Die Chancen, in Deutschland Asyl zu erhalten, sind laut einer Studie regional sehr unterschiedlich und könnten von den politischen Mehrheiten vor Ort sowie von der Haltung der Bevölkerung zu Migration abhängig sein. Forscher*innen der Universitäten Konstanz und Bamberg sowie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hatten bei einer Datenauswertung zusammengearbeitet. Die Autor*innen sprechen im internationalen Fachmagazin „Migration Studies“ der Oxford Academy von politisch brisanten Ergebnissen und diskriminierenden Entscheidungsverhalten. Gezeigt habe sich auch, dass muslimische Asylsuchende systematisch geringere Chancen auf Anerkennung hätten.
Asylentscheidungen unabhängig evaluieren lassen und transparenter machen
So sei in Regionen, in denen die Bevölkerung skeptisch gegenüber der Einwanderung von Ausländer*innen eingestellt ist, die individuelle Chance geringer, Schutz zu erhalten. Dasselbe gelte für Regionen mit einer restriktiv angewendeten Immigrationspolitik.
Die Wissenschaftler*innen werteten Daten zu Asylanträgen der Jahre 2015 und 2016 aus. Wie immigrationskritisch eine Region ist, machen die Forscher*innen auch daran fest, ob Asylbewerber*innen Sachleistungen statt Geldleistungen erhielten.
Die Autor*innen schlagen vor, die Asylentscheidungen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) unabhängig evaluieren zu lassen. Auch sollte die Behörde ihre Entscheidungswege transparenter machen und alle wesentlichen Kennzahlen zu Asylentscheidungen veröffentlichen.
Quelle: KNA; Internationales Fachmagazin „Migration Studies“ der Oxford Academy