrheit gibt inzwischen an, die Regeln der Nettikette – die gebräuchliche Bezeichnung für Online-Benimmregeln – zu befolgen. Besser aufgeklärt als noch vor zwei Jahren sind dem aktuellen Report zufolge auch die Eltern im Hinblick auf die Online-Aktivitäten ihres Nachwuchses. Dass sich laut Norton Online Family Report 2010 nunmehr 72 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen an die Regeln der Nettikette halten, zeigt eine Entwicklung auf, die möglicherweise auch Resultat von Negativerfahrungen ist. Dafür spricht auch, dass sich 67 Prozent bei Mobbing-Angriffen oder Belästigung mittlerweile sofort an Eltern, Lehrer oder sogar Polizei wenden würden.

Für den Norton Online Family Report 2010 wurden weltweit knapp 10.000 Erwachsene und Kinder beziehungsweise Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren befragt.

Quelle: DCV Referat Kinder- und Jugendhilfe; Symantec

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