Trotz der positiven Bilanz der Paktpartner: Zu viele Jugendliche bleiben ohne Ausbildungsplatz

Neues Modellprojekt Efa erprobt Dienstleistungsangebot für Unternehmen und Auszubildende
Trotz des von der Wirtschaft beklagten Bewerbermangels sind noch 15.700 Ausbildungsplatzsuchende unversorgt. Dies kritisiert IN VIA Deutschland anlässlich der durch die Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Statistik zum Ende des Berufsberatungsjahres 2011/2012. Hinzu kommen jene Jugendlichen, für die keine Vermittlungsbemühungen mehr laufen, weil sie keine weitere Hilfe bei der Arbeitsagentur nachfragen und deren Verbleib unbekannt ist. Im vorletzten Ausbildungsjahr waren dies fast 86.000 junge Menschen.

Gerade den Jugendlichen ohne Ausbildungsplatz will IN VIA mit dem Modellprojekt „Efa – Erfolgreich gemeinsam ausbilden“ in den nächsten zweieinhalb Jahren Ausbildungschancen und –erfolge ermöglichen. Auch die Unternehmen erhalten ausbildungsbegleitende Unterstützung.

„Denn häufig werden seitens der Unternehmen Hemmnisse und Konflikte befürchtet, die einen erfolgreichen Ausbildungsabschluss verhindern könnten“, stellt Marion Paar, Generalsekretärin von IN VIA Deutschland fest. „Bei diesen jungen Menschen sind aber Potenziale vorhanden, die bei angemessener Förderung und Begleitung zu einem erfolgreichen Ausbildungsabschluss führen können“. Insbesondere Jugendliche mit Migrationshintergrund, die bei gleichen schulischen Voraussetzungen schlechtere Chancen als Ausbildungsplatzbewerber/-innen ohne Migrationshintergrund haben, sollen von dem Angebot profitieren.

An drei Modellstandorten in Freiburg, Hamburg und Köln werden in Abstimmung mit den Unternehmen und den Jugendlichen individuelle und bedarfsgerechte Dienstleistungsangebote umgesetzt. „Efa vermittelt Unternehmen Auszubildende, entlastet sie in der Ausbildungsorganisation und eröffnet Mitarbeiter/-innen Engagementmöglichkeiten“, erklärt Julia Schad, Projektleiterin bei IN VIA Deutschland. IN VIA-Fachkräfte werden zudem bei Konflikten im Ausbildungsverlauf beratend tätig. Die Jugendlichen unterstützt Efa in der Ausbildungsvorbereitung und im ersten Ausbildungsjahr, etwa durch individuellen Stützunterricht, die Vermittlung von Ausbildungspat(inn)en und bei persönlichen Schwierigkeiten.

Weitere wichtige Elemente sind Fortbildungsmodule für Fachkräfte der Jugendberufshilfe sowie die Qualifizierung der Betriebe für die Lebenssituation von benachteiligten Jugendlichen.“

IN VIA Deutschland koordiniert das bundesweite Projekt Efa und begleitet die Projekte vor Ort. In Netzwerktreffen werden die Erfahrungen reflektiert und ggf. angepasst. Ziel ist es, die Kooperationen mit Unternehmen zu verstetigen und das Dienstleistungsangebot als ein durch Unternehmen mitfinanziertes Regelinstrument zur Ausbildungsförderung zu verbreiten. Das Projekt wird durch die Lotterie GlücksSpirale, Spenden und durch Eigenmittel finanziert.

www.invia-deutschland.de

Quelle: IN VIA Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit – Deutschland e.V.

Ähnliche Artikel

Gold- und-silberfarbene Euro-Münzen, die aus einem umgekippten Glas herausfallen.

Warnung vor Kürzungen bei den Jobcentern

Der Entwurf des Bundeshaushaltes für 2025 sieht Kürzungen bei den Eingliederungshilfen der Jobcenter vor. Nach einer ersten Einschätzung von Fachverbänden der Jugendhilfe sowie der Jugendsozialarbeit

Skip to content