Berufsbildungbericht 2007 Teil 2

BILANZ DES AUSBILDUNGSSTELLENMARKTES IM JAHR 2007 Die Analyse und Bewertung der Entwicklungen auf dem Ausbildungsstellenmarkt erfolgt im Berufsbildungsbericht, den das Bundesministerium für Bildung und Forschung gemäß § 86 Abs.1 Berufsbildungsgesetz (BBiG) jährlich im April der Bundesregierung vorlegt. Hinweise auf für die Jugendsozialarbeit, im speziellen für die Jugendberufshilfe, relevanten Berichtsteile sind für Sie am Ende dieser Meldung zusammengestellt. Den Bericht in Gänze erhalten Sie über den Link in der Quellenangabe. Ausgewählte Auszüge aus dem Berufsbildungsbericht Teil 2: “ 1.1.1 MÖGLICHKEITEN UND GRENZEN BEI DER ERFASSUNG VON ANGEBOT UND NACHFRAGE AUF DEM AUSBILDUNGSSTELLENMARKT … Unvermittelte Bewerber und Bewerberinnen sind Jugendliche, die sich im Verlauf des jeweiligen Vermittlungsjahres für die Vermittlung einer Ausbildung bei der Berufsberatung gemeldet haben, als Bewerber und Bewerberin registriert wurden und damit über die erforderliche Ausbildungsreife und Berufseignung verfügen, jedoch am Stichtag 30. September ohne eine konkrete Option auf eine Ausbildung waren und sich auch nicht für eine Alternative entschieden haben. 2. Die so genannte Einmündungsstatistik der BA weist zum Abschluss des Vermittlungsjahres aus, für welche Optionen sich die Bewerber und Bewerberinnen entschieden haben, die sich im Verlauf der Vermittlungsjahres bei der BA gemeldet haben und die durch den „Bewerber-Status“ von der Berufsberatung als ausbildungsreif eingestuft wurden. Die Kategorien der statistischen Erfassung reichten dabei bis 2006 (COMPAS-DV-Verfahren) von „Aufnahme einer Berufsausbildung“, über „berufsvorbereitende Maßnahme“, „Aufnahme einer Arbeit“ bis zu „unbekannt verblieben“ und „unvermittelte Bewerber/Bewerberinnen“. Neben den unvermittelten Bewerbern und Bewerberinnen werden in einer getrennten Kategorie Jugendliche ausgewiesen, die sich während des Vermittlungsjahres für alternative Ausbildungsmöglichkeiten entschieden haben, jedoch weiterhin die Vermittlung eines Ausbildungsplatzes wünschten. … In der fachlichen Diskussion um eine möglichst realistische Erfassung des tatsächlichen Geschehens auf dem Ausbildungsstellenmarkt, die seit einigen Jahren geführt wird, sind diese Bewerberinnen und Bewerber unter dem Fachterminus „Aufrechterhalter“ Teil der der so genannten „latenten“ Nachfrage nach Ausbildungsplätzen. Auf Grund der Beobachtung, dass diese Gruppe der bei der BA gemeldeten Bewerber und Bewerberinnen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat, wurden diese bei der Bewertung der Ausbildungsplatzsituation in den Berufsbildungsberichten seit 2004 neben der Berechnung des gesetzlich definierten Angebots bzw. der Nachfrage und der darauf abgeleiteten Angebots-Nachfrage-Relation (ANR) einbezogen. Daneben gibt es Untersuchungen bzw. Befragungen, die über diesen Ansatz noch hinausgehen. 3. Das BIBB hat zusammen mit der BA Befragungen von Jugendlichen durchgeführt, … Aus Sicht der Bundesregierung liefern die BIBB/BA – Befragungen weitere wichtige Informationen zur Einschätzung der Ausbildungssituation in den untersuchten Jahren. Dabei handelt es sich jedoch primär um Auskünfte und Selbsteinschätzungen von Jugendlichen, die mittels eines schriftlichen Fragebogens gewonnen werden und deren Ergebnisse – Antworten auf die bei der BA gemeldeten Bewerber und Bewerberinnen hochgerechnet wurden. … 5. Die BA weist in ihren Erläuterungen zur Berufsberatungsstatistik darauf hin, dass diese nicht die gesamte Situation auf dem Ausbildungsmarkt wider spiegelt. Das der Bundesagentur für Arbeit gemeldete Ausbildungsplatzangebot hängt auch von der allgemeinen Entwicklung auf dem Ausbildungsstellenmarkt ab. D. h., erfahrungsgemäß