Kein Abschluss – kein Anschluss: über 1,3 Millionen unter 29 Jahren sind ohne Abschluss.

Bildung. Obwohl die Zahl der Schulabbrecher seit Jahren sinkt, gibt es in Deutschland nach wie vor erschreckend viele junge Leute ohne abgeschlossene Ausbildung: Mehr als 1,3 Millionen der 20- bis 29-Jährigen haben keinen be­rufsqualifizierenden Abschluss. Das macht den Einstieg in den Arbeitsmarkt zum Hindernislauf: Viele von ihnen sind nur geringfügig oder in Teilzeit beschäftigt, ein großer Teil findet gar keinen Job.

Dabei hat sich in Sachen Schule einiges getan. So ist die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Während im Jahr 2001 noch 89.000 Schüler die Hauptschule ohne Ab­schluss verließen, waren es 2013 nur noch 46.000. Auch wenn man den Bevölke­rungsrückgang berücksichtigt, hat sich die Zahl derjenigen ohne Abschluss re­duziert: So ist der Anteil der Haupt­schüler ohne Abschluss an der gleichaltrigen Wohnbevölkerung seit 2007 kontinuierlich von 7,7 Prozent auf zuletzt 5,7 Prozent gesunken. Dabei hängt es immer noch in erheblichem Maße vom elterlichen Bildungsstatus ab, ob und wenn ja, welchen Schulabschluss ein Jugendlicher erreicht. Zwischen 2010 und 2012 besuchte jeder dritte 17-Jährige, dessen Eltern maximal über einen Hauptschulab­schluss verfügten, ebenfalls eine Hauptschule oder hatte diese bereits ohne Abschluss verlassen.

Doch auch mit einem Schulab­schluss ist nicht automatisch eine erfolgreiche Bildungslaufbahn vor­ gezeichnet. Denn obwohl die Zahl der Schulabbrecher in Deutschland gesunken ist, gelingt es einer be­trächtlichen Zahl junger Leute nicht, einen Beruf zu erlernen oder ein Studium zu absolvieren:
Im Jahr 2012 gab es in Deutsch­land 1,3Millionen 20- bis 29-Jährige, die keinen berufsqualifizierenden Ab­schluss hatten und sich auch nicht mehr in einer Ausbildung befanden. Obwohl acht von zehn dieser jun­gen Menschen einen Schulabschluss haben, sind ihre Chancen aufgrund ihrer zum Teil sehr geringen Kom­petenzen auf dem Arbeitsmarkt eher schlecht. Viele dieser jungen Menschen leiden unter gesundheitlichen Einschränkungen. Jeder vierte der 20- bis 29-Jährigen ohne Berufsabschluss gibt an, schon beim Treppensteigen oder anderen anstrengenden Tätigkeiten starke oder zumindest einige Einschränkungen zu haben. von den gleichaltrigen Personen mit Berufs- oder Hauptschulabschluss leidet nur knapp jeder siebte unter solchen körperlichen Beeinträchtigungen. Da diese Altersgruppe noch am Beginn ihres Erwerbslebens steht und sich der Gesundheitszustand in der Regel mit fortschreitendem Alter verschlechtert, ist die Vorsorge von zentraler Bedeutung für die Integration in den Arbeitsmarkt.

Als Lösung schlägt das Institut der deutschen Wirtschaft eine andere Ausrichtung des Sportunterrichts vor und obligatorische Koch- und Ernährungskurse.“

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Quelle: iw-dienst Ausgabe 48

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