Tag: 15. Juni 2009

Wer ist integriert und warum?

Wie gut sind Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland integriert? Wo gibt es Fortschritte, wo Verbesserungsbedarf? Antworten gibt der erste Integrationsindikatorenbericht der Bundesregierung. Der Integrationsindikatorenbericht beschreibt, wie und wann sich Menschen besonders gut integrieren. Er zeigt aber auch, wo Schwierigkeiten auftreten. Wer in Deutschland als Kind von Einwanderern geboren wurde, schafft zum Beispiel im Vergleich zur Gesamtbevölkerung häufiger den Schulabschluss. Bei hier geborenen Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Alter von 18 bis 24 Jahren liegt der Anteil von Schülern ohne Schulabschluss bei 2,2 Prozent. Bei der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung beträgt der Anteil 2,3 Prozent. Positiv ist auch, dass die Zahl der ausländischen Schulabbrecher seit 2005 stetig zurückgeht. Doch insgesamt ist ihr Anteil mit 16 Prozent im Jahr 2007 immer noch viel zu hoch: In der Gesamtbevölkerung liegt er bei der Hälfte. Um solche Erkenntnisse zu erhalten, sind aussagekräftige Daten erforderlich. Dazu bedarf es genauer Unterscheidungen. Es hilft in vielen Bereichen nicht, nur nach der Staatsangehörigkeit zu unterscheiden, also zwischen Ausländern und Deutschen. Entscheidend ist vielmehr, welchen Migrationshintergrund ein Mensch hat. Dabei unterscheidet der Integrationsindikatorenbericht je nach verfügbarer Datenbasis oft noch viel genauer. Um aussagekräftiges Datenmaterial zu erhalten, waren im vergangenen Jahr insgesamt 100 Indikatoren in 14 gesellschaftlichen Bereichen festgelegt worden. Die Indikatoren bündeln die vielen verfügbaren Daten zur Integrationsmessung und bilden die Grundlage für eine regelmäßige, bundesweite Berichterstattung. Der nun vorliegende erste Integrationsindikatorenbericht untersucht den Zeitraum von 2005 bis 2007. Erarbeitet wurde der Bericht im Auftrag der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Maria Böhmer.

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Jugendliche ohne Berufsabschluss – Handlungsempfehlungen für die berufliche Bildung

Gutachten „Jugendliche ohne Berufsabschluss“ der Friedrich-Ebert-Stiftung heute (15.06.09) veröffentlicht. Die Autoren Elisabeth M. Krekel und Joachim Gerd Ulrich vom BiBB stellen fest, dass der tatsächliche Bedarf an Ausbildungsplätzen bisher viel zu gering eingeschätzt wurde. 15% der Jugendlichen sind in Deutschland ohne Berufsausbildung. Neben starken Schulabgangsjahrgängen sind gravierende Mängel in der Praxis der Ausbildungsmarktbilanzierung für den „Stau an der ersten Schwelle“ verantwortlich. Das Gutachten räumt auf mit dem Vorurteil, Jugendliche hätten kein Interesse an einer Berufsausbildung. Das fehlende Interesse Jugendlicher an einer vollqualifizierenden Ausbildung spielt so gut wie keine Rollen für den hohen Anteil junger Menschen ohne Berufsabschluss. Die Autoren sehen in der demografischen Entwicklung eine Chance, die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsabschluss wesentlich zu reduzieren. Damit auch benachteiligte Jugendliche vom demografischen Wandel profitieren, mahnen Krekel und Ulrich eine kontinuierliche und individuelle Begleitung dieses Personenkreises an. Diese sollte während der Schulzeit einsetzen und ggf. bis zum Abschluss der Berufsausbildung gewährleistet sein.

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Arbeitsmarktpolitische Instrumente für Jugendliche

Der Paritätische hat untersuchen lassen, wie arbeitsmarktpolitische Instrumente für Jugendliche umgesetzt werden und welchen Nutzen sie für Benachteiligte entfalten. Dabei wurden vor allem die mit dem vierten SGB III-Änderungsgesetzt geschaffenenen Kombilöhne für Jugendliche, Veränderung bei der Einstiegsqualifizierung sowie erweiterte Möglichkeiten im Bereich der Berufsorientierung in den Blick genommen. Die von INBAS erstellte Expertise kommt zu dem Ergebnis, dass diese Instrumente für junge Menschen so gut wie nicht angewendet werden. Die Förderzahlen sind meist minimal und benachteiligte Jugendliche profitieren nicht in besonderem Maße.

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