Maßnahmen der Bundesregierung für den Ausbildungsmarkt 2009

AUSBILDUNG IN DER WIRTSCHAFTSKRISE Nach den Maßnahmen der Bundesregierung für den Ausbildungsmarkt 2009 erkundigt sich die Fraktion Die Linke. Sie wollen wissen, wie ein Einbruch des Ausbildungsmarktes verhindert werden soll. Außerdem fragen die Abgeordneten danach, ob die Regierung die Einschätzung von Sachverständigen teile, dass sich die Wirtschaftskrise erst 2010 auf den Ausbildungsmarkt und die Zahl der Ausbildungsplätze auswirke. Auszüge aus der Kleinen Anfrage der Linksfraktion: „… Die Situation des Ausbildungsmarktes ist in hohem Maße konjunkturabhängig. … Die Betriebsbefragung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) „Ausbildung 2009“ hat zu dem Ergebnis geführt, dass die Zahl der Ausbildungsplätze voraussichtlich bereits im Jahr 2009 um 5 bis 10 Prozent einbrechen wird. Dem ökonometrischen Prognose- und Simulationsmodell (PROSIMA) des Bundesinstituts für Berufliche Bildung (BIBB) zufolge ist in diesem Jahr mit einem Angebot von etwa 580 000 Ausbildungsplätzen zu rechnen. Dies entspräche einem Einbruch des Ausbildungsmarktes um etwa 9 Prozent. Die Bundesregierung vertritt in ihrem Berufsbildungsbericht 2009 die Auffassung, dass ein nur mäßiger Rückgang des Angebots auf etwa 600 000 Ausbildungsplätze anzustreben sei und bei Erreichen als Erfolg zu werten wäre. Hierüber hinaus hat der Bundesarbeitsminister Olaf Scholz auf einem Kongress der IG Metall erklärt, Ziel sei es, in 2009 ein ebenso hohes Angebot an Ausbildungsplätzen zu realisieren wie 2008. Damals lag das Ausbildungsplatzangebot bei 635 766 Ausbildungsplätzen. … Wir fragen die Bundesregierung: 1. Verfolgt die Bundesregierung in ihrer Ausbildungspolitik das Ziel, dass das Angebot an Ausbildungsplätzen 2009 mindestens ebenso hoch sein wird wie im Jahr 2008 (bitte begründen)? … 2. Wie begründet die Bundesregierung vor dem Hintergrund, dass von den Jugendlichen mit Hauptschulabschluss oder ohne Schulabschluss inzwischen mehr in das sogenannte Übergangssystem einmünden als in das duale und das Schulberufssystem, und in Anbetracht von weiterhin weit über 300 000 sogenannten Altbewerberinnen und Altbewerbern auf dem Ausbildungsmarkt, dass sie es bereits als Erfolg werten will, wenn sich die Chancen der ausbildungsinteressierten Jugendlichen gegenüber 2008 „nicht verschlechtern“ (vgl. Berufsbildungsbericht 2009, Seite 20f)? … 4. Teilt die Bundesregierung die in der Anhörung zum Nationalen Bildungsbericht am 9. Februar 2009 von mehreren Sachverständigen geäußerte Einschätzung, dass der größte durch die Wirtschaftskrise verursachte Druck auf den Ausbildungsmarkt erst 2010 zum Tragen kommen wird (bitte begründen)? 5. a) Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um einen Einbruch des Ausbildungsmarktes infolge der Wirtschaftskrise zu verhindern? b) Welche spezifischen Maßnahmen plant die Bundesregierung, um zu verhindern, dass die Folgen der Wirtschaftskrise auf dem Ausbildungsmarkt wesentlich durch bereits heute benachteiligte Gruppen getragen werden müssen? 6. a) Gibt es Gespräche zwischen dem Bundesministerium für Bildung und Forschung oder dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales und Unternehmen mit dem Ziel, dass diese ihre Ausbildungsplatzzahlen im Jahr 2009 nicht reduzieren? … 8. Wie kommt die Bundesregierung vor dem Hintergrund des im Jahr 2008 gegenüber dem Jahr 2007 um etwa 1,3 Prozent verringerten Angebots an Ausbildungsplätzen sowie einer um etwa 1,5 Prozent gesunkenen Anzahl neuer Ausbildungsverträge zu der Einschätzung, dass die Umsetzung des Ausbildungspakts, dessen Ziel die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze ist, in diesem Jahr als Erfolg zu werten sei? … 11. a) Auf welche Gründe führt die Bundesregierung zurück, dass die Einführung des Ausbildungsbonus bislang „nur schleppend voran“ kommt, wie der Präsident des BIBB, Manfred Kremer, festgestellt hat (vgl. Pressemitteilung des BIBB vom 26. Februar 2009)? b) Worauf führt die Bundesregierung zurück, dass entgegen dem Ziel, mit dem Ausbildungsbonus nicht ausbildende Betriebe für die Ausbildung von Jugendlichen zu gewinnen, bislang fast ausschließlich bereits ausbildende Betriebe den Ausbildungsbonus in Anspruch genommen haben? …“ Die Kleine Anfrage in vollem Textumfang entnehmen Sie bitte dem Anhang.

Quelle: Pressedienst des Deutschen Bundestages

Dokumente: 1612950_Kl__Anfrage_Ausbildungsmarkt.pdf

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