Wer ist integriert und warum?

ERSTER INTEGRATIONSINDIKATORENBERICHT VERÖFFENTLICHT In Deutschland leben circa 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Ihre Integration gelingend zu gestalten, ist eine große gesellschaftliche Aufgabe. Der erste Indikatorenbeircht untersucht den Stand und den Verlauf der Integrartion. Dabei legt er 100 Integrationsdindikatoren aus 14 Themenfeldern zu Grunde. Dazu zählen u.a. die Bereich Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, soziale Integration und Einkommen, Gesundheit, Mediennutzung und Kriminalität. Der Bericht wurde am Mittwoch, 10.06.2009 vorgestellt und vom Bundeskabinett zustimmend zur Kenntnis genommen. Der Bericht wurde im Auftrag der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration von den Instituten „Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH“ und „Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung“ erstellt. Als Datengrundlage zieht der Bericht vor allem den Mikrozensus (2005, 2006 und 2007) heran. Der Indikatorenbericht gliedert sich in einen destriptiven und einen analystischen Teil. Abschließend gibt er Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Integrationsmonitorings. Die Integrationsbeauftragte, Maria Böhmer und die Bundesregierung fühlen sich durch den Indikatorenbericht in ihrem Kurs bestätigt. Böhmer fühlt sich durch erste positive Integrationserfolge ermuntert, die eingeleiteten Maßnahmen weiterhin konsequent umzusetzen. Auszüge aus dem ersten Integrationsindikatorenbericht: “ … Im Ergebnis zeigen sich in vielen Bereichen Integrationsfortschritte, insbesondere der in Deutschland geborenen Personen mit Migrationshintergrund (Zweite Generation), während in anderen Bereichen Unterschiede des Integrationsgrades fortbestehen. Rechtsstatus und Demographie Von den etwa 6,75 Millionen Ausländerinnen und Ausländern, die Ende 2007 im Ausländerzentralregister erfasst waren, verfügten knapp 70% über ein langfristiges Aufenthaltsrecht. Im Verhältnis zur Zahl der Ausländerinnen und Ausländer mit einer Aufenthaltsdauer von 10 Jahren und mehr lag die Zahl der Einbürgerungen 2005 bei 3,1%, 2006 bei 3,2% und 2007 bei 2,9%. Bildung Einem guten Schulabschluss kommt eine Schlüsselrolle beim Zugang zu Erwerbstätigkeit und Kultur zu. Grundsätzlich zeigen die Bildungsindikatoren nicht nur einen positiven Trend bei der Gesamtbevölkerung, sondern auch bei ausländischen Schülerinnen und Schülern. Die Zahl der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Schulabschluss ist im Berichtszeitraum 2005 bis 2007 insgesamt von 8,2% auf 7,3% zurückgegangen (bei Deutschen von 7,2% auf 6,5% und bei Nicht-Deutschen von 17,5% auf 16,0%). Zugleich zeigt sich ein Bildungsrückstand der ausländischen Jugendlichen, welche nicht nur häufiger die Schule ohne Abschluss verlassen, sondern auch seltener höhere Schulabschlüsse erreichen. Eine weiterführende statistische Analyse zeigt, dass vor allem sozialstrukturelle Faktoren Einfluss auf den besuchten Schultyp haben. Ein migrationsbedingter Faktor, der Einfluss auf den besuchten Schultyp hat, ist die in der Familie gesprochene Sprache. Ausbildung Die Integration in eine qualifizierte Berufstätigkeit ist ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung oder einen Hochschulabschluss kaum möglich. Personen mit Migrationshintergrund haben im gesamten Berichtszeitraum deutlich häufiger weder einen beruflichen noch einen akademischen Abschluss, wenn sich auch zuletzt ein leicht positiver Trend im Vergleich zum Vorjahr abzeichnet: Im Jahr 2007 haben 33,8% der 25- bis unter 35-Jährigen mit Migrationshintergrund und 15,6% der gleichaltrigen Gesamtbevölkerung keinen beruflichen oder Hochschulabschluss. Die