Jugend in Bewegung – mehr Unterstützung für Europas Jugendliche

Die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise haben vor allem junge Menschen zu spüren bekommen. Jeder fünfte Jugendliche in der EU ist arbeitslos. Mit der neunen Leitinitiative der Europäischen Kommission „Youth on the Move“ – „Jugend in Bewegung“ will die EU den betroffenen jungen Menschen dabei helfen, das Wissen und die Fähigkeiten zu erwerben bzw. die Erfahrung zu sammeln, die sie für ihre erste Arbeitsstelle benötigen.

Jedem jungen Menschen die Gelegenheit bieten, einmal zu Lernzwecken ins Ausland zu gehen

Fünf Millionen junge Europäer suchen Arbeit. Da vielen von ihnen die erforderlichen Qualifikationen bzw. Erfahrungen fehlen, sind ihre Möglichkeiten jedoch begrenzt. Als Bestandteil der neuen EU-Strategie „Europa 2020“ umfasst die Initiative „Jugend in Bewegung“ 28 Schlüsselmaßnahmen, mit denen die allgemeine und berufliche Bildung stärker an den Bedürfnissen junger Menschen ausgerichtet werden sollen. Darüber hinaus sollen mehr junge Menschen für einen Ausbildungsaufenthalt im Ausland begeistert werden. Hierdurch soll die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen verbessert und ihnen der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden. Gemäß ihrem Titel „Youth on the Move“ sollen mit der Initiative jedoch bis 2020 vor allem die Möglichkeiten für eine Mobilität zu Lernzwecken ausgeweitet werden. Ambitioniert sprach Kommissarin Androulla Vassiliou bereits davon, „jeder“ junger Mensch in der EU müsse die Gelegenheit erhalten, einmal zu Lernzwecken ins Ausland zu gehen.

28 unterschiedliche Maßnahmen und Instrumente

Die vorgesehenen unterschiedlichen Maßnahmen und Instrumente gehen deutlich über den gewohnten Charakter von Beschwörungen in Richtung der Mitgliedstaaten hinaus. So kündigt die Kommission einige Ratsempfehlungen an, unter anderem zur „Verringerung des Schulabbruchs“ (für 2010), zur „Förderung der Lernmobilität von jungen Menschen“ (2010) und zur „Förderung und Validierung nicht-formalen und informellen Lernens“ (für 2011). Sie will eine „Youth on the move“-Karte einführen, die jungen Menschen Vorteile und Preisnachlässe bieten soll, mit der Europäischen Investitionsbank eine Europäische Studiendarlehensfazilität auflegen, eine spezielle Website zu „Jugend in Bewegung“ einrichten. In ganz Europa soll ein „Europäischer Monitor für offene Stellen“ installiert werden. Darüber hinaus solle ein Europäischer Qualifikationspass („European Skills Pass“) entwickelt werden, der auf den Europass aufbaut und Qualifikationen transparent und auf vergleichbare Weise erfasst.

Öffentliche Konsultation

Für die Kommission steht bereits fest, dass „sie die bestehenden Programme im Hinblick auf die Entwicklung eines integrierten Ansatzes für den nächsten Finanzrahmen (2014-2020) koordiniert überarbeitet, der die Strategie „Jugend in Bewegung“ stützt“. Ziel und Zweck von „Youth on the Move“ ist die Stärkung der Beschäftigungsfähigkeit und wird in den Papieren mit „Wirtschafts-„ oder „Arbeitsmarktanforderungen“ gleich gesetzt werden.
Zur Gestaltung ihrer künftigen (Mobilitäts)Programme für die Zeit von 2013 bis 2020 hat die Kommission eine Öffentliche Konsultation gestartet. Diese ist offen für alle Organisationen und läuft bis zum 30. November 2010.

Quelle: Europäische Kommission Beschäftigung, Soziale Angelegenheiten und Beschäftigung; Jugendpolitik in Europa

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