Eine aktuelle repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Deutschen Philologenverbandes hat ergeben, dass drei Viertel der Befragten die Absicht einiger Bundesländer, das Sitzenbleiben abzuschaffen, für falsch halten. In der Altersgruppe der unter 30-Jährigen steigt die Ablehnungsquote auf 89 Prozent, bei Schülern und Studenten beträgt sie 85 Prozent. Auch in den neuen Bundesländern ist mit 82 Prozent die Ablehnung besonders signifikant.
Ebenfalls mehrheitlich (67 %) gehen die Befragten davon aus, dass eine Abschaffung des „Sitzenbleibens“ negative Auswirkungen auf die Leistungsbereitschaft der Schülerinnen und Schüler haben wird. Nur wenige (15 %) gehen davon aus, dass sich dies positiv auf die Leistungsbereitschaft auswirken würde.
Als eindeutiges Votum der eigentlich Betroffenen hat der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dieses Umfrageergebnis gewertet. Er betonte: „Gerade diejenigen, die noch in der Schule sind oder diese gerade hinter sich haben, bringen ganz überwiegend kein Verständnis dafür auf, Schüler ohne Ansehen ihrer Noten und ohne, dass ausreichende Leistungen vorliegen, in jedem Fall einfach vorrücken zu lassen. Bei Jugendlichen ist das Gerechtigkeitsempfinden in dieser Frage besonders stark ausgeprägt. Sie wissen aber auch, dass die Möglichkeit des Wiederholens eine gute Chance ist, die entstandenen Lücken in Kernfächern zu schließen und doch noch einen erfolgreichen Abschluss zu schaffen.“
Dem Philologenverband ist bisher keine nenennswerte Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte bekannt, die notwendig wäre um eine effektive individuelle Förderung zu gewährleisten. Aber ebendiese individuelle Förderung ist unabdingbar, wenn Schüler und Schülerinnen erfolgreich die Schule abschließen wollen. “
Quelle: bildungklick.de