Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) hat in drei Studien untersucht, wie Europäerinnen und Europäer die Chancengerechtigkeit in ihrem Land wahrnehmen. Als Kernergebnisse vermeldet das DIW: Rund 80 Prozent der Erwerbstätigen sorgten sich um die soziale Gerechtigkeit und würden die Einkommens- und Vermögensungleichheiten in ihrem Land als ungerecht empfinden. Die Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt betrachte knapp ein Drittel der Europäerinnen und Europäer aus 29 Ländern als nicht erfüllt. Ihre eigenen Chancen bei der Jobsuche schätze aber immerhin die Hälfte der Europäerinnen und Europäer als gerecht ein. Als Teil einer Gruppe, die beispielsweise aufgrund ihrer Herkunft, Sprache, Religion, Geschlecht oder sexuellen Orientierung benachteiligt wird, sähen sich jedoch nur acht Prozent der Befragten. Die Chancengerechtigkeit auf dem Arbeitsmarkt werde dort höher eingeschätzt, wo die Bürgerinnen und Bürger zufriedener mit der Demokratie in ihrem Land seien.
Das DIW veröffentlichte die Studien aus Anlass des Welttags der sozialen Gerechtigkeit. Datenbasis für die drei Studien ist der European Social Survey, eine Querschnittsbefragung für vergleichende Analysen in Europa. Die jüngste Befragung wurde 2018/2019 durchgeführt.
Quelle: DIW Berlin