Auftaktveranstaltung zum Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Programm „Perspektive Berufsabschluss“

WER WIRD MIT WELCHEM KONZEPT GEFÖRDERT? Die Auftaktveranstaltung des aus ESF-Gelder geförderten Programms „Perspektive Berufsabschluss“ wurde mit einer einführenden Rede von Frau Cornelia Haugg, Leiterin der Abteilung Berufliche Bildung im BMBF, eröffnet. Haugg ordnete das Programm in den Reigen politischer Aktivitäten zur Reduzierung der Altbewerberzahlen ein. Prof. Jutta Allmendinger Ph.D. stützte die Notwendigkeit des Programms auf Zahlenmaterial und ordnete die Problematik des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels und des rückläufigen Qualifizierungsniveaus in einen europäischen Bezug ein. Die beiden Förderinitiativen des Programms „Regionales Übergangsmanagement“ und „Abschlussorientierte Nachqualifizierung“ wurden impulsgebend mit einem Kurzreferat sowie einer Gesprächsrunde mit Vertretern und Vertreterinnen der zu fördernden Antragsteller eingeführt. Schlaglichter der Vorträge: * Einführung Cornelia Haugg: “ Das besondere Augenmerk des Programms „Perspektive Berufsabschluss“ liegt auf Jugendlichen am Übergang von der Schule in Ausbildung (insbesondere Altbewerber) sowie an- und ungelernten jungen Erwachsenen. Damit trägt es der Tatsache Rechnung, dass eine berufliche Qualifizierung mit einem anerkannten Berufsabschluss der Schlüssel für die individuellen Beschäftigungsperspektiven in Deutschland ist und eine Berufausbildung jungen Menschen ein selbst bestimmtes Leben ermöglicht. Auch schwierigen Jugendlichen soll eine Chance eröffnet werden, an Bildung und Qualifizierung teilzuhaben. Viele Jugendliche – mit und ohne Migrationshintergrund – haben nach wie vor Schwierigkeiten, ohne besondere Förderung einen Berufsabschluss zu erreichen. Lebens- und Arbeitsmarktchancen müssen durch zielgruppenadäquate Förderung verbessert werden. Die sich stetig weiter ausbreitenden Chancenungleichheit muss aufgehoben werden. Ein direkter Übergang in die Berufsausbildung gelingt nur 25% der Hauptschulabsolventen. Neue Wege der Berufsorientierung und Berufsvorbereitung sind notwendig. Vor allem die Berufsvorbereitung ist an dieser Stelle gefordert. Vor allem der Einsatz präventiver Maßnahmen ist erforderlich. Präventive Maßnahmen sind weit sinnvoller als nachträgliche Reparaturen. Auch die BA verstärkt ihr präventives Engagement, was begrüßt wird. Das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ ist Teil der Qualifizierungsinitiative der Bundesregierung „Aufstieg durch Bildung“ und soll im Wesentlichen jungen Menschen Wege eröffnen, die zusätzliche Unterstützung benötigen, um da Ziel Berufsabschluss zu erreichen. Das Programm wurde auf den Zielen der Qualifizierungsinitiative der Regierung konzipiert. Die Ergebnisse des BMBF-Programms „Kompetenzen fördern – Berufliche Qualifizierung für Zielgruppen mit besonderem Förderbedarf „ (BQF) wurden bei der Ausgestaltung berücksichtigt, ebenso wie die Empfehlungen des Innovationskreises Berufliche Bildung vom Juli 2007. Da es für eine dauerhafte Integration in das Beschäftigungssystem sowohl präventiver Fördermaßnahmen zum erfolgreichen Übergang in Ausbildung bedarf sowie auch Maßnahmen zum nachträglichen Erwerb eines Berufsabschlusses, wird in zwei Bereichen gefördert. Im Förderschwerpunkt 1 „Regionales Übergangsmanagement“ werden 27 Vorhaben gefördert. Vorhanden Strategien für einen gelingenden Übergang von der Schule in die Berufsausbildung sollen weiter entwickelt werden, Netzwerke mit allen Akteuren gestaltet und zum Wohle der Jugendlichen nutzbar gemacht werden. Ziel des Programms im ersten Förderschwerpunkt ist eine bessere Abstimmung und Verzahnung der vorhandenen Fördermaßnahmen und –instrumente am Übergang von Schule in Ausbildung. Unter der Koordinierung der Kommune sollen alle relevanten Akteure eingebunden werden. Die Vielzahl der vorhandenen Fördermöglichkeiten soll für Jugendliche optimal nutzbar sein und von einem effektiv am Bedarf der Jugendlichen orientierten Unterstützungsnetzwerk gebündelt werden. Dieser Förderschwerpunkt bzw. diese Förderinitiative wird durch das Deutsche Jugendinstitut (DJI) wissenschaftlich begleitet. Im Förderschwerpunkt 2 „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ werden 22 Vorhaben gefördert. Diese Vorhaben zielen ab auf den Auf- und Ausbau auf Dauer ausgerichteter Strukturen. Bestehende Fördermöglichkeiten sollen transparent gemacht und ausgebaut sowie verstetigt werden. Dazu zählen einerseits Beratung und Unterstützungsstrukturen für Betriebe, andererseits Beratung und Unterstützung von an- und ungelernten jungen Erwachsenen mit und ohne Migrationshintergrund. Im Mittelpunkt der Förderung stehen Konzepte für eine flexible, modulare und abschlussorientierte Nachqualifizierung auf Basis bereits vorhandener und bewährter Kooperationen. Ein Zusammenwirken aller relevanten Akteure wie Kammern, Unternehmen, Träger der Grundsicherung, kommunale Wirtschaftsförderung, Bildungsträger etc. ist erforderlich. Mit einer erfolgreichen Teilnahme an der Externenprüfung verbessern junge Menschen nachhaltig ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Für Unternehmen besteht die Möglichkeit zur Deckung ihrer Fachkräftebedarfs. Die Wissenschaftliche Begleitung dieses Förderschwerpunktes bzw. dieser Förderinitiative obliegt dem Forschungsinstitut für Berufliche Bildung (f-bb). Das Programm „Perspektive Berufsabschluss“ hat eine Laufzeit von 2008 bis 2012 und wird insgesamt mit 35 Mio. Euro finanziert. Die Mittel stammen zum Einen aus Bundesmitteln des Ministeriums für Bildung und Forschung, zum Anderen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF). * INFORMATION ZUM KONZEPT UND ZUR WISSENSCHAFTLICHEN BEGLETUNG „REGIONALES ÜBERGANGSMANAGEMENT“ Die Förderinitiative Regionales Übergangsmanagement will den Aufbau eines regionalen Übergangsmanagements anstoßen, die Umsetzung wirksamer Verfahren unterstützen und die in der Entwicklung und Erprobung gewonnenen Erfahrungen, Einsichten, Standards und Instrumente für eine Nachnutzung von Politik, Verwaltung und Praxis bundesweit bereitstellen. Nach den vom DJI durchgeführten Untersuchungen müssen sich Initiativen für ein regionales Übergangsmanagement mit den folgenden Anforderungen auseinander setzen, die folglich auch Gegenstand der Beratung und Unterstützung durch die wissenschaftliche Begleitung sein werden: – Regionales Übergangsmanagement (R Ü) muss klären, welcher Handlungsbedarf in der Kommune oder im Landkreis besteht und Verfahren entwickeln, Übergangsmanagement systematisch durch Daten zu unterfüttern. – R Ü muss entscheiden, welche Zuständigkeiten und Handlungsmöglichkeiten die einzelnen Akteure