Ausländeranteile unter den Absolventinnen und Absolventen beruflicher Schulen sind im Berichtszeitraum konstant, variieren aber je nach Ausbildungsart: Bei Absolventinnen und Absolventen von Bildungsgängen des Qbergangssystems wie dem Berufsvorbereitungs- oder Berufsgrundbildungsjahr sind Ausländerinnen und Ausländer überrepräsentiert, im dualen System sind sie unterrepräsentiert. Ein negativer Trend zeigt sich für die gesamte Bevölkerung – bei deutlich ungünstigeren Quoten von Ausländerinnen und Ausländern – hinsichtlich der Einmündung in berufliche Ausbildung. Zuletzt leicht steigende Werte können ein Ende dieses Trends andeuten: im Berichtsjahr 2007/ 2008 mündeten insgesamt 45,5% der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten Bewerberinnen und Bewerber in Berufsausbildung von denjenigen mit ausländischer Staatsbürgerschaft waren es 31,7%. Während der Akademikeranteil im Berichtszeitraum bei Ausländerinnen und Ausländern (auf 14,4%) bzw. bei Personen mit eigener Migrationserfahrung (auf 14,6%) genau wie in der Gesamtbevölkerung (auf 16,3%) anstieg, blieb er bei in Deutschland geborenen Personen mit Migrationshintergrund, welche mit 10,5% zu deutlich geringeren Anteilen einen Hochschulabschluss haben, konstant. Eine weiterführende Analyse der Wege in Erwerbstätigkeit und Ausbildung von Jugendlichen nach Beendigung der Schule zeigt, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen der Aufnahme einer Berufsausbildung und der Nichterwerbsbeteiligung von Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund bestehen, wenn Geschlecht, Alter, Bildung und Familienstand berücksichtigt werden. * Nichterwerbsbeteiligung … Es zeigt sich, das Jugendliche der zweiten Migrantengeneration genauso häufig wie Jugendliche ohne Migrationshintergrund direkt (also ohne Ausbildung) in den Arbeitsmarkt einmünden, wenn die Gegenoption Nichterwerbstätigkeit ist. Männliche Jugendliche der ersten Migrantengeneration hingegen gehen häufiger als männliche Jugendliche ohne Migrationshintergrund direkt in den Arbeitsmarkt über, statt sich für Nichterwerbstätigkeit zu entscheiden. Dagegen tendieren weibliche Jugendliche der ersten Generation im Vergleich zu weiblichen Jugendlichen ohne Migrationshintergrund signifikant stärker zu Nichterwerbsbeteiligung als zur Arbeitsmarktbeteiligung, wenn sie keine Ausbildung aufnehmen. Die Chance einer Arbeitsmarktbeteiligung weiblicher Jugendlicher der ersten Generation liegt weit unter der von weiblichen Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Nach Integration des Bildungsniveaus zeigt sich, dass sich die migrationsspezifischen Effekte für die erste Migrantengeneration durch die Hinzuziehung des Bildungsniveaus als erklärender Faktor nicht signifikant verändern. Männliche Jugendliche der ersten Generation, wenn sie nicht eine Berufsausbildung oder ein Studium absolvieren, bewegen sich weiterhin eher auf dem Arbeitsmarkt statt nicht erwerbsbeteiligt zu sein, vergleicht man sie mit männlichen Jugendlichen der zweiten Generation oder mit solchen ohne Migrationshintergrund. … Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die geringere Chance auf Arbeitsmarktbeteiligung von weiblichen Jugendlichen der ersten Generation zu einem Teil mit dem Familienstand „verheiratet ‚ in Zusammenhang steht. Zu vermuten ist, dass hierbei ein Zusammenhang mit der Anzahl der eigenen Kinder im Haushalt besteht, die anhand der vorliegenden Daten aus dem Mikrozensus für die Altersgruppe der 15- bis 29-Jährigen nicht eindeutig bestimmbar ist. Unter Berücksichtigung des Familienstandes stellt sich heraus, dass weibliche Jugendliche der zweiten Migrantengeneration jedoch signifikant häufiger als weibliche