Das BIBB untersuchte die Wirksamkeit staatlich finanzierter Ausbildung am Beispiel des Ausbildungsprogramm Ost. Bund und Neue Länder haben unterdessen das neue Programm für 2008 bis 2011 abgeschlossen. Vorrangiges Förderziel des Programms ist die „Versorgung“ der zu Beginn des Ausbildungsjahres als unvermittelt gemeldeten Bewerber und Bewerberinnen. Den Untersuchungsergebnissen des BIBB zu Folge wird das Ausbildungsprogramm Ost dem hohen Anspruch eines „Lückenschlussprogramms“ nicht gerecht. Ungeachtet der vorrangig quantitativ ausgerichteten Zielsetzung nutzen die für die Ausgestaltung zuständigen Länder auch strukturfördernde Potentiale des Programms. Der Ausbau betrieblicher Ausbildungsstrukturen in Branchen mit geringer Ausbildungstradition, ist eines dieser Potentiale sowie der Ausgleich eines bereits absehbaren Defizites beim Fachkräfteangebot ein weiteres. Einen relativ hohen Anteil im Programm stellen die Auszubildenden dar, die einen Beruf mit nur zweijähriger Regeldauer erlernen. Häufiger als junge Männer werden junge Frauen in Ausbildungen mit zweijähriger Dauer vermittelt. In Berufen mit dreieinhalbjähriger Ausbildungsdauer sind junge Frauen im Ausbildungsprogramm Ost noch seltener vertreten als im ostdeutschen Durchschnitt. 70% der Teilnehmerinnen verteilen sich auf nur 10 Berufe. Der Anteil derjenigen, die in einem Ausbildungsberuf münden, den sie gar nicht lernen wollen, ist bezeichnend hoch. Jede fünfte bzw. jeder sechste Teilnehmerin/Teilnehmer mündet in einen Ausbildungsberuf, der nicht dem Wunsche des Teilnehmenden entspricht. Bei der Bewerberauswahl kommt es zu „Creaming-Effekten“. In erster Linie erreicht das Programm an Bewerber mit mittlerem Schulabschluss.