Auszüge aus dem Forderungskatalog „Schulsozialarbeit für alle“ der LAG KJS:
“ Jeder junge Mensch muss die Möglichkeit haben, sozialpädagogische Begleitung und Unterstützung während seiner Schulzeit in Anspruch zu nehmen. Dies gilt besonders für sozial benachteiligte und individuell beeinträchtigte junge Menschen im Sinne des § 13 SGB VIII. Gerade die Zeiten des Übergangs von der Schule in den Beruf / das Studium, des Übergangs zwischen den Schulformen und des Starts in die Grundschule bedürfen einer besonderen Begleitung und Unterstützung. … Junge Menschen müssen in ihrem Leben und in der Schule mit den verschiedensten Herausforderungen und Brüchen umgehen. Eine Schule mit Schulsozialarbeit nimmt ernst, dass junge Menschen mit ihrer ganzen Person in der Schule sind, dort lernen und leben.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit NRW fordert die Verantwortlichen im Land und Kommune auf, Schulsozialarbeit flächendeckend auszubauen
Im Bereich der Schulsozialarbeit gibt es spätestens seit 2008 in NRW die erfolgreiche Praxis der Gestaltung von Schule als Lern- und Lebensort in Kooperation von Jugendhilfe und Schule. Schulsozialarbeit richtet sich hier im Wesentlichen an den Aufgaben und Zielen der Jugendsozialarbeit aus. Diese Praxis gilt es auszubauen. Aktuell sind 20-30 Prozent aller Schulen in NRW mit Schulsozialarbeit ausgestattet. Konkrete Zahlen liegen für die kommunale Ebene auf Grund der unterschiedlichen Finanzierungsformen und Anstellungsträger leider nicht vor. Zu Beginn des Jahres 2011 finanzierte das Land NRW die Schulsozialarbeit an etwa 13 Prozent aller Schulen. An fast allen Gesamtschulen in NRW gibt es Schulsozialarbeit, auch die Schulsozialarbeit an Hauptschulen ist ausgebaut. An Realschulen, Gymnasien und Grundschulen ist Schulsozialarbeit mit unter 10 Prozent kaum existent.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit NRW fordert die Verantwortlichen in Bund, Land und Kommune auf, die Stellen für Schulsozialarbeit, die im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepaketes geschaffen wurden, durch eine langfristige Regelfinanzierung abzusichern.
Im Rahmen der Vereinbarung zum Bildungs- und Teilhabepaket wurden in großem Umfang neue Stellen für Schulsozialarbeit geschaffen. Ende dieses Jahres stehen diese Stellen nach zweijähriger Laufzeit vor dem Aus, da eine Anschlussfinanzierung nicht gewährleistet ist. Damit brechen gerade aufgebaute Beziehungen zwischen jungen Menschen und Schulsozialarbeitern ab und junge Menschen erleben vielfach wieder, dass sie alleine gelassen werden.
Die jetzt geschaffenen Stellen bieten die Gelegenheit, den alle Schulformen umfassenden Ausbau der Schulsozialarbeit einen großen Schritt voranzutreiben. Nur so können die gemachten Erfahrungen genutzt und Bewährtes weitergeführt werden. Mit der Überführung in eine Regelfinanzierung muss gleichzeitig gewährleistet werden, dass Aufgaben- und Zielgruppenbeschreibung dieser Stellen nicht mehr nur an das Bildungs- und Teilhabepaket gebunden sind. Schulsozialarbeit ist Aufgbe der Jugendhilfe und richtet sich an alle jungen Menschen, die Unterstützung und Begleitung bedürfen.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit NRW fordert die Verantwortlichen in Land und Kommune auf, Schulsozialarbeit in einheitlicher Qualität in NRW zu gewährleisten.
Schulsozialarbeit … braucht eine einheitliche Qualität. Es geht darum, dass sich Schulsozialarbeit als eigenständiges Angebot am Ort der Schule mit dem Ziel der individuellen Hilfe und dem Schwerpunkt der Beratung und Begleitung etabliert und zentraler Kern eines auf Unterstützung und Hilfe abzielenden Konzeptes ist. Wesentlich ist dabei, dass Schulsozialarbeit in einer stabilen, kontinuierlichen und engen Kooperationsstruktur mit der Schule und dem Sozialraum stattfindet und eine Aufgabe der Jugendsozialarbeit ist und bleiben soll. …
Im Rahmen der Entwicklung von Qualitätskriterien müssen Verantwortliche in Bund, Land und Kommune überprüfen, inwiefern die Vielfalt von sich teils überschneidenden Angeboten und Finanzierungsquellen im Bereich der Schulsozialarbeit hilfreich für die jungen Menschen, deren Eltern, die Schule und die Jugendsozialarbeit ist.
Die katholische Jugendsozialarbeit engagiert sich seit Jahren erfolgreich im Handlungsfeld Schulsozialarbeit. Unsere Träger und Einrichtungen stellen in ihrer Arbeit den jungen Menschen in den Mittelpunkt und bieten die für ein Schnittstellenmanagement notwendigen Kenntnisse, Kooperationserfahrungen und Verbindungen in den Sozialraum. „
Zur ergänzenden Information sind im Anhang in einer Anlage Auszüge aus entsprechendem Gesetzentwurf sowie Stellungnahmen de Bundesrates und der Bundesregierung bereit gestellt.
www.jugendsozialarbeit.info/jsa/lagkjsnrw/lagkjsnrw_web.nsf/id/li_pmschulsozialarbeit13.html
Quelle: LAG KJS NRW
Dokumente: Forderungen_Schulsozialarbeit.pdf