Carl Bertelsmann-Preis 2005: Junge Generation und Arbeit: Chancen erkennen – Potenziale nutzen

Carl Bertelsmann-Preis 2005: Junge Generation und Arbeit: Chancen erkennen – Potenziale nutzen     “ Gerade im Übergang zur Wissensgesellschaft des 21. Jahrhunderts ist die Entwicklung und kontinuierliche Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit mehr denn je gefordert und setzt nicht nur bei jedem Einzelnen ein höheres Maß an Eigeninitiative und Eigenverantwortung in der Lebensplanung voraus. Die Grundlagen für die individuelle Beschäftigungsfähigkeit in der Jugend zu legen und zu fördern wird zu einer der großen Herausforderungen unserer Gesellschaft, der Wirtschaft und der Unternehmen, insbesondere dort, wo die Heranführung und Integration junger Menschen in sich verändernde Arbeitsmärkte bzw. in das Erwerbsleben aus eigenen Anstrengungen nicht gelingen will. Unsere Jugend ist die personifizierte Zukunft Für alle Menschen – unabhängig von Alter, Lebensphase, Qualifikation und Arbeitsumfeld – verändern sich die Bedingungen des Alltags wie der eigenen Lebensplanung rasant. Demographische Veränderungen, technologische Entwicklung oder Globalisierung führen zu veränderten Anforderungen und Rahmenbedingungen der Arbeits- und Berufswelt wie vielfach des persönlichen Lebensumfeldes. Eigenverantwortung, Eigeninitiative und Selbstorganisationsvermögen (‚Unternehmer seiner Selbst‘) werden zu unabdingbaren Prämissen für eine erfolgreiche und sinnerfüllte Lebensplanung des Einzelnen. Insbesondere die Jugend wird sich diesen Herausforderungen stellen müssen. Junge Menschen müssen lernen, frühzeitig Verantwortung für ihre Qualifizierung, ihre künftige Erwerbstätigkeit und ihr eigenes Leben zu übernehmen. Voraussetzungen hierfür sind eine ausreichende Allgemeinbildung wie auch eine qualifizierte und qualifizierende (Erst-) Ausbildung, in der die sog. Langzeitkonstanten im Sinne von Lern- und Schlüsselkompetenzen gelegt werden, die im späteren Erwerbsleben angepasst und durch Lebenslanges Lernen ‚on the job‘ kontinuierlich weiterentwickelt werden müssen. Diese Prämissen zu gewährleisten und Jugendliche beim Übergang in das Erwerbsleben zu begleiten, liegt in der Verantwortung der Eltern bzw. Familie, des Bildungs- und Ausbildungssystems, aber angesichts der demographischen Entwicklungen zunehmend auch in der Verantwortung der Wirtschaft und der Unternehmen: Humankapital als Asset und als Zukunftsinvestition begreifen, die Humanpotenziale unserer Jugend aktivieren, Talente fördern und Benachteiligte beim Einstieg in die Arbeitswelt unterstützen. Integration in das Erwerbsleben Die Integration Jugendlicher in das Erwerbsleben und den Arbeitsmarkt steht ganz oben auf der Agenda fast aller gesellschaftspolitischen Institutionen: Europäische Kommission, Bund, Länder, Kommunen, Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik, Arbeitgeber und Gewerkschaften, Verbände und Kammern – alle versuchen sich mit umfangreichen Programmen, Initiativen und Fördermaßnahmen zu übertreffen, Jugendliche an das Erwerbsleben heranzuführen und sie beim Eintritt in den ersten, entgeltlichen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich über eine vergleichsweise niedrige Jugendarbeitslosigkeit verfügt, stellt sich die Frage, ob und inwieweit Jugendliche auf die veränderten Anforderungen ihrer künftigen Arbeits- und Lebenswelt richtig vorbereitet werden. So gilt aus Sicht der