In Deutschland gibt es weiterhin große regionale Unterschiede bei der Armutsgefährdung. Menschen in Süddeutschland sind dem geringsten Armutsrisiko ausgesetzt. Bei Kindern und Jugendlichen stieg die Armutsgefährdungsquote 2016 erneut leicht an. Das teilte das Statistische Bundesamt vergangene Woche mit.
Die Menschen in Baden-Württemberg und Bayern waren im Jahr 2016 bundesweit dem geringsten Armutsrisiko ausgesetzt. Die Armutsgefährdungsquote lag mit 11,9 Prozent in Baden-Württemberg und 12,1 Prozent in Bayern unter denen der übrigen Bundesländer. Das höchste Armutsrisiko herrschte in Bremen (22,6 Prozent), gefolgt von Sachsen-Anhalt (21,4 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (20,4 Prozent). Damit wird erneut ein deutlicher Unterschied bei der Armutsgefährdung zwischen Ost- und Westdeutschland sowie ein Nord-/Südgefälle bestätigt.
Nach Angaben des Bundesamtes sind Erwerbslose, Alleinerziehende, Kinder und Jugendliche überdurchschnittlich armutsgefährdet. Die Sprecherin der Nationalen Armutskonferenz, Barbara Eschen, sieht in den Armutsquoten ein bedrückendes Zeugnis für die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der letzten Jahre. „Die Bundesregierung hat kaum etwas getan, um die systematische soziale Benachteiligung von Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund zu überwinden“, erklärte Eschen, die auch Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist.“
Quelle: Statistisches Bundesamt; epd