Tag: 19. November 2007

Öffentliche Anhörung zum Gesetzentwurf zur Förderung der Jugendfreiwilligendienste

Der BAK FSJ nimmt Stellung zum Gesetzentwurf der Bundesregierung: Hauptanlass der Novellierung ist die vollständige Freistellung der Leistung zwischen Einsatzstelle und Träger des FSJ von der Umsatzsteuer. Wir halten die Erhebung von Umsatzsteuer für Dienstleistungen im Rahmen der Jugendfreiwilligendienste für juristisch nicht nachvollziehbar und politisch inakzeptabel. Das Ziel sollte deshalb eine generelle Befreiung des FSJ von der Umsatzsteuer sein. Die Bundesregierung will mit diesem Gesetzentwurf eine Flexibilisierung der Jugendfreiwilligendienste erreichen. Die avisierte Flexibilisierung kann nur erreicht werden, wenn durch die Bundesregierung erhebliche finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Insgesamt begrüßen wir im Grundsatz die Intentionen des vorgelegten Regierungsentwurfes. Die Jugendfreiwilligendienste erreichen ihre besondere Qualität durch die Verschränkung von informellen Lernprozessen in der praktischen Hilfstätigkeit in Verbindung mit der Reflexion des Erfahrenen in den Seminaren und durch die Bildungsangebote in Form nonformalen Lernens zur Erweiterung sozialer, kultureller, interkultureller und persönlicher Kompetenzen und in der Vermittlung des Verantwortungsbewusstseins für das Gemeinwohl. Wir können nicht akzeptieren, dass ein Teil der Bildungsverantwortung auf die Einsatzstellen übertragen wird. Die Jugendfreiwilligendienste sind eine Bildungsveranstaltung und kein Erziehungsjahr. Mit Blick auf die 40jährige Tradition des FSJ lehnen wir die Bezeichnung Freiwilliger Sozialer Dienst ab. Wir können akzeptieren, dass die Ableistung des FSJ in Dreimonatsblöcken und die Verlängerung auf 24 Monate genehmigungspflichtig gestaltet werden. Dies würde das Primat der Arbeitsmarktneutralität stärken.

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Positionspapier des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit zum „Ausbildungsplatzzuschuss“

Der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit begrüßt das Vorhaben, mit einem Ausbildungsplatzzuschuss zusätzliche betriebliche Ausbildungsplätze für diese Jugendlichen zu erschließen. Die Förderung muss zum Ausbildungsbeginn ansetzen und sich dann über den gesamten Ausbildungszeitraum erstrecken, damit Betriebe ausreichende finanzielle Anreize erhalten, um ihr Ausbildungsengagement gerade für diese Jugendlichen zu steigern. Unbedingt notwendig ist es auch, den Ausbildungsplatzzuschuss durch Angebote einer sozialpädagogischen Begleitung für die jungen Menschen und eine Unterstützung der Betriebe beim Ausbildungsmanagement zu flankieren. Damit der Ausbildungsplatzzuschuss von den Trägern der Grundsicherung und Arbeitsagenturen umgesetzt wird, muss er zumindest bis 2010 Bestand haben und darf nicht bereits nach einem Jahr wieder eingestellt werden.

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Jugendarbeitslosigkeit und psychisches Wohlbefinden

Untersuchung des IAB: In Deutschland wurde das psychische Wohlbefinden und die Erwerbssituation junger Menschen von 15 bis 24 Jahren bislang selten thematisiert. Datenbasis der Untersuchung ist die deutsche Teilstichprobe der europäischen Vergleichsstudie „Übergänge aus Jugendarbeitslosigkeit“. Die befragten Jugendlichen waren im Jahr 1998 für mindestens 90 Tage arbeitslos registriert und wurden zu zwei Zeitpunkten befragt. Ein erfolgreicher Einstieg in das Erwerbsleben und eine zufriedenstellende finanzielle Situation sind zentral für das psychische Wohlbefinden der Jugendlichen. Erwerbstätigkeit hat allerdings für junge Frauen eine andere Bedeutung als für junge Männer: Während für die jungen Frauen der Einkommenserwerb im Vordergrund steht, steigt das Wohlbefinden der jungen Männer mit Aufnahme einer Erwerbstätigkeit unabhängig von finanziellen Faktoren. Dies verweist auf die konstitutive Rolle der Erwerbsarbeit auch jenseits finanzieller Aspekte für ein gelungenes Erwachsenwerden der Männer. Viele Jüngere erfahren nicht mehr einfach und selbstverständlich, als künftige Arbeitskräfte in die Gesellschaft hineinzuwachsen und so durch Erwerbsarbeit Anerkennung und einen stabilen sozialen Status zu erwerben. Vielmehr erleben die Jüngeren den Weg in das Erwerbsleben zunehmend als Zwiespalt.

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