OECD (vgl. auch die jüngste PISA II-Studie) ein Viertel der deutschen Schulabgänger schon hinsichtlich ihrer Grund-Kompetenzen als Risikogruppe und bringt nicht einmal die für ein erfolgreiches Absolvieren einer qualifizierten Ausbildung erforderlichen Voraussetzungen mit – ganz zu schweigen von guten Chancen beim Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt. Diesen Anteil nachhaltig zu reduzieren, würde nicht nur einen Quantensprung in der Bildungs-, Ausbildungs- und Arbeitsmarktpolitik bedeuten und gleichzeitig die Zukunftsfähigkeit der ganzen Gesellschaft stärken, sondern auch die gesellschaftlichen Kosten der Nicht-Integration (Soziale Ausgrenzung, Kriminalität, Drogen etc.) erheblich reduzieren. Umso wichtiger erscheint dabei, dass die Verantwortung für die Beschäftigungsfähigkeit nicht allein bei den Jugendlichen selbst und bei den öffentlichen und öffentlich geförderten Bildungsträgern liegen kann, sondern auch und besonders von den Unternehmen und künftigen Arbeitgebern mit übernommen werden muss. Gerade benachteiligten Jugendlichen kann der Weg in den Arbeitsmarkt – trotz vorhandenem Risiko mangelnder Grundkompetenzen oder Qualifikation – nicht durch unterschiedliche und unkoordinierte Förderprogramme oder ergänzende schulische Maßnahmen, sondern nur durch ganzheitliche Ansätze zur persönlichen Entwicklung und flankierende Unterstützung geebnet werden. Carl Bertelsmann-Preis 2005: Junge Generation und Arbeit: Chancen erkennen – Potenziale nutzen Vor diesem Hintergrund wird der diesjährige Carl Bertelsmann-Preis zum Thema ‚Junge Generation und Arbeit: Chancen erkennen – Potenziale nutzen‘ vergeben. Damit will die Bertelsmann Stiftung auf die steigende Bedeutung der Beschäftigungsfähigkeit in einer zukunftsfähigen Gesellschaft hinweisen – die jungen Menschen von heute sind unser Kapital von morgen. Dieses zur bestmöglichen Entfaltung zu bringen wird zum strategischen Erfolgsfaktor unserer Volkswirtschaft und ihrer Unternehmen. Ausgezeichnet werden sollen insbesondere solche Projekte und Aktivitäten, mit denen Jugendliche Unterstützung erfahren, die mit besonderen Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt konfrontiert sind. Der diesjährige Carl Bertelsmann-Preis wird zum Thema ‚Junge Generation und Arbeit: Chancen erkennen – Potenziale nutzen‘ vergeben. Damit will die Bertelsmann Stiftung auf die steigende Bedeutung der Beschäftigungsfähigkeit in einer zukunftsfähigen Gesellschaft hinweisen – die jungen Menschen von heute sind unser Kapital von morgen. Dieses zur bestmöglichen Entfaltung zu bringen wird zum strategischen Erfolgsfaktor unserer Volkswirtschaft und ihrer Unternehmen. Ausgezeichnet werden sollen insbesondere solche Projekte und Aktivitäten, mit denen Jugendliche Unterstützung erfahren, die mit besonderen Schwierigkeiten beim Übergang von der Schule in die Arbeitswelt konfrontiert sind. Die Idee zum Carl Bertelsmann-Preis geht auf den Stifter Reinhard Mohn zurück. Der mit 150.000 Euro dotierte Preis steht in der Tradition der Familien Bertelsmann / Mohn und wird seit 1988 an Staaten, Institutionen oder Unternehmen verliehen, die sich durch beispielhafte Lösungen für zentrale gesellschaftspolitische Herausforderungen auszeichnen.“

www.Bertelsmann-stiftung.de

Quelle: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-0A000F0A-81F896AF/stiftung/hs.xsl/30203_30205.html

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