Lohn-Dumping macht vor Jugendsozialarbeit nicht Halt – Pressemitteilung der BAG Jugendsozialarbeit für mehr Planungssicherheit und gegen Preis-Dumping in Sozialer Arbeit „In den öffentlichen Diskussionen sind es die Schlachthöfe und die Gebäudereinigungsfirmen, die mit Preis-Dumping und Mindestlöhnen in Verbindung gebracht werden. Dieser Negativtrend betrifft in zunehmendem Maße aber auch Träger und Einrichtungen der Sozialen Arbeit. Insbesondere in der Jugendberufshilfe geraten Träger unter finanziellen Druck, seit dem die Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr das Vergabeverfahren für berufsvorbereitende Maßnahmen geändert und diese bundesweit zentral ausgeschrieben hat. Seitdem befinden sich die Preise für die Maßnahmen im freien Fall, was sich direkt auf die Gehälter auswirkt: Bildungsträger sind gezwungen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weit unter Tarif, teilweise um mehr als 30 Prozent unter den bisherigen Gehältern, zu entlohnen. Dazu kommt, dass die Vergabe in der Regel für zehn Monate erfolgt – Träger und ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben dadurch keinerlei Planungssicherheit mehr. Die BAG Jugendsozialarbeit weist darauf hin, dass dadurch bereits viele bewährte Trägerstrukturen zerstört wurden. In diesem Jahr werden auch die ausbildungsbegleitenden Hilfen sowie die Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen nach diesem zentralisierten Vergabeverfahren ausgeschrieben. Dies wird einen weiteren Abwärtstrend bei den Löhnen für die Fachkräfte in den Einrichtungen zur Folge haben. Nach Auffassung der BAG Jugendsozialarbeit ist das Vergaberecht für soziale Dienstleistungen ungeeignet, da es vor allem für das produzierende Gewerbe entwickelt wurde. Soziale Dienstleistungen unterliegen jedoch anderen Rahmenbedingungen. Dies muss bei der Novellierung des Vergaberechts berücksichtigt werden.“
Quelle: http://www.bagjaw.de/presse.php#119