bei der Gestaltung des Übergangsmanagements haben. – R Ü muss Verfahren der Abstimmung von Akteuren, Aktivitäten und Angeboten, Strukturen und Prozessen einer akteursübergreifenden Kooperation entwickeln. – R Ü muss, wenn die Initiative nicht bereits von der politischen Ebene ausgeht, Mandatsträger, in Gemeinden und Kreistagen und/ oder die politische Spitze (Landrätin/ Landrat, Oberbürgermeisterin/ Oberbürgermeister) für regionales Übergangsmanagement gewinnen. – R Ü muss das verfügbare Spektrum von Förder- und Unterstützungsangeboten so systematisieren, dass Übergänge gelingen. Die Basis für die Beratungs- und Unterstützungsleistungen der wissenschaftliche Begleitung bilden vom DJI jährlich (2008 – 2011) für alle Standorte erstelle Analytische Berichte zur Umsetzung des Übergangsmanagements. Ansprechpersonen im DJI: Birgit Reißig (wiss. MA) Fon: 0345 68178- 33 Fax: 0345 68178- 47 e-Mail: reissig@dji.de Gabriele Kämpfe (Sachbearbeitung) Fon: 0345 68178- 14 Fax: 0345 68178- 47 e-Mail: kaempfer@dji.de * INFORMATION ZUM KONZEPT UND ZUR WISSENSCHAFTLICHEN BEGLEITUNG „ABSCHLUSSORIENTIERTE MODULARE NACHQUALIFIZIERUNG“ Die Förderinitiative „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ ist als Strukturveränderungsprogramm angelegt. Sie will nachhaltig geeignete Rahmenbedingungen für Nachqualifizierung schaffen und so zur Verringerung des Anteils an- und ungelernter junger Erwachsener mit und ohne Beschäftigung beitragen. Dazu werden im Zusammenwirken mit den regional tätigen Arbeitsmarktakteuren – insbesondere Kammern, Unternehmen, Unternehmensverbände, Gewerkschaften, Träger der Arbeitsförderung/ Träger der Grundsicherung für Arbeitsuchende, Bildungsträger, kommunale/ regionale Wirtschaftsförderung – Konzepte für bedarfgerechte Nachqualifizierung regional angepasst implementiert, bestehende Fördermöglichkeiten transparent gemacht und gebündelt. Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für Betroffene und insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen werden aufgebaut. Arbeitslosen An- und Ungelernten werden Möglichkeiten eröffnet, nachträglich einen Berufsabschluss zu erwerben und so ihre Beschäftigungschancen zu verbessern. Unternehmen werden Wege aufgezeigt, Qualifizierungspotentiale an- und ungelernter beschäftigter zu erschließen und so ihren Fachkräftebedarf zu decken. Als Erfolgsfaktoren für Nachqualifizierung stehen folgende Qualitätsstandards: – Aufteilung der Ausbildungsinhalte in so genannte Module, also Qualifikationseinheiten mit jeweils abgegrenzten berufsbezogenen Kenntnissen, Fertigkeiten und Fähigkeiten, die einzeln geprüft und zertifiziert werden. – Orientierung am betrieblichen Bedarf bei der Entwicklung und Umsetzung von Nachqualifizierungsangeboten. – Enge Verknüpfung von Lernen und Arbeiten – Nachqualifizierung findet zum großen Teil im Betrieb statt und wird durch strukturierte Lerneinheiten beim Bildungsträger ergänzt. Als wissenschaftliche Begleitung berät das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gGmbH die geförderten regionalen Initiativen fachlich bei der Umsetzung, unterstützt sie bei der Entwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und koordiniert ihre bundesweite Vernetzung. Zudem sichert das f-bb die Verallgemeinerbarkeit und Übertragbarkeit der Ansätze auf andere Regionen und wirkt beim Programm begleitenden