sinkt der so genannte Einschaltungsgrad der Agenturen für Arbeit auf der Angebotsseite, wenn es einen zum Beispiel durch die demografische Entwicklung bedingten Überhang an Bewerbern und Bewerberinnen gibt, da die Unternehmen und Betriebe davon ausgehen können, die angebotenen Ausbildungsplätze auch ohne die Einschaltung der Vermittlungsdienste der BA besetzen zu können. … Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass über die gesetzliche Angebots-Nachfrage-Definition gemäß hinaus sowie den ergänzenden Informationen aus Befragungen weitere Datenquellen erschlossen werden sollten, um die Ausbildungssituation umfassend beurteilen zu können. Eine Aufgabe, die in den nächsten Jahren insbesondere vom Bundesinstitut für Berufsbildung zu leisten sein wird: „Deshalb gilt es, für die Zukunft nach neuen, alternativen Berechnungen zu suchen“. Das Ziel sollte eine integrierte Berufsbildungsstatistik sein. … 1.1.2 NEU ABGESCHLOSSENE AUSBILDUNGSVERTRÄGE AUFGRUND DER MELDUNG DER ZUSTÄNDIGEN STELLEN * Die Entwicklung im Jahr 2006 im Überblick Starker Zuwachs bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen Der wirtschaftliche Aufschwung und die positive Beschäftigungsentwicklung haben auch dem Ausbildungsmarkt und den Initiativen zur Steigerung des Ausbildungsplatzangebots positive Impulse gegeben. Mit 576.200 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen wurden im Jahr 2006 rund 26.000 bzw. + 4,7 % Verträge mehr gezählt als 2005. Dies ist der stärkste Zuwachs seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990. … Unzureichende Erfassung der Ausbildungsplatznachfrage Eine vollständige Ausbildungsmarktbilanz ist nur dann möglich, wenn neben validen Daten zur erfolgreich realisierten Ausbildungsplatznachfrage und zum erfolgreich besetzten Angebot ausreichende Informationen zu den erfolglosen Nachfragern und zu den Ausbildungsstellen vorliegen, die nicht besetzt werden konnten. … dass es über die bisherigen Operationalisierungen von Ausbildungsplatznachfrage und –angebot hinaus „Nachfrage und Angebote bei Ausbildungsplätzen“ gibt, „die in diesen Abgrenzungen nicht erfasst werden und schwer zu quantifizieren sind.“ Beide Größen auf Basis der vorhandenen Informationen dennoch rechnerisch miteinander in Beziehung zu setzen, führt nur dann zu einer verlässlichen Schätzung des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage, wenn die nicht erfassten, „latenten“ Anteile auf beiden Seiten des Marktes vergleichbar groß und zugleich quantitativ begrenzt sind. Mit den Ende 2005 veröffentlichten Ergebnissen des IAB-Betriebspanels zum Umfang der Ausbildungsplätze, die von den Unternehmen nicht besetzt werden konnten, und den Ergebnissen der BA/BIBB-Bewerberbefragungen bzw. der BIBB-Schulabsolventenbefragungen konnte jedoch erstmals ein Vergleich beider latenter Größen vorgenommen werden. Er zeigte zum einen, dass es auf beiden Seiten des Marktes in beträchtlichem Umfang latente Anteile gibt: Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplatzangebote, die in der offiziellen Statistik unberücksichtigt blieben, lag demnach im Jahr 2005 hochgerechnet bei rund 45.000, die Zahl der latenten Nachfrager (mit deutlich erkennbaren Bewerbungsbemühungen) mindestens bei 110.000, wenn man sich auf die bei der BA gemeldeten Ausbildungsstellenbewerber und -bewerberinnen bezieht. Zum anderen zeigte der Vergleich, dass die beiden nicht erfassten, „latenten“ Anteile auf beiden Seiten des Marktes weder quantitativ begrenzt noch vergleichbar groß sind. Somit gibt es Anzeichen dafür dass die bisher berechneten Angebots-Nachfrage-Relationen, die – was die erfolglosen Angebots- und Nachfrageanteile angeht – auf den beiden Restgrößen der bei der BA gemeldeten, unbesetzten