Gegen den Fachkräftemangel im sozialen Bereich: neues duales Studium

Die Stadt Hamm geht neue Wege mit der SRH Hochschule Hamm
Frühkindliche Förderung, Erziehungsberatung, Erziehungshilfe und Kinderschutz, Jugendberufshilfe, Jugendkulturarbeit und Arbeitsintegration – Dies und vieles mehr wird heute als soziale Leistung einer Kommune erwartet. Zahlreiche Träger spüren einen steigenden Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften im sozialen Bereich. Dieser ergibt sich nicht zuletzt aus einer sich wandelnden Gesellschaft, die vielerorts Unterstützung auch im Bereich der Jugend- und Familienhilfe fordert. Verstärkt wird der Bedarf dadurch, dass altersbedingt in den nächsten Jahren vermehrt Fachkräfte aus dem Dienst freier und öffentlicher Träger der Gemeinden, Städte und Kreise ausscheiden.

Für die Kinder- und Jugendhilfe sind einige Absolventen von staatlichen Regelstudiengängen im Bereich „Soziale Arbeit“ nicht passgenau ausgebildet und verfügen nicht über die entsprechende Praxiserfahrung, als dass eine direkte Einsatzfähigkeit nach der Einstellung besteht. Ein Fortbildungsaufwand und lange Einarbeitungszeiten müssen in Kauf genommen werden. Bei der Stadt Hamm liegen allein die durchschnittlichen Kosten der Fortbildung bei über 10.000 Euro pro Fachkraft, um den Ansprüchen beispielsweise der Familienhilfe (Allgemeiner Sozialer Dienst) zu genügen. Die Kommune stellt eine Einarbeitungszeit von bis zu 18 Monaten fest, bis ein Sozialarbeiter in seinem Aufgabengebiet voll einsatzfähig ist.

Gemeinsam mit der privaten SRH Hochschule Hamm geht man bei der Stadt Hamm nun neue Wege. Mit einem duales Studium soll eine planbare Anzahl von gut qualifizierten Nachwuchskräften aufgebaut werden. Ein neu konzipierter dreijähriger dualer Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ wird angeboten, durch den die theoretische Hochschulausbildung mit den konkreten Anforderungen der Praxis vor Ort verzahnt wird. Die praktischen Module, in denen die Studierenden als Trainees früh verantwortlich bei einem Praxispartner mitarbeiten können, sind ein wichtiger Aspekt und erhalten durch die Zuweisung entsprechender ECTS-Punktanteile einen hohen Stellenwert.

Die Studieninhalte wurden dabei konkret auf die Anforderungen eines Einsatzes in der Kinder- und Jugendhilfe abgestimmt und haben dadurch eine hohe Praxistauglichkeit. Gleichzeitig ist das Studium so generalistisch, dass ein Einsatz auch in allen anderen Feldern der Sozialen Arbeit möglich ist. Die Stadt Hamm erweitert hiermit ihr Ausbildungsangebot um einen wichtigen Teil und kann so den Transfer der Vielfalt kommunaler Tätigkeiten in den Bereich Ausbildung hinein verstärken. Ein Beispiel, dass Schule machen kann?

Weiter Informationen erhalten Sie bei André Hellweg, Referent Kommunikation, Vor-Studienberatung, Fon: 02381 9291 124.“

Link: www.fh-hamm.de

Quelle: Hochschule für Logistik und Wirtschaft, Hamm

Ähnliche Artikel

Gesetz soll UBSKM strukturell sichern

Die Strukturen einer oder eines Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs (UBSKM) sind bisher nicht auf eine gesetzliche Grundlage gestellt. Es fehlt zudem eine

Skip to content