Schwerpunkt der Präsidentin in der Bildungsminister*innen-Konferenz

Als Bildungsministerin aus Mecklenburg-Vorpommern wird Sabine Oldenburg (Linke) im Jahr 2025 erste Präsidentin der neuen Bildungsminister*innen-Konferenz (BMK). Fünf Themen will sie in ihrer Amtszeit ins Zentrum stellen: Chancengerechtigkeit, Übergänge zwischen Bildungseinrichtungen, ganzheitliche Förderung und Demokratieförderung sowie Multiprofessionalität und systematische berufliche Orientierung, berichtet die Kultusministerkonferenz. Damit macht sie zum Programm, was unter anderem der Nationale Bildungsbericht als Handlungsempfehlungen herausstellt. Aus Perspektive der BAG Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) sind diese Schwerpunkte notwendig.

Für die Bildungspolitikerin ist die Förderung der Basiskompetenzen von Schüler*innen ein Schlüssel zur Bildungsgerechtigkeit: Grundrechenarten und Kopfrechnen sowie Schreib- und Lesekompetenz müssen in der Grundschule gestärkt werden. Sabine Oldenburg ist außerdem überzeugte Anhängerin der Gemeinschaftsschule bis zur 10. Klasse. Als Lehrerin hat sie sieben Jahre eine Schule geleitet und formuliert aus ihrer Erfahrung den Anspruch, ein Schulsystem zu gestalten, das nicht auf Auslese und elitärem Dünkel basiert. Das schreibt sie auf ihrer Internetseite. Im Sinne einer inklusiven und gerechten Schulbildung für alle jungen Menschen plädiert die BAG KJS ebenfalls für längeres gemeinsames Lernen bis zum Ende der Schulpflicht.

Berufliche Orientierung

Die Präsidentin der BMK will die berufliche Orientierung stärken und erfüllt damit Erwartungen und Vorschläge der BAG KJS. Je früher Kinder und Jugendliche erfahren, welche beruflichen Perspektiven bestehen und welche Bedeutung sie selbst in einer sozialen Marktwirtschaft für das Gemeinwohl haben, desto besser dürften Übergänge von der Schule in Ausbildung, Studium und Beruf gelingen. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen aus den Ländern will Sabine Oldenburg erreichen, dass berufliche Bildung als Querschnittsaufgabe in die Schulen integriert wird – Berufsschulen inklusive.

Bundesweite Lösungen und Standards

Table-Media berichtet zum Start der Präsidentschaft, Sabine Oldenburg setze auf bundesweite Lösungen. Je mehr, desto besser, sagte sie Anfang Januar vor Journalist*innen in Berlin. Ob es um die Stärkung basaler Kompetenzen gehe, den Schulbau, den Lehrkräftemangel – überall könne der Bund helfen, überall hätten alle Länder ähnliche Probleme. Es bleibe ihr Ziel, die Bildungslandschaft so weit es geht mit einheitlichen Standards transparenter und qualitativ besser zu machen. Angesichts des Lehrkräftemangels müsse nicht allein in die Ausbildung investiert werden, sondern die Stärkung des Zusammenspiels aller Professionen an Schule weiterentwickelt werden – als Multiprofessionalität Einzug halten. Auch das ist eine Erkenntnis, die von der katholischen Jugendsozialarbeit aus ihrer Praxiserfahrung unterstützt wird.

 

Autor: Michael Scholl

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