Nordrhein-Westfalen legt als erstes Bundesland einen Integrationsbericht vor, der umfassend integrationspolitische Bilanz zieht: Menschen mit Zuwanderungsgeschichte tragen ganz erheblich zur „Verjüngung“ der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen bei. Bei Arbeit, Bildung und Einkommen bestehen große Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Es gibt gravierende Unterschiede zwischen den verschiedenen zugewanderten Gruppen. Ein besonders hoher Nachholbedarf besteht für die Zuwanderer mit türkischer Staatsangehörigkeit und hier insbesondere für die Frauen. Eingebürgerte schneiden bei Arbeit, Einkommen und Bildung deutlich besser ab als Ausländer. Es zeigt sich, dass die vergleichsweise ungünstigen Werte der ausländischen Bevölkerung zum Teil darauf zurückzuführen sind, dass gut integrierte Zuwanderinnen und Zuwanderer durch Einbürgerung aus der Ausländerstatistik herausgefallen sind. Das Monitoring zeigt große Differenzen bei Beteiligung am Erwerbsleben. Es offenbart eine hohe Erwerbslosigkeit bei zugewanderten Männern und Frauen. Einkommensarmut hat zu oft eine Zuwanderungsgeschichte. Es besteht großer Nachholbedarf bei Bildung und Qualifikation. Menschen mit Zuwanderungsgeschichte stellen weniger als ein Viertel der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen, aber mit 474.000 zwei Drittel aller Personen ohne Schulabschluss. Noch eindeutiger ist der Bildungsrückstand bei den Ausländerinnen und Ausländern: Sie stellen rund 10 % der Bevölkerung, aber mit 358.000 rund die Hälfte aller Personen ohne Schulabschluss.