Jugendlichen ohne Migrationshintergrund direkt in den Arbeitsmarkt übergehen, statt nicht erwerbsbeteiligt zu sein. … * Erwerbsbeteiligung (Arbeitsmarkt) und Berufsausbildung/Studium (Ausbildung) … Es zeigt sich, dass Personen mit Migrationshintergrund stärker als Personen ohne Migrationshintergrund unmittelbar in den Arbeitsmarkt eintreten, statt eine Ausbildung oder ein Studium anzustreben. Insbesondere Jugendliche der ersten Generation tendieren zum direkten Einstieg in den Arbeitsmarkt. So verringern sich die Chancen von männlichen Jugendlichen der ersten Generation auf Ausbildung erheblich im Vergleich zu männlichen Jugendlichen ohne Migrationshintergrund, während die Chancen von männlichen Jugendlichen der zweiten Generation weniger weit unter denen der Vergleichsgruppe liegen. Die Berücksichtigung des Bildungsniveaus als weiteres erklärendes Merkmal für die Einmündung in eine Berufsausbildung oder ein Studium zeigt, dass der signifikante ungünstige migrationsspezifische Effekt zwar an Einflussstärke verliert, aber nicht verschwindet. Die geringeren Chancen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund auf eine Berufsausbildung oder ein Studium sind also zum Teil eine Folge ihres niedrigen Bildungsniveaus. Unter Berücksichtigung des Familienstands unterscheiden sich Jugendliche der zweiten Generation nicht mehr von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund. Der signifikante Effekt für die erste Migrantengeneration bleibt bestehen, schwächt sich jedoch unter Kontrolle des Familienstandes weiter ab. Demnach ist der Einfluss von migrationsbedingten Merkmalen zum Teil auf das niedrige Bildungsniveau und zum Teil auf den Familienstand zurückzuführen. Es wären weitere Faktoren notwendig, um den signifikanten Einfluss der Zugehörigkeit zur ersten Migrantengeneration aufklären zu können. * Erwerbstätigkeit vs. Erwerbslosigkeit … Die Ergebnisse zeigen, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund hinsichtlich der Wahl zwischen Studium und Berufsausbildung nicht signifikant von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund unterscheiden, wenn sie Abitur oder Fachabitur haben. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es teilweise signifikante Unterschiede im Hinblick darauf gibt, welche Arbeits- oder Ausbildungspfade Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund im Anschluss an ihre Schulzeit einschlagen, wobei Geschlecht, Alter, Bildungsniveau und Familienstand berücksichtigt werden. Es zeigt sich, dass weibliche Jugendliche der ersten Generation eher die Rolle von Nichterwerbspersonen annehmen, als auf dem Arbeitsmarkt aktiv zu werden oder eine Ausbildung anzustreben. In diesem Untersuchungsfeld wäre es wichtig, weitere Daten zu erheben, wie beispielsweise zum Geschlechterrollenverständnis und zur Zahl der eigenen Kinder. Darüber hinaus zeigen die Auswertungen, dass die geringere Chance, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund eine Erwerbstätigkeit oder Ausbildung aufnehmen, durch die Hinzuziehung des Bildungsniveaus und des Familienstandes zum Teil aufgeklärt werden kann. Betrachtet man ausschließlich Jugendliche auf dem Arbeitsmarkt oder in Ausbildung, dann zeigt sich, dass männliche Jugendliche der ersten Generation eher unmittelbar in den Arbeitsmarkt übergehen als in eine berufliche Ausbildung. In diesem Untersuchungsfeld wäre es wünschenswert, Daten zur Bildungsaspiration, den Zeugnisnoten, sozialen Netzwerken und Benachteiligungserfahrungen zu erheben, um den noch bestehenden migrationsspezifischen Effekt aufzuklären. