Kritik an den Bildungsstudien der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) haben Bildungsforscher geübt. PISA definiere einen Bildungsbegriff, der durch keinen Beschluss eines deutschen Parlamentes demokratisch legitimiert sei, findet der Wuppertaler Pädagoge Jochen Krautz. Seine Kritik äußerte er bei einem Kongress der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED). Die OECD versuche, mit „sanfter Steuerung“ die Bildungsziele in Deutschland zu verändern und strebe eine „kulturelle Entwurzelung“ von Schülern an.
Daneben habe PISA auch „ungewollte Nebenwirkungen wie ein ausuferndes Berichtswesen“ verursacht, so Krautz. Dies führe zu einem erhöhten Bürokratieaufwand bei den Lehrern und sei nicht nützlich für die Pädagogik. Außerdem komme es mit der Ausrichtung auf ökonomische Zwecke auch zu einer „Vernachlässigung ethischer Erziehungsziele“, so der Pädagoge.
Der Leiter des Kölner Kolumba Kunstmuseums, Stefan Kraus, beklagte den Bildungsballast und die Optimierung von Bildung für eine Welt der Zwecke“. Stattdessen plädierte Kraus für mehr Phantasie und ästhetische Bildung. Kindern werde vielfach „Zeit gestohlen“, die sie für sich bräuchten. Die Gesellschaft opfere „die Kindheit den Funktionszwängen des Erwachsenseins“, so Kraus.“
Quelle: KNA