Transfer mit. Ansprechpersonen: Dominique Dauser Fon: 0911 277 79- 82 e-Mail: dauser.dominique@f-bb.de Ursula Krings Fon: 0911 277 79- 25 e-Mail: krings.ursula@f-bb.de * ZUR BEWILLIGUNG VORLIEGENDE ANTRÄGE Förderinitiative „Regionales Übergangsmanagement“ – Landratsamt Hohenlohekreis – Künzelau – Stadt Stuttgart – Jugendamt – Stadt Weinheim – Stadt Nürnberg – SPI Consult GmbH für Berlin – Stadt Fürstenwalde – Büro für Wirtschaft und Gewerbe – Fürstenwald/ Spree – Hansestadt Hamburg – Behörde für Bildung und Sport – Stadt Marburg – Jugendberufshilfe – Stadt Offenbach – Amt für Arbeitsförderung, Statistik, Integration – Kreisausschuss des Rheingau-Taunus-Kreises – Landkreis Parchim – Beschäftigungsförderung Göttingen – kommunale Anstalt öffentlichen Rechts – Landkreis Soltau-Fallingbostel – Volkshochschule der Stadt Wilhelmshaven (i.A. der Stadt Wilhelmshaven) – Stadt Dortmund – Dezernat für Schule, Jugend und Familie – Kreis Gütersloh – Kreis Herford – Bildungsbüro – Stadt Mülheim an der Ruhr – Sozialagentur – Stadt Oberhausen – Fachbereich 3-2-30 Kinder, Jugendliche und Familie – Stadt Mainz – Beschäftigungs- und Arbeitsmarktförderung im Büro OB – Landeshauptstadt Kiel- Amt für Schule, Kinder- und Jugendeinrichtungen – Salzlandkreis – 41 Kultur/ Jugend- und Erwachsenenbildung – Bernburg (Saale) – Regionalverband Saarbrücken – AZ: FD 59 Saarbrücken – Stadt Hoyerswerda – Oberbürgermeister – Stadt Leipzig – Dezernat V Jugend, Gesundheit und Schule – Landratsamt Sächsische Schweiz – Bildungszentrum Saalfeld für Landkreis Saalfeld-Rudolstadt – Unterwellenborn Förderinitiative „Abschlussorientierte modulare Nachqualifizierung“ – Handwerkskammer Freiburg – Landkreis Heidenheim – Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbh – Augsburg – Berufliche Fortbildungszentren der Bayerischen Wirtschaft (bfz) gGmbh – Bamberg – Gesellschaft für berufsbildende Maßnahmen e.V. (GFBM) – Berlin – Handwerkskammer Frankfurt/ Oder – Bildungszentrum – TÜV Rheinland Akademie GmbH – Lauchhammer (Brandenburg) – BBJ Service gGmbH – Postdamm – Arbeitnehmerkammer Bremen/ INBAS – AFZ- Aus- und Fortbildungszentrum Schifffahrt und Hafen GmbH – Rostock – Schweriner Ausbildungszentrum e.V. – Schwerin – Internationaler Bund e.V. Verbund Hessen – Darmstadt – Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e.V. – Frankfurt / Main – Kreishandwerkerschaft Waldeck-Frankenberg – Korbach – Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld – qualiNETZ Beratung und Forschung GmbH – Duisburg – Ausbildungszentrum Burbach gGmbH – Saarbrücken – IHK Bildungszentrum Dresden – Technologie- und Bildungszentrum Leipzig gGmbH – Mitteldeutscher Verband für Weiterbildung e.V. – Halle (Saale) – Überbetriebliche Ausbildungsgesellschaft Jena gGmbH – Handwerkskammer Südthüringen – Suhl * KONTAKT Projektträger des Programms „Perspektive Berufsabschluss“ für das BMBF ist das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrtforschung (PT-DLR), Bereich Bildungsforschung. Ansprechpersonen: Dr. Manuela Martinek (Förderinitiative 1) Fon: 0228 3821- 313 Fax: 0228 3821- 323 e-Mail: manuela.martinek@dlr.de Dr. Hans-Peter Albert (Förderinitiative 2) Fon: 0228 3821- 315 Fax: 0228 3821- 323 e-Mail: hans-peter.albert@dlr.de

http://www.perspektive-berufsabschluss.de

Quelle: BMBF PT-DLR

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