BAG KJS beteiligt sich an EU Konsultationsverfahren

ZUKUNFT DER JUGENDPOLITISCHE ZUSAMMENARBEIT Mit großem Interesse verfolgt die BAG KJS die europäischen Entwicklungen und bringt sich ein. Dazu zählen derzeit die jugendpolitische Zusammenarbeit einerseits, andererseits das Grünbuch „Migration und Mobilität: Chancen und Herausforderungen für die EU-Bildungssysteme.“ Zur Zukunft der europäischen jugendpolitischen Zusammenarbeit arbeitet die EU-Kommission daran, die nationalen Vorschläge zu zukünftigen Gestaltung zu sammeln und zu sichten. In den Vorschlägen finden sich auch Anregungen wieder, die von deutschen Trägern über die deutsche Regierung eingebracht wurden. Zu diesen Vorschlägen, an denen die BAG KJS mitgearbeitet hat, zählen: “ – Die bisherigen Instrumente – die jugendpolitischen Prioritäten, die Offene Methode der Koordinierung (OMK), den Europäischen Jugendpakt – sollen zu einem einzigen jugendpolitischen Rahmen, der alle jugendpolitischen Schwerpunkte umfasst, „verschmelzen“. – Zur Umsetzung eines zielgerichteteren Arbeitsmodells solle man sich auf eine begrenzte Anzahl an „Hauptzielen‘ konzentrieren, welche alle eng auf die Gesamtziele des Vertrags der EU ausgerichtet sind. – Für eine zielgerichtetere Politik solle man Altersgruppen definieren, welche die Zielgruppe der europäischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Jugend darstellen. – Berichte der Mitgliedstaaten innerhalb des neuen Rahmens könnten verschlankt werden, indem sie sich auf die Hauptziele konzentrieren. Das Berichterstattungsverfahren könnte transparenter gestaltet werden, indem man allen Mitgliedstaaten den Zugang zu den Berichten erleichtert, so dass diese zielgerichtet untersucht und diskutiert werden können. – Eine Plattform, auf der sich sowohl die Akteure einschlägiger Projekte als auch Entscheidungsträger nationaler, lokaler und regionaler Organisationen und Behörden untereinander austauschen können, könne dazu beitragen, die richtigen Wirkungen von Entscheidungen und Debatten auf europäischer Ebene zu identifizieren. – Durch Förderung eines solchen Austauschs und Bereitstellung eines Rahmens für seine Vorbereitung, Implementierung und Evaluierung könnte das Programm JUGEND IN AKTION zur Entwicklung von Prioritäten im Bereich der Jugendpolitik beitragen. – Ein Schwerpunkt der Verfahren könnte der alle drei Jahre erstellte Europäische Jugendbericht sein, der Informationen verschiedener EU-Verfahren, Daten von Jugendforschungsnetzwerken und Erfahrungen der Mitgliedstaaten zusammenbringen könnte. – Der Strukturierte Dialog könnte einen maßgeblichen Beitrag leisten, wenn er in Form eines vernünftigen Konsultationsmechanismus mit klaren Zielen und realistischen Vorgehensweisen in den neuen Rahmen integriert wird, so dass er Kontinuität und eine kohärente Nachverfolgung gewährleistet. – Durch das Instrument der Triopräsidentschaften könne der Rat ein zusammenhängendes Arbeitsprogramm zur Halbzeit auf der Grundlage der vereinbarten Ziele durchführen. Gleichzeitig sollten die Triopräsidentschaften die Freiheit haben, besondere Schwerpunktthemen einzubringen, damit dem Jugendbereich klarere „politische‘ Konturen verliehen werden. – Das Profil des Rates als politische Antriebskraft hinter der Zusammenarbeit sollte verbessert werden, indem er an maßgeblichen Entscheidungen beteiligt wird, welche mit dem neuen Rahmen getroffen werden müssen. In seiner Beziehung zu anderen Ratsformationen sollte