Weiterbildung Straßenpädagogik: Evaluation durch BAG KJS gefördert

Die E-Learning-Weiterbildung „Straßenpädagogik – Bildung und Orientierung für junge Menschen in riskanten Lebenslagen“ richtet sich an Fachkräfte der Jugendsozialarbeit, die mit schwer erreichbaren jungen Menschen arbeiten und ihre nationale Perspektive um internationale Erfahrungen erweitern möchten.

Ein wichtiger Bestandteil der Kursjahre 2025/2026 ist die prozesshafte Evaluation, die durch die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) e. V. und das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert wird. Die Evaluation verfolgt das Ziel, die Weiterbildung passgenau an die Bedarfe in Deutschland abzustimmen, sodass junge Menschen bestmöglich begleitet und unterstützt werden können. Die Salesianer Don Boscos, Mitglied der BAG KJS, sind Kooperationspartner*innen der Weiterbildung und setzen in dem geförderten Projekt die Evaluation um.

Anbindung entkoppelter junger Menschen verbessern

Vom System entkoppelte junge Menschen, NEETs, Systemsprenger, Straßenjugendliche – für junge Menschen, die aus der Schul- und Berufslaufbahn herausfallen und weder in ihren Herkunftsfamilien noch in einem der Hilfesysteme in Deutschland Anschluss finden, gibt es viele unterschiedliche Bezeichnungen. Gemeinsam ist ihnen, dass multiple Problemlagen ihren Lebensweg beeinflusst haben und sie für Fachkräfte und Sozialsysteme schwer erreichbar sind (vgl. Kirchner 2021, S. 24 ff.)[1]. Doch wie gelingt eine Anbindung dieser jungen Menschen? Um Handlungsoptionen zu entwickeln, ist es essenziell, die Lebenswelten dieser schwer erreichbaren jungen Menschen kennenzulernen und exkludierende Strukturen und Mechanismen zu analysieren.

Ziel der Weiterbildung ist es, theoretisches und praktisches Wissen zu den Lebensumständen Jugendlicher zu vermitteln, gesellschaftliche Exklusionsmechanismen zu analysieren und neue Ansätze für die Praxis zu entwickeln. Über zwei Jahre hinweg werden in acht Themenkomplexen verschiedene relevante Inhalte behandelt. Das Programm ist zertifiziert durch das Sprach- und Kompetenzzentrum HeiSKILLS der Universität Heidelberg.

Weiterbildung optimal an den Bedarf in Deutschland anpassen

Ziel der Evaluation ist es, das Weiterbildungsformat an die spezifischen Gegebenheiten in Deutschland anzupassen und sowohl inhaltlich als auch didaktisch weiterzuentwickeln. Hierzu werden Expert*innen einbezogen, die Kursleitungen sowie Teilnehmenden befragt und möglicherweise auch Biografien entkoppelter junger Menschen aus Deutschland erarbeitet. Diese sollen als wichtige Grundlage für eine inhaltliche Überarbeitung des Programms dienen.

Damit das Leben junger Menschen gelingt – unter dieser Zielsetzung arbeiten die Salesianer Don Boscos. Sie sind da zur Stelle, wo junge Menschen besondere Hilfe benötigen, auch in der Arbeit mit Straßenkindern und Straßenjugendlichen. Ein besonderes Anliegen des Ordensgründers Don Boscos (1815–1888) war es, sich um die ärmsten Jugendlichen zu kümmern. Er hat sich sozial engagiert und weltweit publizistisch und sozialpolitisch gewirkt. Die Pädagogik Don Boscos mit den Schwerpunkten Beziehungs­arbeit und Prinzipien von Familiarität und Assistenz bietet Orientierung bei der Sorge um und der Unterstützung für von Benachteiligung betroffene junge Menschen. Mit dieser Expertise sind die Salesianer Don Boscos Kooperationspartner*innen des Sprach- und Kompetenzzentrum HeiSKILLS der Universität Heidelberg und setzen als Modellprojekt die Evaluation der Weiterbildung um.

 

Autor*innen: Silke Starke-Uekermann (BAG KJS) / Meinrad Kibili (Projektreferent bei Salesianer Don Boscos)

 

[1] Kirchner Andreas (2021): Prekäre Positionen Perspektiven für die Arbeit mit schwer erreichbaren jungen Menschen. Don Bosco Medien: München.

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