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt ohne einen Berufsabschluss wirkt sich den Ergebnissen vieler Studien zufolge in der Regel ungünstig auf das Berufsleben aus. Die Chancen auf eine Anstellung und ein hohes Einkommen lassen sich nur mit einem möglichst hohen Berufsabschluss realisieren. Deshalb ist es erstrebenswert, dass Jugendliche nach der Schulzeit eine Berufsausbildung abschließen oder studieren. Bei der Untersuchung von Jugendlichen, die auf dem Arbeitsmarkt sind, ohne über einen berufsqualifizierenden Abschluss zu verfügen, zeigt sich, dass männliche Jugendliche der zweiten Migrantengeneration bei vergleichbarem Schulabschluss und Familienstand signifikant geringere Chancen haben, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen als alle anderen Jugendlichen. Die Analyse der Ausbildungswege von Jugendlichen mit einer Fach- oder Hochschulreife zeigt, dass sich Jugendliche mit Migrationshintergrund im Hinblick darauf, ob sie eine Berufsausbildung aufnehmen oder studieren, nicht von Jugendlichen ohne Migrationshintergrund unterscheiden. Arbeitsmarkt Erwerbstätigkeit und Arbeitslosigkeit von Personen mit Migrationshintergrund sind stark von konjunkturellen Entwicklungen geprägt. Der Bericht umfasst mit den Jahren 2005 bis 2007 einen besonderen Zeitraum, in dem ein Wirtschaftsaufschwung mit hoher Beschäftigungsdynamik einherging. Zudem traten 2005 die Sozialgesetzbücher II und XII in Kraft, in deren Folge die Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammengelegt wurden. Personen mit Migrationshintergrund sind zu geringeren Anteilen erwerbstätig als die Gesamtbevölkerung. Die Beschäftigungslücke – und damit der Unterschied zwischen der Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund und der Bevölkerung mit Migrationshintergrund – ist von 11,9 Prozentpunkten im Jahr 2005 zunächst auf 12,4 Prozentpunkte im Jahr 2006 gestiegen und im Jahr 2007 wieder auf 11,9 Prozentpunkte gesunken. Die Arbeitslosenquote sank im beobachteten Zeitraum sowohl insgesamt als auch bei der ausländischen Bevölkerung. Diese Quote liegt bei Ausländerinnen und Ausländern 2007 mit 20,2% doppelt so hoch wie in der Gesamtbevölkerung mit 10,1%. Bei der Auswertung der Arbeitslosigkeit einzelner Teilgruppen ist die veränderte statistische Erfassung im Jahr 2005 zu berücksichtigen. Die Ergebnisse einer weiterführenden Analyse zeigen, dass Personen mit Migrationshintergrund trotz formal gleichwertiger schulischer und beruflicher Qualifikationen eher erwerbslos sind als Personen ohne Migrationshintergrund. Zudem verdienen Migrantinnen und Migranten der ersten Generation unter Berücksichtigung von Geschlecht, Alter, Schul- und Berufsbildung signifikant weniger als Personen ohne Migrationshintergrund in vergleichbarer beruflicher Stellung. Soziale Integration und Einkommen Durch Einkommensarmut wird der Integrationsprozess erheblich erschwert. Im Berichtszeitraum ist eine leicht positive Entwicklung bezüglich der Armutsrisikoquoten in den einzelnen Bevölkerungsgruppen zu beobachten. Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund weist jedoch eine etwa doppelt so hohe Armutsrisikoquote auf wie die Gesamtbevölkerung: 2007 lag diese bei 13,2% in der Gesamtbevölkerung und bei 26,8% bei Personen mit Migrationshintergrund. Der Anteil der Personen, die auf Leistungen der Mindestsicherung angewiesen sind, unterlag im Berichtszeitraum Schwankungen. Er nahm 2006 leicht zu und ging dann im Jahr 2007 wieder zurück: Mit 21,1% ist zuletzt ein mehr als doppelt so hoher Anteil der Ausländerinnen und Ausländer auf Mindestsicherungsleistungen angewiesen wie in der Gesamtbevölkerung (9,5%). Eine weiterführende statistische Analyse zeigt, dass unter Kontrolle der sozialstrukturellen Merkmale Alter, Bildung, Erwerbsstatus und Haushaltstyp in der zweiten Generation kein