Zehn-Punkte-Programm zur Bundestagswahl

GEW: „Politik muss umsteuern“ Bildungsgewerkschaft legt Zehn-Punkte-Programm zur Bundestagswahl vor. “ Ein „Umsteuern der Politik“ hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit Blick auf die aller Voraussicht nach im September stattfindende Bundestagswahl gefordert. Sie hat für den Bildungsbereich ein Zehn-Punkte-Programm als Messlatte für jede neue Bundesregierung vorgelegt. Mit ihrem Vorstoß macht sich die Bildungsgewerkschaft für eine sozialere Politik, die reguläre Arbeitsplätze schafft, eine bessere Bildung und Ausbildung sowie gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten stark. „Das A und O für Qualitätsverbesserungen im Bildungsbereich ist eine solide Finanzierung. Die öffentlichen Haushalte müssen ihre Ausgaben für Bildung auf sechs Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigern“, sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne am Dienstag in Frankfurt a.M. „Bildung ist ein Grundrecht. Die Politik muss das ernst nehmen. Die skandinavischen Länder zeigen, dass eine gute Bildung öffentlich finanzierbar ist.“ Eine andere Steuerpolitik, die stärkere Schultern zum Nutzen aller mehr in die Verantwortung nimmt, sei dafür notwendig. „Spätestens bis zum Jahr 2010 brauchen wir einen Rechtsanspruch auf einen gebührenfreien Platz für die Kleinsten in Krippe, Kindergarten und Hort“, unterstrich Thöne. Bei der Versorgung mit Krippen- und Ganztagsplätzen in Tageseinrichtungen für Kinder sei die Bundesrepublik noch immer Entwicklungsland. In den westlichen Bundesländern gebe es lediglich für 2,7 Prozent der Kinder, die jünger als drei Jahre sind, einen Krippenplatz. „Wir müssen den Anspruch �auf den Anfang kommt es an’ aus bildungs- und familienpolitischen Gründen endlich Ernst nehmen“, sagte der GEW-Vorsitzende. Er verlangte, das Vier-Milliarden-Ganztagsschulprogramm über den Wahltag hinaus fortzuführen und auszuweiten. „Ganztagsschulen brauchen ein pädagogisch sinnvolles Konzept und eine entsprechende personelle Ausstattung. Dann kann das Programm einen wichtigen Impuls zur Weiterentwicklung des gesamten Bildungswesens leisten. Billiglösungen, die auf Vormittagsunterricht mit anschließender Suppenküche setzen, gehen in die falsche Richtung“, betonte der Gewerkschafter. Er machte sich für ein Sofortprogramm zur Nachqualifizierung für schulische und berufliche Abschlüsse sowie einen qualifizierten Berufseinstieg für alle jungen Menschen stark. „Fast 700.000 junge Menschen sind ohne Arbeit. Das ist ein gesellschaftlicher Skandal. Alle bisher ergriffenen Maßnahmen haben das Problem nicht gelöst, sondern weiter verschärft“, hob der GEW-Vorsitzende hervor. … Thöne forderte eine Weiterbildungsoffensive, die die berufliche, gesellschaftliche und kulturelle Weiterbildung umfasst. „Die Weiterbildungsbranche ist im freien Fall. Bis zu 50.000 Weiterbildner sind in den vergangenen drei Jahren arbeitslos geworden. Nie waren wir von dem Anspruch, Weiterbildung zur vierten Säule des Bildungssystems auszubauen, weiter entfernt als heute“, sagte der GEW-Vorsitzende. „Lebenslanges Lernen“ verkomme zum Schlagwort, wenn die Infrastruktur des Weiterbildungsbereiches und die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten nicht qualitativ verbessert werden. …“ Zehn Punkte Plan: http://www.gew.de/Binaries/Binary9710/06_21_pp_AnlagZehnPunkte-Programm.pdf

Quelle: http://www.gew.de/GEW_Politik_muss_umsteuern.html

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