der „Jugendrat‘ auch ein Hauptakteur eines verbesserten Verfahrens der systematischen Berücksichtigung der Jugend werden, z.B. indem heutige Erkenntnisse über junge Menschen ausgetauscht werden und indem er als Unterstützung und Partner für den Dialog dient. – Auf der Ebene der praktischen Zusammenarbeit sollte man mit dem Europarat so effizient wie möglich zusammenzuarbeiten. “ ________________________________________________________________________ GRÜNBUCH MIGRATION UND MOBILITÄT Zum Grünbuch der Europäischen Kommission „Migration und Mobilität: Chancen und Herausforderung für die EU-Bildungssysteme“ beteiligte sich die BAG KJS mit einer eigenen Stellungnahme. Sie begrüßt grundsätzlich die Initiative der Kommission, eine Debatte darüber einzuleiten, wie die Bildungspolitik den Herausforderungen angesichts von Zuwendung und Mobilität besser gerecht werden kann. Allerdings verweist die BAG KJS auf die Zuständigkeit der Mitgliedsstaaten. Im Dialog der Mitgliedsstaaten über Ziele und im Austausch über positive Ansätze und Konzepte sieht die katholische Jugendsozialarbeit eine gute Möglichkeit zur Überwindung ausgrenzender Tatbestände in den jeweiligen Bildungssystemen. Als Möglichkeit zur Überwindung von Disparitäten im derzeitigen Bildungssystem kann der Ausbau von Ganztagsschulen mit entsprechender Erweiterung der Fördermöglichkeiten für bildungsferne Jugendliche gesehen werden. Um den Herausforderungen an das Bildungssystem besser begegnen zu können, sind aus Sicht der BAG KJS die Verstärkung folgender Bereiche notwendig: “ – Konsequente Sprachförderung Förderung des Erwerbs der Sprache des Aufnahmelandes und des Herkunftslandes in allen Bildungsbereichen vom Elementarbereich über Schule bis zum außerschulischen Bereich. Eine durchgängige Förderung von Zwei- und Mehrsprachigkeit ist somit im Regelsystem zu implementieren. – Stärkere Kooperationen von Schule und Übergangssystem Eine bessere Zusammenarbeit ausgehend von Schule in Bezug auf unterstützende Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, den berufsorientierten Angeboten der Jugendberufshilfe und den speziellen Jugendmigrationsdiensten (JMD) halten wir für notwendig. – Interkulturelle Öffnung Erforderlich halten wir eine gezielte Förderung aller Fachkräfte im Bereich der Bildung und Erziehung durch Fort- und Weiterbildung zur Vermittlung interkultureller Kompetenzen verknüpft mit einer entsprechenden kontinuierlichen Organisationsentwicklung. – Ganzheitlicher Bildungsansatz – Einbezug von Elternarbeit Eltern von jungen Menschen mit Migrationshintergrund sollten an unterschiedlichen Stellen in den Bildungsprozess einbezogen werden, um die Bedeutung für eine gelingende gesellschaftliche Teilhabe in unserer Wissensgesellschaft für ihre Kinder zu unterstützen. – „Von einander lernen“ Der Austausch bezüglich ganzheitlicher Erfahrungen und Erkenntnisse von Bildungsprozessen zwischen den Mitgliedsstaaten sollte gezielt gefördert werden. Hierzu könnten z.B. transnationale Lernpartnerschaften, in denen sich nicht nur Schule mit Schule austauschen, sondern unterschiedliche institutionelle Formen von Bildungsangebote zusammenfinden, einen sinnvollen Beitrag leisten. “ Die Stellungnahme im vollem Umfang entnehmen Sie bitte dem Anhang.

http://www.jugendpolitikineuropa.de

Quelle: BAG KJS Jugendpolitik in Europa

Dokumente: Stellungnahme_KJS_Migration_Gruenbuch_EU_pdf__2_.pdf

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