Am 20. Januar 2022 wurde in der Erzdiözese München und Freising ein Gutachten zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche veröffentlicht. Ebenso wie Gutachten aus anderen Bistümern, belegt es eine mangelnde Aufarbeitung und systematische Vertuschung sexualisierter Gewalt. Für den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) muss dies neben personellen Konsequenzen vor allem grundlegende Änderungen von Strukturen und der Lehre der katholischen Kirche nach sich ziehen, um Opfer zu schützen und neues Leid zu verhindern.
„Ein weiter so ist nicht möglich, weder personell noch strukturell!“, führt der BDKJ-Bundesvorsitzende Gregor Podschun aus. Eine ernsthafte Aufarbeitung dürfe nicht zum Ziel haben, die Glaubwürdigkeit der Kirche wiederherzustellen. Dann stünde erneut die Institution Kirche im Fokus und bestehende Machtsystem würden gestützt. Stattdessen müsse das Ziel sein, neues Leid zu verhindern. Dazu sei endlich auf die Betroffenen zu hören. Podschun hofft außerdem auf den ‚Synodale Weg‘. Er biete die Chance für eine echte Veränderung in der katholischen Kirche. Dazu müsse jedoch die Bereitschaft bestehen, das kirchliche System von Grund auf ändern, anstatt es zu schützen.
Quelle: BDKJ; KNA