Entweder als Täter*in, Betroffene oder Beobachter*innen haben 51 Prozent der jungen Menschen zwischen 14 und 17 Jahren in Deutschland Erfahrungen mit Cybermobbing gemacht. Das belegen Ergebnisse einer neuen Sinus-Jugendstudie, die die Barmer Krankenkasse beauftragt hatte und deren Ergebnisse im Januar 2022 vorgestellt wurden. Demnach waren 14 Prozent der Befragten schon einmal direkt von Attacken im Netz betroffen; jede*r zwanzigste Jugendliche outete sich selbst als Mobber*in. Am häufigsten gaben die Teenager an, bei anderen Cybermobbing beobachtet zu haben (43 Prozent).
Beleidigungen sind die häufigste Form von Cybermobbing
Am häufigsten gemobbt wird demnach durch Beleidigungen (72 Prozent) oder indem Gerüchte verbreitet werden (56 Prozent). Fast jede*r Dritte kennt es aber auch, dass er oder sie selbst oder andere aus digitalen Gruppen ausgeschlossen werden.
Etwa genauso häufig berichten Teenager von Belästigungen oder vom Posten peinlicher Videos und Bilder. Besonders betroffen scheint laut Studie der Messenger-Dienst WhatsApp zu sein; hier berichten 59 Prozent der Teenager von Attacken. Doch auch aus der App Instagram kennen 41 Prozent der Befragten Mobbing.
Hilfe suchen junge Menschen zuerst in der Familie
Wer Mobbing erfährt, geht damit zumeist zur eigenen Familie, wie die Studie weiter zeigt. Zwei von drei Betroffenen suchen demnach Hilfe bei den Eltern. Für 44 Prozent gehört auch der Freundeskreis zu den ersten Ansprechpersonen.
Aber auch viele andere Anlaufstellen können helfen, wie vertraute Lehrkräfte, Schulleitungen, Selbsthilfegruppen oder die Polizei. Die Barmer bietet einen leicht erreichbaren und psychologisch qualifizierten Krisenchat an, der anonym und kostenfrei erreichbar ist.
In Zusammenarbeit mit dem Sinus-Institut wurden für die Studie 2.005 Jugendliche befragt.
Quelle: Barmer Krankenkasse; KNA; Die Welt