Ausbildungsplätze und der noch nicht vermittelten Bewerber aufbauen, die tatsächlichen Marktverhältnisse nicht mehrausreichend valide widerspiegeln. … * Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge Mit insgesamt 576.200 neuen Ausbildungsverträgen wurden im Jahr 2006 26.000 Verträge mehr (+ 4,7 %) abgeschlossen als im Jahr zuvor. Der relative Zuwachs fiel dabei in den neuen Ländern und Berlin mit 6,8 % noch etwas größer aus als in den alten Ländern, wo 4,2 % Verträge mehr registriert wurden. Die Gesamtzahl der Neuabschlüsse bezifferte sich in den neuen Ländern auf 123.900 (+ 7.900) und in den alten Ländern auf 452.200 (+ 18.100). … * Geschlechtsspezifische Differenzierungen Vom Jahr 2002 an können auch im Rahmen der BIBB-Erhebung zum 30. September geschlechtsspezifische Differenzierungen vorgenommen werden. Damals betrug der Anteil der jungen Frauen unter den Ausbildungsanfängern 43,4 %. Seitdem ist er zwar nur leicht, aber relativ kontinuierlich gesunken (2003: 42,3 % 2004: 41,8 % 2005: 41,8 %) und lag 2006 bei 41,5 %. Kam es im Zeitraum von 2002 bis 2006 zu Rückgängen bei den neu abgeschlossenen Verträgen, so fielen diese häufiger zu Lasten der Frauen aus, während sie von Steigerungen nur unterproportional profitieren konnten. So war es auch im Jahr 2006. Der Vertragszuwachs von insgesamt 25.973 zusätzlichen Verträgen kam in 17.026 bzw. knapp zwei Dritteln der Fälle (65,6 %) jungen Männern zu Gute, nur in 8.947 Fällen 34,4 %) jungen Frauen. Dementsprechend fiel die Steigerungsrate der Neuabschlüsse zu Gunsten von männlichen Ausbildungsanfängern mit + 5,3 % größer aus als die zu Gunsten von weiblichen Ausbildungsbeginnern (+ 3,9 %). Wie dies bereits durchgehend in der Vergangenheit der Fall war, so gilt auch weiterhin, dass sich junge Frauen und Männer sehr ungleich auf die verschiedenen Berufsgruppen hin verteilen. … insbesondere in den Fertigungsberufen sowie in den Berufen des Bergbaus und der Mineralgewinnung fast ausschließlich männliche Auszubildende zu finden der Anteil der Frauen beträgt dort insgesamt weniger als zehn Prozent. Nennenswerte Ausnahmen unter den stärker besetzten Berufsgruppen des Fertigungsbereichs mit einem Frauenanteil von mindestens einem Drittel sind allein die Druck- und Druckverarbeitungsberufe (Quote der weiblichen Ausbildungsanfänger: 38,3 %), die feinwerktechnischen und verwandten Berufe (37,8 %), die Textilverarbeitungsberufe (89,2 %) sowie die Berufe der Raumausstattung und der Polsterung (33,8 %). Die Ausnahmen, in denen Frauen häufiger in den Fertigungsberufen zu finden sind, scheinen bestimmten Regeln zu folgen: Es sind offenbar jene Berufe, in denen feinmotorisch-gestalterische Tätigkeiten eine größere Rolle spielen. So ist beispielsweise innerhalb – der Berufe der Glasherstellung und -bearbeitung die Feinoptikerin (Anteil der weiblichen Auszubildenden: 43,8 %) bzw. die Glasveredlerin (54,2 %) zu nennen, – der Berufe der Holzbearbeitung die Holzspielzeugmacherin (53,8 %), – der Berufe in der Lederherstellung und -verarbeitung die Feintäschnerin (57,1 %) – der Nahrungsmittelberufe die Konditorin (59,0 %) – der metallverarbeitenden Berufe die Goldschmiedin (74,9 %) und – der Gesundheitsberufe die Hörgeräteakustikerin (62,5 %). Die Konzentration der Jugendlichen auf wenige, stark besetzte Berufe ist bei jungen Frauen deutlich stärker ausgeprägt als bei jungen Männern. In den 25 am häufigsten von Frauen begonnenen Berufsausbildungsgängen fanden sich im Jahr 2006 184.200 bzw. 77,1 % der insgesamt 238.800 weiblichen Ausbildungsanfänger. In den 25 am häufigsten von Männern gewählten Berufen starteten 201.300 bzw. 59,7 % der insgesamt 337.300 männlichen Jugendlichen ihre Berufsausbildung. … Unvermittelte Bewerber/ Bewerberinnen nach Geschlecht, Schulabschluss und Staatsangehörigkeit 22.318 junge Frauen und 27.159 junge Männer waren am Stichtag 30. September bundesweit noch ohne einen Ausbildungsplatz. Der Frauenanteil (45,1 %) ist dabei gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben. In den neuen Ländern und Berlin waren 43,3 % aller noch unvermittelten Bewerber/innen junge Frauen dies ist ein Rückgang des Anteils um einen Prozentpunkt. In den alten Ländern ist der Anteil von 45,7 % auf 46,0 % geringfügig angestiegen. Nur noch jeder/jede dritte unvermittelte Bewerber/Bewerberin stammte aus dem aktuellen Schulentlassjahrgang. Eine deutliche Mehrheit von 64 % zählte zu den Altbewerbern, … Anteilmäßig gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt hat sich die Zahl der Jugendlichen ohne Hauptschulabschluss, in den alten Ländern von 2,9 % auf 5,9 %, in den neuen von 3,6 % auf 7,9 %. … Der Anteil junger Ausländer/Ausländerinnen lag in den alten Ländern bei 14 % und ist gegenüber dem Vorjahr um einen Prozentpunkt angestiegen. In den neuen Ländern spielte der Ausländeranteil an den unvermittelten Bewerbern (4,3 %) quantitativ nur eine untergeordnete Rolle. Auch in diesem Beratungsjahr wurde deutlich, dass die bei den Arbeitsagenturen gemeldeten unvermittelten Bewerber/Bewerberinnen weit mehrheitlich über Schulabschlüsse verfügten, die zum Teil deutlich über den Hauptschulabschluss hinausgingen. Zudem zeigte sich, dass Studienberechtigte vermehrt auf den Ausbildungsmarkt drängen. … Regionen mit sehr ungünstiger Ausbildungssituation In Arbeitsagenturbezirken mit einer im Berichtsjahr sehr ungünstigen Ausgangssituation kamen auf 100 Nachfrager nur noch 87 Ausbildungsstellen. Wie im Jahr 2005 gehörte jede vierte Arbeitsagentur zu dieser Gruppe. Neben Berlin und Brandenburg weisen Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die höchsten Anteile an diesen Ausbildungsregionen auf. Im Vergleich zu 2005 konnten im Berichtsjahr dennoch 5 % mehr Ausbildungsverträge abgeschlossen werden. … In diesen Regionen gab es vor allem eine deutlich geringeres Angebot an betrieblichen Ausbildungsstellen: Für 100 Nachfrager standen nur etwa 74 betriebliche Ausbildungsstellen zur Verfügung, 2 Ausbildungsplätze weniger als im Vorjahr und 12 Ausbildungsstellenangebote weniger als im Bundesdurchschnitt. … Gemessen an der Versorgung der Abgänger aus allgemein bildenden Schulen sinkt der Anteil betrieblicher Ausbildungsstellen auf 38 pro 100 Schulabsolventen. … Eine wichtige Rahmenbedingung für die prinzipiell schwierige Ausgangssituation in diesen Regionen ist die unterdurchschnittliche Beteiligung von Betrieben an der Ausbildung. … In den sehr ungünstigen untersuchten Arbeitsmarktregionen ging die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Auszubildenden seit 1999 mit 6,6 % bzw. 32.000 Jugendlichen parallel zum Beschäftigungsrückgang (9,5 % bzw. 624.000 Personen) zurück. Betroffen von diesem rückläufigen Fachkräftebedarf waren neben den Jugendlichen vor allem die Gruppe der Facharbeiter, deren Zahl im untersuchten Zeitraum um 334.000 bzw. 22,5 % abgenommen hat. Auch bei den ungelernten Fachkräften und den Fachangestellten war dieser rückläufige Trend zu beobachten. In der Folge reduzierte sich der Bestand an Arbeitskräften mit dualer bzw. berufsfachschulischer Ausbildung um 14,5 % bzw. 600.000 Beschäftigte. … … 3.5 QUALIFIZIERUNGSMAßNAHMEN FÜR BESTIMMTE ZIELGRUPPEN *3.5.1 Regelangebote und gesetzliche Maßnahmen der Benachteiligtenförderung Berufsausbildungsvorbereitung Mit Einführung des neuen Fachkonzepts für berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen wurden ab Herbst 2004 die bisherigen Maßnahmearten „Grundausbildungslehrgang“, „BBE“, „tip“ und „Förderlehrgang“ abgelöst. Seitdem werden nur noch die Maßnahmearten „berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen – allgemein“ und „berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen – rehaspezifisch“ unterschieden. … Weitere berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen der Bundesagentur für Arbeit sind: – Gesonderte Maßnahmen zum Nachholen des Hauptschulabschlusses (§ 61 Abs. 2 Nr. 2 SGB III) – Blindentechnische und vergleichbare spezielle Grundausbildungen. Das kombinierte Betriebspraktikum „AQJ“ (§ 61 Abs. 4 i.V.m. § 235b SGB III) ist durch das Gesetz zur Fortentwicklung der Grundsicherung für Arbeitsuchende zum 01. August 2006 entfallen. … Das Fachkonzept soll zu einer hohen Übergangsquote in Ausbildung und Arbeit und damit zu einer Steigerung der Effizienz und Effektivität berufsvorbereitender Bildungsmaßnahmen beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, ist das Förderkonzept auf die individuellen Fähigkeiten des einzelnen Jugendlichen ausgerichtet und flexibel gestaltet (Personenorientierung). … Änderungen des Fachkonzepts für Maßnahmen ab 2006 … Erkenntnisse über notwendige Anpassungen des Fachkonzepts wurden insbesondere im Rahmen der von BA und BMBF seit 2001 gemeinsam durchgeführten Modellversuchsreihe ‚Entwicklungsinitiative: Neue Förderstruktur für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf‘ unter wissenschaftlicher Prozessbegleitung durch die INBAS GmbH gewonnen. Die hieraus entwickelten Vorschläge wurden in verschiedenen Expertenzirkeln auch unter Beteiligung von externen Sachverständigen erörtert. Folgende Änderungen wurden umgesetzt: – Flexibilisierung der Förderdauer … – Verbesserung des Personalschlüssels … – Qualifizierung behinderter Teilnehmer … – Teilzeitangebote für Alleinerziehende Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher Auszubildende mit schulischen Defiziten und/oder sozialen Problemen bedürfen für die Aufnahme, Fortsetzung und den erfolgreichen Abschluss einer Berufsausbildung sowie zur Begründung oder Festigung eines Beschäftigungsverhältnisses (im Anschluss an eine geförderte außerbetriebliche Ausbildung) besonderer Unterstützung (SGB III §§ 235 und 240 bis 247). Dabei handelt es sich um: – ausbildungsbegleitende Hilfen (abH) … – Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE) … – Fortsetzung ausbildungsbegleitender Hilfen nach Beendigung oder Abbruch der Ausbildung (Übergangshilfen), – Aktivierungshilfen – Beschäftigung begleitende Eingliederungshilfen … Zusätzliche BaE-Kapazitäten Angesichts der schwierigen Lage auf dem Ausbildungsstellenmarkt hat die BA … kurzfristig 4.100 zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze (BaE) für junge Menschen aus dem Rechtskreis SGB III ab Herbst 2006 zur Verfügung gestellt. Diese zusätzlichen Ausbildungsplätze kamen insbesondere Altbewerbern (Schulentlassjahr 2005 und früher) mit Migrationshintergrund zu gute. … Die Beschaffung weiterer rund 2.500 außerbetrieblicher Ausbildungsplätze wurden noch in 2006 mit Beginntermin im Februar 2007 eingeleitet. Ausweitung des Engagements der BA im Bereich Prävention Zur Verbesserung der Ausbildungsreife von Schulabgängern verstärkt die BA den Einsatz ihrer präventiven Instrumente. Während der Schulzeit führt die BA gemeinsam mit ausgewählten Ländern und den Sozialpartnern zahlenmäßig und zeitlich begrenzte Modellprojekte durch. … Mit diesen Modellprojekten und der begleitenden Evaluation sollen Wege aufgezeigt werden, wie zukünftig die Prävention bei Jugendlichen verbessert und dadurch der Anteil der ausbildungsreifen Jugendlichen gesteigert werden kann. … * 3.5.2 Statistik Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher Berufsausbildungsvorbereitung … Die finanziellen Aufwendungen für die Teilnahme an berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahmen (ohne die Kosten für behinderte Menschen) betrugen insgesamt 547 Mio. €, davon 365 Mio. € für Lehrgangskosten und 182 Mio. € für Berufsausbildungsbeihilfe der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. 