signifikanter Zusammenhang zwischen Migrationshintergrund und Einkommensarmut besteht. Personen mit eigener Migrationserfahrung haben dagegen ein signifikant höheres Risiko, von Einkommensarmut betroffen zu sein. Gesellschaftliche und politische Partizipation Politisches Interesse und politisches Engagement sind in der Bevölkerung mit Migrationshintergrund weniger verbreitet als in der Gesamtbevölkerung. Auch beim bürgerschaftlichen Engagement liegen die Quoten der Personen mit Migrationshintergrund (mit 26,8%) unter denen der Gesamtbevölkerung (mit 35,7%). Für die zweite Generation ist dagegen eine An-gleichung der Engagementquoten an die Gesamtbevölkerung festzustellen. Eine weiterführende statistische Analyse kommt zu dem Ergebnis, dass Unterschiede im freiwilligen Engagement von Personen mit und ohne Migrationshintergrund auch dann noch bestehen, wenn die Unterschiede in der Alterstruktur, der Bildung und beim Einkommen berücksichtigt werden. … Interkulturelle Öffnung der Verwaltung und der Sozialen Dienste Die interkulturelle Öffnung der Verwaltung und der sozialen Dienste gelten als Motor der Integration. Personen mit Migrationshintergrund bzw. Ausländerinnen und Ausländer sind sowohl im öffentlichen Dienst als auch unter den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des pädagogischen Fachpersonals und im Gesundheitswesen trotz vereinzelten leichten Anstiegs der Anteile im gesamten Berichtszeitraum unterrepräsentiert (eine Ausnahme bilden die Hochschulangestellten). Insgesamt lag der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund an den im öffentlichen Dienst Beschäftigten im Jahr 2007 bei 9,3% – im Vergleich zur Gesamtbevölkerung sind Migrantinnen und Migranten hier also deutlich unterrepräsentiert. Kriminalität, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit Kriminalität, Gewalt und Diskriminierung betreffen den Integrationsprozess in unterschiedlicher Weise, was eine differenzierte Beschreibung erfordert. Einerseits kann Delinquenz Ausdruck mangelnder Integration sein, andererseits steht Diskriminierung Integrationsbemühungen im Weg. Die Kriminalitätsquoten sind im gesamten Berichtszeitraum relativ konstant und liegen in der ausländischen Bevölkerung auch im Jahr 2007 (mit 5,4%) höher als in der Gesamtbevölkerung (mit 2,7%). Ergebnisse der Erprobung des Indikatorensets für die Weiterentwicklung Bei der ersten Erprobung des Indikatorensets sind zum einen Grenzen der Datenverfügbarkeit deutlich geworden, zum andern haben sich nicht alle ursprünglich vorgesehenen Indikatoren als geeignet erwiesen, Integrationsfortschritte abzubilden. Eine differenzierte Bewertung kommt zu dem Ergebnis einer Liste von 53 Indikatoren, die für die Fortführung des Integrationsmonitorings empfohlen werden. Es wird insbesondere eine Bündelung der Indikatoren in den Bereichen Gesellschaftliche Integration, Gesundheit und interkulturelle Öffnung der Verwaltung sowie Politik angeregt. Darüber hinaus werden eine Weiterentwicklung amtlicher Statistiken in Richtung auf eine differenzierte Erfassung des Migrationshintergrunds sowie methodische Richtlinien für zukünftige Integrationsindikatorenberichte empfohlen. “ Der komplette Integrationsindikatorenbericht steht Ihnen als download im Anhang zur Verfügung.

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/IB/Anlagen/2009-06-10-indikatorenbericht.html
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2009/06/2009-06-10-ib-indikatorenbericht.html
http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/2008/06/2008-06-04-integrationsmonitoring.html

Quelle: Bundesregierung

Dokumente: 2009_06_10_indikatorenbericht.pdf

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