BDKJ, Bundeszentrale für politische Bildung, Misereor und weitere haben die neue Sinus-Jugendstudie herausgegeben: Die qualitative Studie identifiziert sieben Lebenswelten von 14 – 17 Jährigen in Deutschland. Die Lebenswelten (Konservativ-Bürgerliche, Adaptiv-pragmatische, Sozialökologische, Experimentalistische Hedonisten, Materialistische Hedonisten, Expeditive und Prekäre) unterscheiden sich zum Teil eklatant. Trotz unsicherer Zukunftsperspektiven ist der Bewältigungsoptimismus unter den meistens Jugendlichen groß. Eine Ausnahme bilden jedoch die Jugendlichen aus prekären Lebensverhältnissen, die sagen: „Wir haben keine Chance auf eine Berufsausbildung und ein Arbeitsverhältnis“. Die prekären Lebenswelten machen den Autoren der Studie Sorgen. Sie berichten von 14- und 15-jährigen sozial benachteiligten Jugendlichen, die ihre Zukunftschancen bei Null sehen und sich damit abgefunden haben, nach der Schule keine Lehrstelle zu finden und letztendlich in Hartz IV zu landen. In der Vorgängerstudie ist diese Gruppe nicht so stark in Erscheinung getreten. Offensichtlich hat es eine erschreckende Entwicklung gegeben. Gerade deshalb hält BDKJ-Bundesvorsitzender Dirk Tänzler die Studie für wichtig: “ „Weil Jugendliche besser verstanden werden müssen, ist die Studie für unsere Gesellschaft von unschätzbarem Wert. Viele Jugendliche sehen sich unter einem enormen Druck, ihr Leben immer früher planen zu müssen. Jugendliche sollen sich ausprobieren, Fehler machen dürfen. Sie sollen nicht nur effizient und nützlich sein. Diese Studie ist ein Plädoyer dafür, Jugend, einfach jung sein zu lassen.“