2005 betrugen die Ausgaben insgesamt 624 Mio. €, davon 414 Mio. € für Lehrgangskosten und 210 Mio. € für Berufsausbildungsbeihilfe. Zur Teilnahme an einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme (ohne spezielle Maßnahmen für behinderte Menschen) entschlossen sich 108.813 Ratsuchende … Von den 105.702 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, die im Jahr 2005 eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme nach neuem Fachkonzept (ohne spezielle Maßnahmen für behinderte Menschen) beendet haben, waren 6 Monate nach individuellem Austritt 44,6 % sozialversicherungspflichtig beschäftigt davon 37,7 % in Ausbildung. Diese Integrationsergebnisse stellen gegenüber den zwischenzeitlich abgelösten Maßnahmekonzepten … eine deutliche Verbesserung dar. … Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher In 2006 wurden im Rahmen der Förderung der Berufsausbildung benachteiligter Jugendlicher Maßnahmen für insgesamt 102.633 neu eingetretene Personen unterstützt. Junge Frauen waren zu 34,5 % beteiligt. 61.925 Auszubildende erhielten ausbildungsbegleitende Hilfen, 34.708 begannen eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung und 3.222 erhielten Übergangshilfen. … 33.094 Teilnehmer und Teilnehmerinnen haben im Jahr 2006 die Ausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung abgeschlossen. Ende Dezember 2006 befanden sich 40.694 Jugendliche in ausbildungsbegleitenden Hilfen, 70.307 nahmen an einer Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung teil und 1.532 erhielten Übergangshilfen. Von den 32.228 Teilnehmern und Teilnehmerinnen, die im Jahr 2005 eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung beendet haben, waren 6 Monate nach individuellem Austritt 23,1 % sozialversicherungspflichtig beschäftigt davon 9,4 % in Ausbildung. 58,4 % der ausgetretenen Teilnehmenden waren nicht arbeitslos. Bei den ausgetretenen Teilnehmenden aus den Maßnahmen „ausbildungsbegleitende Hilfen“ stellen sich die Ergebnisse wie folgt dar: 68,7 % waren 6 Monate nach Austritt sozialversicherungspflichtig beschäftigt davon 40,7 % in Ausbildung. 85,4 % waren nicht arbeitslos. Der finanzielle Aufwand für die Förderung der Berufsausbildung benachteiligter Auszubildender nach den §§ 235 und 240 bis 247 SGB III belief sich 2006 auf insgesamt 973 Mio. €, darunter SGB III: 808 Mio. € sowie SGB II: 165 Mio. € (2005: 1,047 Mrd. €, darunter SGB III: 1,005 Mrd. € sowie SGB II: 0,042 Mrd. €). “ Ausführliche Aussagen zum BQF-Programm macht der bericht im Teil 2 im Kapteil 3.5.3a ab Seite 196. Bitte nehmen Sie in Ergänzung dazu auch Kapteil 3.5.4.4 beginnend auf Seite 203 zur Kenntnis. Die Idee und Arbeit des Good-Pracitce-Center Erfahrungs- und Wissenstransfer im Übergang Schule – Arbeitswelt wird im Bericht ab 3.5.4 (Seite 200) dargestellt und anschaulich erläutert. Aussagen und Bewertungen zum Ausbildungspakt, der Einstiegsqualifizierung (EQJ) und weiteren Programmen wie JobStarter oder STARegio sowie Bund-Länder- Sonderprogrammen werden ab Kaptiel 1.4.1 (Seite 61) bis 1.4.4 (Seite 74) vorgenommen. Ebenso lesenwert ist die Bewertung der Arbeitsmarktchancen der ProgrammteilnehmerInnen im Kapitel 1.4.5 ab Seite 74. Den Berichtsteil zu dem Programm ‚Kompetenzagenturen‘ können Sie unter 3.5.7 (ab Seite 208) lesen.

http://www.bmbf.de

Quelle: http://www.bmbf.de./de/berufsbildungsbericht2007.php

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